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KTM X-Bow Battle: Hungaroring

Packendes Finale auf dem Hungaroring

"Bob Bau" krönt sich zum "Elite"-Champion; Marcel Marchewicz fixiert den "Rookies"-Titel; Kofler/Westarp siegen in den GT4-Rennen.

Fotos: Joel Kernasenko

Zum Abschluss der Jubiläumssaison – die X-Bow Battle feierte in diesem Jahr "runden" Geburtstag und wurde zehn Jahre alt – gastierte die attraktive Markenpokalrennserie zum ersten Mal auf dem Hungaroring nahe Budapest. Als Gastserie bei der Blancpain GT World Challenge Europe fuhr man zum Saisonschluss vor gut gefüllten Tribünen, am Samstag Abend wurde bei einem Barbecue im Fahrerlager bereits ein Ausblick auf die kommende Saison getätigt.

X-Bow-Battle-Gründer und -Veranstalter Georg Silbermayr: "Wir möchten im nächsten Jahr wieder mehr Elite-Starter in die 'Battle' bringen. Es sind sehr viele Autos vorhanden, und das Interesse ist da. Wir sind bereits mit einigen Piloten im Gespräch, und wie ich höre, gibt es bereits jetzt erste Anfragen für die Rookies-Challenge-Klasse. Die Attraktivität unserer Rennserie ist nach wie vor extrem groß. Wir stecken mitten in den Planungen und werden schon sehr bald nähere Details bekanntgeben."

Ins gleiche Horn stieß Michael Wölfling, Geschäftsführer der KTM Sportcar GmbH: "Wir durften ein extrem spannendes Rookies-Challenge-Jahr erleben, mit sensationellen Rennen und einer Titelentscheidung am letzten Rennwochenende. Die Nachfrage für die nächste Saison ist bereits jetzt zu spüren. Das zeigt, dass wir mit unserem Konzept genau richtig liegen."

Rennen 1

"Bob Bau" schnappte sich im Qualifying auf schneller werdender Strecke – nach Regenschauern begann es aufzutrocknen – sensationell die Pole Positon. GT4-Pilot Reinhard Kofler hatte ein etwas schlechteres Timing und konnte nicht mehr kontern. Nach dem vom Safety Car freigegebenen Start dauerte es allerdings nicht lange, bis Kofler die Führung übernahm, sich abzusetzen vermochte und sein Ausnahmekönnen demonstrierte. Sein Laufsieg war nie gefährdet, hinter ihm kam GT4-Jahresgesamtsieger Thomas Westarp auf dem guten zweiten Platz ins Ziel. Gesamtrang drei und der Sieg in der "Elite"-Wertung ging an Georg Silbermayr, der dabei auch vom Reifenfehlgriff seines Kontrahenten "Bob Bau" profitierte.

Vor dem Start war die Strecke zwar feucht, doch während die meisten Piloten auf Slicks wechselten, vertraute "Bob Bau" auf Regenreifen – eine falsche Entscheidung, die ihn bis zum Ende des Rennens auf Rang 16 zurückwarf und Georg Silbermayrs (wenn auch eher theoretische) Chance auf den "Elite"-Titel am Leben hielt. Für den türkischen GT4-Piloten Önder Erdem und den Deutschen Uwe Schmidt, der in der "Elite"-Klasse an den Start ging, brachte der Griff zu den richtigen Reifen hingegen gute Platzierungen: Erdem wurde Fünfter, Schmidt fuhr von ganz hinten (Startplatz 19) bis auf Rang sechs nach vor.

Bemerkenswert war der sechste Gesamtrang von Tassilo von Bayern: Der Wechsel in den X-Bow GT4 des Razoon-Teams hat ihm sichtlich gut getan, beinahe hätte er es auf das GT4-Podium geschafft. Am meisten Action gab es wie gewohnt von den Piloten der "Rookies Challenge", die auch dieses Mal ein bunter Mix aus Junioren, Quereinsteigern und X-Bow-Neulingen war, dabei aber Rennsport auf höchstem Niveau bot. Mit einem erneuten Sieg war es Marcel Marchewicz, der für die vorzeitige Entscheidung in der "Rookies"-Gesamtwertung sorgte.

Sensationell Zweiter wurde KTM-Motorrad-Ass Mika Kallio: Der Finne kam in seinem ersten Autorennen überhaupt perfekt zurecht und konnte den ungarischen Lokalmatadoren Csaba Walter auf Platz drei sowie viele arrivierte Piloten hinter sich lassen. Rang vier ging an Jan Rihs, bis zuletzt härtester Verfolger von Marchewicz im Titelrennen, gefolgt von Sven Förster, der sein erstes Rundstreckenrennen ebenfalls mit großem Erfolg beendete.

Rennen 2

Über Nacht hatte sich der Regen verzogen. Qualifying und Rennen verliefen am Sonntag somit trocken, allerdings nicht minder spektakulär. Die Pole Position schnappte sich Thomas Westarp vor dem Tschechen Josef Koller, der an diesem zweiten Tag mit seinem "Elite"-KTM-X-Bow wesentlich besser zurechtkam als noch am Samstag. Nach einem turbulenten, dennoch sauberen Start sorgte "Bob Bau" für die erste Schrecksekunde: Er wurde plötzlich langsamer, und kurze Zeit musste man annehmen, dass sein sicher geglaubter Titelgewinn in Gefahr sei.

Der Österreicher nahm sich nach einer Berührung in der Startrunde allerdings bloß aus Vorsicht aus sämtlichen Zweikämpfen heraus und fuhr danach ohne Probleme ins Ziel – und damit zum "Elite"-Gesamtsieg. Dass er wesentlich schneller gekonnt hätte, demonstrierte er dabei eindrucksvoll mit der schnellsten Rennrunde. An der Spitze hatte Thomas Westarp dieses Mal keine Gegner, er kam als Erster ins Ziel und konnte somit einen weiteren Gesamt- sowie GT4-Sieg für sich verbuchen.

Ganz starker Zweiter wurde Josef Koller, der am Ende die nachlassenden Reifen von Westarp sogar noch für einen Schlussangriff nutzte. Überholen konnte er zwar nicht, der "Elite"-Sieg im letzten Saisonrennen war ihm aber sicher. Georg Silbermayr wurde Dritter und damit "Elite"-Zweiter), während Platz vier mit Lokalmatador Csaba Walter sensationell an den schnellsten Rookies-Challenge-Piloten ging, was seine zahlreich erschienenen Fans zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss.

Die Plätze zwei und drei der "Rookies" gingen an die beiden jüngsten Teilnehmer, Jan Rihs und Leon Wassertheurer. Letzterer konnte sich dank seines Podiumsplatzes hinter Marchewicz und Rihs im letzten Moment noch den guten dritten Platz der Gesamtwertung sichern. Zweiradprofi Mika Kallio stand sensationell auf der "Rookies"-Pole, konnte im Rennen dann nicht ganz mit den ersten drei Piloten mithalten, wurde aber immerhin noch toller Vierter.

Das GT4-Podium komplettierten Önder Erdem und Laura Kraihamer. Die Salzburgerin lag dabei lange Zeit in der Spitzengruppe, verlor bei einem Ausrutscher jedoch wertvolle Zeit. Noch wesentlich schlimmer erging es Vorjahreschampion Holger Baumgartner: Der Steirer wollte einen schönen Saisonabschluss feiern, konnte aufgrund von Technikproblemen aber weder im ersten noch im zweiten Rennen starten.

Nicht nur für ihn soll die kommende Winterpause also so schnell wie möglich vergehen, damit dann die elfte "Battle"-Saison beginnen kann.

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