MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallye Dakar 2020

Dakar: Brabec holt zweiten Etappensieg

Honda-Pilot Ricky Brabec kann seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen, Matthias Walkner kommt auf P3 in Ziel.

Fotos: Flavien Duhamel/Red Bull Content Pool

Ricky Brabec gewann auch die sechste Etappe und hat nun einen Vorsprung von fast 21 Minuten auf Pablo Quintanilla (Husqvarna). Toby Price verliert am Freitag 16 Minuten und fällt in der Gesamtwertung auf den dritten Platz zurück.

Mit der sechsten Etappe erreichte die Dakar Halbzeit. Bevor die Fahrer etwas Erholung am Ruhetag finden können, mussten am Freitag insgesamt 830 Kilometer von Ha'il nach Riad bewältigt werden. Die Speziale betrug 477 Kilometer. Sie fand zu 100 Prozent auf sandigem Terrain statt und es wurde komplett offroad gefahren. Allerdings war es kalt und teilweise lag am Morgen sogar Schnee!

Auch heute wurde das Roadbook wieder erst kurz vor dem Start ausgegeben. Price musste nach seinem gestrigen Tagessieg die Etappe eröffnen und war demnach bezüglich der Navigation im Nachteil. Gestartet wurde in Abständen von drei Minuten. Brabec nahm die Speziale als vierter Fahrer in Angriff und war somit in einer guten Position.

In der Anfangsphase war es Brabecs Honda-Teamkollege Kevin Benavides, der die besten Zwischenzeiten aufstellte. Der Argentinier war als Neunter losgefahren. Bei Kilometer 165 hatte zum Beispiel Price schon dreieinhalb Minuten auf Kevin Benavides eingebüßt. Honda übernahm auch heute wieder das Kommando.

Nach 213 Kilometern führte Brabec das virtuelle Klassement erstmals an. Bei Kilometer 265 führte der US-Amerikaner eine Minute vor Kevin Benavides. Matthias Walkner (KTM) war zu diesem Zeitpunkt mit zwei Minuten Rückstand Dritter. Price hatte bis dahin schon sechs Minuten verloren, was für den Australier mit Blick auf die Gesamtwertung nicht optimal war.

Aber dann kam es für den Titelverteidiger noch bitterer. Bei Kilometer 425, also kurz vor dem Ziel, stand die KTM mit der Startnummer 1 still. Und auch Kevin Benavides hatte wenige Kilometer vor dem Ziel ein Problem und stand lange still. Bis dahin hatte der Argentinier Chancen auf den Tagessieg gehabt.

Nach etwas mehr als viereinhalb Stunden Fahrzeit sicherte sich Brabec seinen zweiten Etappensieg in diesem Jahr. Eineinhalb Minuten dahinter belegte sein Teamkollege Joan Barreda Platz zwei. Walkner kam mit 2:45 Minuten Rückstand als Dritter ins Ziel. Pablo Quintanilla (Husqvarna) und Luciano Benavides (KTM) rundeten die Top 5 ab.

Price erreichte nach dem Zwischenfalls das Ziel mit 16 Minuten Rückstand. Für die Gesamtwertung spielte das heutige Ergebnis natürlich Brabec in die Hände. Der US-Amerikaner baute seinen Vorsprung auf fast 21 Minuten aus. Neuer Zweiter ist Quintanilla. Price ist auf Rang drei zurückgefallen. Walkner ist weiterhin an der sechsten Stelle.

Morgen steht bei Halbzeit der Rallye der Ruhetag in Riad auf dem Programm.


Ergebnis der 6. Etappe (Top 10):
01. Ricky Brabec (Honda) - 4:36:28 Stunden
02. Joan Barreda (Honda) +1:34 Minuten
03. Matthias Walkner (KTM) +2:45
04. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +4:55
05. Luciano Benavides (KTM) +5:02
06. Ignacio Cornejo (Honda) +5:16
07. Franco Caimi (Yamaha) +8:13
08. Paulo Goncalves (Hero) +8:16
09. Stefan Svitko (KTM) +10:56
10. Skyler Howes (Husqvarna) +15:03

Gesamtwertung nach 6 von 12 Etappen (Top 10):
01. Ricky Brabec (Honda) - 23:43:47 Stunden
02. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +20:56 Minuten
03. Toby Price (KTM) +25:39
04. Ignacio Cornejo (Honda) +25:41
05. Joan Barreda (Honda) +32:58
06. Matthias Walkner (KTM) +33:39
07. Luciano Benavides (Honda) +39:02
08. Skyler Howes (Husqvarna) +1:04:50 Stunden
09. Stefan Svitko (KTM) +1:07:49
10. Franco Caimi (Yamaha) +1:10:24

Autos: Peterhansel holt auf

Die erste Woche der Rallye Dakar in Saudi-Arabien war geprägt vom Duell des Mini Buggy gegen den allradgetriebenen Toyota. Carlos Sainz im Mini hält nach der sechsten Etappe die Führung in der Gesamtwertung. Knapp acht Minuten dahinter ist Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah im Toyota Zweiter. Stephane Peterhansel im zweiten Mini gewann die letzte Etappe vor dem Ruhetag. In der Gesamtwertung liegt der Franzose als Dritter 16 Minuten zurück.

Mit der sechsten Etappe erreichte die Dakar Halbzeit. Bevor die Fahrer etwas Erholung am Ruhetag finden können, mussten am Freitag insgesamt 830 Kilometer von Ha'il nach Riad bewältigt werden. Die Speziale betrug 477 Kilometer. Sie fand zu 100 Prozent auf sandigem Terrain statt und es wurde komplett offroad gefahren.

