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Grasser: DTM nicht teurer als ADAC GT Masters Nach elf Jahren im ADAC GT Masters wechselt Grasser in die DTM
ADAC Motorsport

Grasser vor Wechsel überzeugt: DTM nicht teurer als ADAC GT Masters

Warum Teamchef Gottfried Grasser nicht der Meinung ist, dass das ADAC GT Masters günstiger ist als die DTM und wovon das besonders abhängt

Das Lamborghini-Team Grasser wechselt nach elf Jahren im ADAC GT Masters in die DTM - und rechnet dadurch nicht mit höheren Kosten, obwohl immer wieder davon die Rede war, dass ein DTM-Engagement schwierig zu finanzieren sei.

"Am Anfang hieß es, die DTM wäre so viel teurer als andere GT3-Serien, aber es kostet im Endeffekt das gleiche", so Teamchef Gottfried Grasser im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Die Finanzierung ist also nicht so teuer wie angenommen."

Entscheidend für die Kosten sei, wie professionell man das Engagement angehe, meint der Österreicher.

"Budget pro Auto gleich wie im ADAC GT Masters"

"Grundsätzlich kosten die beiden Serien das gleiche, aber du hast in der DTM im Prinzip mehr Fahrzeit. Und bei den Tests verwendest du meistens mehr Reifen", spielt er darauf an, dass der DTM-Kalender zwei Wochenenden mehr vorsieht und in der Regel mehr getestet wird. "Das kannst du im ADAC GT Masters aber auch machen." Ein Michelin-Reifensatz kostet übrigens rund 2.000 Euro.

Wie hoch die Kosten pro Serie am Ende wirklich sind, sei "immer schwierig zu sagen, denn der eine will 15 Testtage machen und der andere nur drei. Dadurch entstehen dann die Kostenunterschiede. Aber das Budget pro Auto ist gleich, auch wenn in der DTM nur ein Fahrer zum Einsatz kommt."

Grasser will auf jeder DTM-Strecke testen

Da während der Rennwochenenden die Reifen streng limitiert sind, haben sich vergangenen DTM-Saison einige Teams bei privaten Tests gezielt auf gewisse Rennstrecken vorbereitet. Das hat auch die österreichische Mannschaft vor: "Wir planen auf jeden Fall, vor jedem Event auf jeder Strecke testen zu gehen, weil man sich so besser vorbereiten kann."

Das ist auch darauf zurückzuführen, dass in der DTM an den Freitagen in der Regel überhaupt nur alte Reifen vom vorangegangenen Wochenende zum Einsatz kommen, ehe jeder Fahrer am Samstag und am Sonntag drei frische Sätzen erhält.

Auch im ADAC GT Masters stehen am Rennwochenende pro Fahrzeug nur drei frische Reifensätze zur Verfügung, doch die Teams haben davor die Möglichkeit, sich ohne Reifeneinschränkung auf die Strecke einzuschießen.

"Das GT Masters hat ein bisschen ein anderes Konzept", weiß Grasser. "Da kann man am Donnerstag vor dem Wochenende schon fahren." Doch auch im ADAC GT Masters gibt es Teams, die zu privaten Testfahrten ausrücken, um konkurrenzfähiger zu sein.

Budget bei Grasser weniger als eine Million pro Fahrzeug

Ein weiterer Faktor, der die Kosten in der DTM etwas nach oben treiben könnte, sind die Performance-Boxenstopps, doch ein Team wie Grasser besitzt das notwendige Equipment und durch den Einsatz von vier Fahrzeugen auch eine große Crew, um für die Herausforderung gerüstet zu sein.

Laut dem Teamchef kommt man in der DTM mit einem Budget von unter einer Millionen Euro pro Fahrzeug über die Runden. "Wir sind darunter, aber das liegt auch an verschiedenen Hilfen, am Teamsponsor und durch die Stütze durch Lamborghini", erklärt er. "Dadurch sinken die Kosten schon deutlich - und dadurch ist es auch machbar."

Die Finanzierung sei in den vergangenen Monaten die Hauptarbeit gewesen: "Im GT3-Sport läuft die Finanzierung üblicherweise dadurch, dass man viele Kilometer fährt. Und die Langstreckenrennen fallen bei uns jetzt ein bisschen weg", sieht er einen kleinen finanziellen Nachteil durch die Entscheidung, sich für 2022 ausschließlich auf die DTM zu konzentrieren und aus dem ADAC GT Masters, der IMSA SportsCar Championship und der GT-World-Challenge Europe auszusteigen.

Motorsport-Total.com

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