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Perez-Ocon-Crash hinterlässt Fragezeichen Für Sergio Perez war das Training nach nicht einmal 40 Minuten beendet
Motorsport Images

F1 Imola 2021: So kam es zum Crash zwischen Perez und Ocon!

Zwei Mercedes stehen nach der ersten Trainingsstunde in Imola an der Spitze, doch das große Thema der Session war ein Zwischenfall zweier anderer Piloten

Valtteri Bottas (Mercedes) hat im ersten Freien Training zum Grand Prix der Emilia Romagna 2021 in Imola die Bestzeit erzielt. Der Finne setzte sich kurz vor Ende der Session mit einer Zeit von 1:16.564 Minuten vor seinen Teamkollegen Lewis Hamilton (Mercedes/+0,041) und Max Verstappen (Red Bull/+0,058).

Gleich sechs Autos lagen zu Beginn innerhalb einer halben Sekunde; neben den bereits erwähnten Trio auch noch die beiden Ferrari-Piloten und Pierre Gasly (5./AlphaTauri/+0,324). Charles Leclerc (4./Ferrari/+0,232) stand wegen eines technischen Problems zunächst lange an der Box, kam dann aber sofort auf den nötigen Speed.

"Es gab ein paar kleine Probleme mit dem Antriebsstrang bei Charles", berichtet Mattia Binotto und gibt Entwarnung: Es sei "nichts Großes" gewesen. "Insgesamt sind wir aber gut in das Wochenende gestartet. Vor uns liegt trotzdem noch viel Arbeit", erklärt der Ferrari-Teamchef.

Nach 37 Minuten herrschte große Verwirrung rund um die Strecke, als sowohl Sergio Perez (Red Bull) als auch Esteban Ocon (Alpine) nach einem offensichtlichen Zwischenfall mit beschädigten Autos neben der Strecke standen. Der Zwischenfall konnte von der internationalen TV-Regie aber während des Trainings nicht aufgeklärt werden.

Das erledigten die beiden Fahrer selbst, als sie unmittelbar nach Trainingsende bei den FIA-Rennkommissaren vorsprechen mussten. Dabei konnte nach einem Ausfall weiter Teile der Streckentechnik (auch der Timingfeeds) endlich rekonstruiert werden, wie es zu dem Crash gekommen war.

Ocon hatte vor der Villeneuve-Schikane abgebremst, um Perez, der gerade auf einer schnellen Runde war, vorbeizulassen, und fuhr zur Seite, um Platz zu machen. Beide erreichten gleichzeitig den Scheitelpunkt und berührten einander leicht - und stimmten vor den Kommissaren überein, dass keinem die Schuld gegeben werden kann. Urteil: "No further action."

Eine Ursache könnte gewesen sein, dass wegen eines technischen Problems niemand Boxenfunk hatte. "Du kannst deine Fahrer nicht warnen, wenn von hinten jemand kommt", klärt Binotto auf. "So etwas sollte nicht noch einmal vorkommen. Wir wissen, dass die Formel 1 das nicht absichtlich gemacht hat. Aber wir hoffen, dass zum zweiten Training wieder alles läuft."

Durch die Unterbrechung ging den Teams wertvolle Trainingszeit verloren. Die ist 2021 ohnehin schon von 90 auf 60 Minuten verkürzt. "Es trifft zum Glück alle Teams in der gleichen Art und Weise, aber es ist natürlich nicht ideal, wenn wir hier jetzt zusätzliche Minuten verlieren", sagt Andreas Seidl im 'ORF'.

"Wir sind immer noch relativ am Anfang des Wochenendes, Basis-Set-up-Arbeit gerade für diese spezielle Strecke hier mit den hohen Kerbs und so weiter. Von daher wäre wichtig gewesen, dass wir den Run jetzt noch reinkriegen", so der McLaren-Teamchef während der mehrminütigen Unterbrechung.

Dass das Autodromo Enzo e Dino Ferrari bei knapp über zehn Grad nicht so leicht zu meistern ist, das mussten insbesondere, aber nicht nur die Rookies lernen. Den ersten Ausritt des Tages leistete sich Nikita Masepin (Haas). Yuki Tsunoda (AlphaTauri) unterlief im Vergleich dazu ein vernachlässigbarer Ausritt.

Masepins Pensum war damit aber offenbar noch nicht erfüllt. Als die Sessionzeit zur Neige ging, fuhr der Russe an der gleichen Stelle wie zu Beginn (ausgangs Rivazza, im Bereich der Boxeneinfahrt) auf den Randstein, wodurch er einen Dreher nicht mehr abfangen konnte. Der endete diesmal aber in der Mauer und mit Blechschaden.

Teamchef Günther Steiner nimmt Masepin wegen Problemen mit dem Boxenfunk, von denen alle Teams betroffen waren, in Schutz: "Für unsere beiden jungen Burschen war es ziemlich aufregend. Sie sind es nicht gewohnt, keinen Kontakt zur Boxenmauer zu haben. Sie haben sich ganz gut verkauft, wenngleich es sie ein bisschen verwirrt hat. Aber das haben sie jetzt mal durchgemacht."

"Nikita hat sich mit weichen Reifen ziemlich gesteigert. In der letzten Kurve ist er dann in den Kies rausgekommen und hat sich rausgedreht. Das Auto ist aber, glaube ich, nicht so schwer beschädigt. Für das zweite Training steht das Fahrzeug wieder zur Verfügung."

"Nikita hat sich gut verbessert bei der Rundenzeit, hat dazugelernt, hatte dann einen Dreher auf der letzten Runde", sagt Steiner. "Und Mick hat es Schritt für Schritt angehen lassen."

Übrigens passierten auch den "Big Names" kleine Patzer auf der Stop-&-Go-Strecke in Italien. Verstappen fuhr in der Villeneuve-Schikane einmal geradeaus durchs Kiesbett, und sogar Vorjahressieger Hamilton war zwischendurch kurz neben der Strecke. Blechschaden am Mercedes ist aber keiner entstanden.

Sebastian Vettel (Aston Martin) kam trotz einiger neuer Teile zumindest in puncto Rundenzeit noch nicht auf Touren. Nach 23 Umläufen lag er mit 1,420 Sekunden Rückstand an 14. Position. Fernando Alonso (Alpine/+0,893) wurde Siebter, Kimi Räikkönen (Alfa Romeo/+1,319) Zwölfter und Mick Schumacher (Haas/+2,916) 19., 0,657 Sekunden hinter Masepin.

Motorsport-Total.com

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