Sainz stand heute als Erster an der Startlinie. Dahinter folgten Al-Attiyah und Peterhansel. Der Dreikampf zwischen diesen Routiniers bestimmte weiterhin das Geschehen. Sainz hatte an der Spitze bezüglich der Navigation die schwierigste Aufgabe. Nach 57 Kilometern führte deshalb schon Peterhansel, der den Spuren im Sand folgen konnte, das virtuelle Klassement an.

Auch nach 204 Kilometern war Peterhansel vorne, aber die Zeitabstände zwischen ihm, Al-Attiyah, Yazeed Al Rajhi (Toyota) sowie Sainz waren minimal. Bei Kilometer 213 war dann Sainz vorne, aber es handelte sich um Sekundenabstände. Bei Kilometer 265 hatte wieder Peterhansel knapp die Nase vorne. Fernando Alonso (Toyota) hielt zu diesem Zeitpunkt auch gut mit und war nur vier Minuten dahinter.

Bei Kilometer 300 gab es eine kurze Neutralisation. "Es ist eine seltsame Etappe", berichtet Peterhansel. "Eine sehr schnelle Strecke. Manche Abschnitte sind auf Sand sehr schnell, aber es gibt auch Dünen. Es ist ein Mix. Bei den Dünen muss man aufpassen, denn wenn man zu schnell drüberfährt, kann sich die Landung auf der anderen Seite schwierig gestalten."

Der Dreikampf um den Tagessieg setzte sich auch nach der Neutralisation im Schlussabschnitt fort. Schließlich behielt Peterhansel mit eineinhalb Minuten Vorsprung die Oberhand vor Sainz. Al-Attiyah hatte im Ziel drei Minuten verloren. Für Peterhansel war es der zweite Etappensieg in Saudi-Arabien. Mit Platz sechs und acht Minuten Rückstand setzte sich auch Alonso in Szene.

"Ein Sieg fühlt sich gut an", sagt Peterhansel zufrieden. "Ich dachte schon, dass ich zu alt bin, aber es funktioniert noch. Nicht der Fahrer macht den Unterschied, sondern die Autos. Im Sommer haben wir ein neues Level erreicht, unser Auto läuft gut. Ich denke, die Balance zwischen dem Buggy und dem Allradler ist nicht schlecht."

"Ich weiß nicht was passiert ist, vielleicht habe ich zum Schluss etwas verloren", kommentiert Sainz seinen Tag. "Die Strecke zu eröffnen, war nicht einfach. Deswegen bin ich froh, dass ich jetzt in dieser Position bin. Es war schwierig, ich brauche jetzt den Ruhetag." Zweimal hat Sainz die Rallye Dakar bereits gewonnen.

Al-Attiyah ist im Toyota praktisch der einzige Herausforderer gegen die beiden Mini Buggy. "Ich bin enttäuscht, denn wir haben das Maximum gegeben, aber der Buggy ist im Vergleich zum Allradler zu schnell", sagt der Katari. "Aber was sollen wir machen, das ist die neue Dakar. Wir machen gute Arbeit. Es gab keine großen Probleme in der ersten Woche. Die zweite Woche wird härter werden."

Technische Probleme gab es einmal mehr beim Mini von Jakub Przygonski. Der Pole und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk mussten reparieren und verloren mehr als eineinhalb Stunden. Spektakuläre Szenen spielten sich beim Toyota von Edvinas Juskauskas ab. Bei Kilometer 243 stand der Hilux in Flammen. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt.

Morgen steht bei Halbzeit der Rallye der Ruhetag in Riad auf dem Programm.

Ergebnis der 6. Etappe (Top 10):
01. Peterhansel/Fiuza (Mini Buggy) - 4:27:17 Stunden
02. Sainz/Cruz (Mini Buggy) +1:35 Minuten
03. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +3:22
04. Al-Rajhi/Schiltsow (Toyota) +6:42
05. Serradori/Lurquin (SRT Buggy)
06. Alonso/Coma (Toyota) +7:56
07. ten Brinke/Colsoul (Toyota) +9:37
08. de Villiers/Haro Bravo (Toyota) +10:48
09. Terranova/Graue (Mini) +13:22
10. Seaidan/Kuzmich (Mini) +18:40

Gesamtwertung nach 6 von 12 Etappen (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Mini Buggy) - 23:33:05 Stunden
02. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +7:46 Minuten
03. Peterhansel/Fiuza (Mini Buggy) +16:18
04. Al-Rajhi/Schiltsow (Toyota) +36:46
05. Terranova/Graue (Mini) +43:52
06. Serradori/Lurquin (SRT Buggy) +50:19
07. de Villiers/Haro Bravo (Toyota) +55:39
08. den Brinke/Colsoul (Toyota) +1:12:56 Stunden
09. Seaidan/Kuzmich (Mini) +2:00:09
10. Vanagas/Palmeiro (Toyota) +2:38:24

© Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye Dakar 2020

Weitere Artikel:

Norbert Haug im DTM-Interview

"Wäre Anschlag auf die eigene Sache!"

Wie Norbert Haug die neue Testbeschränkung in der DTM einschätzt, wieso man jetzt Valentino Rossi holen sollte und was ihm Hoffnung für die Zukunft gibt

Sebastian Vettel hat seinen ersten ernsthaften Test im LMDh-Boliden von Porsche aus der WEC hinter sich - Er und das Team sprechen über den Test und Le Mans

Bergrallyecup: Demmerkogel

Saisonauftakt Bergrallyecup 2024

Bei trockenem, aber recht windigen Bedingungen ging am Demmerkogel in der südsteirischen Toscana der 1. Lauf zum Herzogmotorsport Bergrallyecup 2024 in Szene.

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden