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Formel E: Auf Strom abfahren
DS Automobiles

Ein Blick auf den grünen Formel-Sport

Für eine grünere Zukunft zu kämpfen, ist aktuell das Gebot der Stunde. Mit der immer größer werdenden Diskussion des Umweltschutzes sind jedoch auch Bereiche betroffen, denen es von Natur aus nicht gelingt, auf nachhaltige Aspekte oder mehr Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. Die PS-starken Boliden der Formel 1 zählen dazu. Mit der Gründung der Formel E etablierte sich allerdings eine erfolgreiche Alternative.

Schnelle Rekorde, qualmende Reifen und jede Menge Motorenlärm: Wer sich für die Formel 1 entscheidet, liebt die charakteristischen Merkmale. Der Geruch von Benzin liegt in der Luft und die großen Namen der Rennszene setzen alles daran, mit ihren Rennwagen als Erster durch das Ziel zu gelangen. Eine Atmosphäre, die einfach zu jedem Rennen dazu gehört. Allerdings hat sich in den letzten Jahren ein dunkler Schleier über diese Events gelegt, die Fans und Fahrern die Stimmung vermiesen.

Der Ruf nach mehr Umweltschutz und der Rücksichtnahme auf CO2-Emissionen sorgen bei den Verantwortlichen der Formel 1 für schlaflose Nächte. Die breite Masse sieht das Rennen als eine reine Ohrfeige für die Natur und Umwelt. Obwohl mit Hybridmotoren und Regelungen für eine effizientere Bauart der Rennwagen erste Maßnahmen ergriffen wurden, ist das Rennen noch weit entfernt von dem Prädikat „Gut für die Umwelt“. Zwar wurde mit der Kampagne „Make Cars Green“ seitens des Dachverbands FIA eine eigene Initiative ins Leben gerufen, doch die richtige Wirkung konnte mit dem ambitionierten Projekt nicht erbracht werden.

Formel E als Alternative

Es ist ein komplexes Thema, einen Sport so anzupassen, dass der Kern erhalten bleibt, aber die Rahmenumstände an eine neue Generation angepasst werden. Die starke Fanbase, die sich durch Einschaltquoten und dem boomenden Markt der Formel 1 Wetten zu erkennen gibt, hat Erwartungen an ihren Lieblingssport, den es zu erfüllen gibt. Wird diese Erwartung nicht getroffen, wandern Zuschauer ab, Werbepartner gehen verloren und das System beginnt zu straucheln. Die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten, ist allerdings auch keine Option.

Aus dieser Motivation heraus gründete Alejandro Agag und FIA Präsident Jean Todt die Formel E. 2011 besprach man erstmals die Möglichkeit, eine Konkurrenzveranstaltung zur klassischen Formel 1 ins Leben zu rufen, die jedoch mehr einer Weiterentwicklung als einer Gegenveranstaltung gleicht. Unter dieser Prämisse wuchs das Konzept des umweltfreundlichen Motorsports und fand 2014 zum ersten Mal statt. Auf dem Gelände des Olympiaparks in Peking traten die besten Fahrer an, um zu beweisen, dass auch in Elektrofahrzeugen jede Menge Power stecken kann. Und das wurde von Anfang an mit viel Zuspruch bedacht - dementsprechend geht man nun auch 2021 in eine neue Saison - obgleich wegen Corona etwas umdisponiert werden muss. 

Merkmale der Formel E

Grundlegend ist die Formel E in ihren Regeln und Abläufen vergleichbar mit der Mutterveranstaltung Formel 1. Den feinen Unterschied machen auf der Rennstrecke die rein elektrobetriebenen Fahrzeuge, die mit ihrem surrenden Motor für Erstbesucher ein ungewöhnliches Bild und Ton abgeben. Auf lautes Aufheulen der Motoren müssen Fans verzichten. Die leistungsstarken Motoren sind bei der Formel E allesamt Batterien gewichen, die eine Leistung von bis zu 335 PS mit sich bringen. Eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist mit den umweltschonenden Antrieben innerhalb von 3 Sekunden möglich.

Kritiker mögen zweifeln, ob der Rennsport mit reinem Elektroantrieb überhaupt möglich ist. Der Blick auf die öffentlichen Straßen macht diese Vorstellung zu Recht anzweifelbar. Wer mit seinem E-PKW längere Distanzen fahren will, kommt an mindestens einem Zwischenstopp an einer Ladesäule nicht vorbei. Die Entwicklung der handelsüblichen E-Motoren ist zwar weit vorangeschritten, aber noch keineswegs final ausgereift.

Die Rennställe arbeiten unermüdlich daran, ihre Motoren auf eine deutlich höhere Leistung zu bringen. Bis zur Saison 2017/2018 waren die Fahrer gezwungen, einen Halt einzulegen, um neue Batterien zu laden. Der Rennspaß blieb dabei – im wahrsten Sinne des Wortes – auf der Strecke. Diese Zeiten sind jedoch vorbei. Mittlerweile reichen die Antriebe für die gesamte Distanz eines Rennens aus.

Interesse wächst bei neuer Generation

Mit dem Aufkommen einer umweltbewussten Generation ermöglicht sich auch eine neue Zielgruppe, die der Formel E offen zugewandt ist. Nachhaltigkeit, Fortschritt und neue Entwicklungen werden mit Adrenalin und Sportsgeist unter dem Dach der neuen Rennserie vereint. Für viele Fans, die zwar auf Rennsport stehen, aber gleichermaßen die Umwelt im Sinn haben, ein toller Kompromiss.

Für die Formel E ist es gleichzeitig eine Chance, sich moderner und jünger zu präsentieren. Die Rennen gleichen eher einem großen Event, bei dem DJs und coole Brands nicht fehlen dürfen. Mit viel Innovationen und frischem Marketing soll das verstaubte Image des Rennsports modernisiert werden, doch die Fans der ersten Stunde nicht verschreckt werden.

Formel E live sehen

Mit der aktuellen Saison 2021 hat sich Fernsehsender Sat.1 die deutschen, der ORF die österreichischen Übertragungsrechte für die Formel E gesichert. In Deutschland überträgt der Sender das finale Rennen am Samstag, 8. Mai um 15.30 Uhr. Zuschauer aus der Schweiz können das Rennen über MySports verfolgen, während in Deutschland Sat1 die Ausstrahlung übernimmt. Auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Formel E lässt sich zusätzlich das Qualifying verfolgen, das live im Vorfeld gestreamt wird.

Welches der zwölf teilnehmenden Teams seinen besten Fahrer durchs Ziel schickt, wird auf der Strecke in Monaco entschieden. Ob sich Vorjahressieger Jean-Eric Vergne aus dem Team DS-Techeetah an die Spitze setzen wird, bleibt mit Spannung abzuwarten.

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