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Marc-VDS-Rückzug aus dem GT-Sport

Das belgische BMW-Team stellt sein Engagement im GT-Sport per Ende der Saison ein – harte Worte von Teameigner Marc van der Straten.

Das belgische Rennteam Marc VDS zieht sich am Ende der Saison aus dem GT-Sport zurück. Das gab Teambesitzer Marc van der Straten am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Nach dem Finale der European Le Mans Series am 18. Oktober in Estoril gehen bei Marc VDS die Rollläden für immer runter, dass GT-Team wird aufgelöst.

Marc VDS hatte in dieser Saison in der ELMS einen BMW Z4 GTE eingesetzt. Zudem war das Team mit zwei BMW Z4 GT3 bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps angetreten. In Spa hatte Marc VDS den Gesamtsieg errungen. Auf das Engagement im Motorradsport, wo Marc VDS in der Moto2- und der MotoGP-WM antritt, hat die Entscheidung keinen Einfluss.

In einer ungewöhnlich persönlichen Erklärung begründet van der Straten seine Entscheidung. "Ich habe die Leidenschaft für den Rennsport von meinem verstorbenen Vater geerbt. Er hat mir Werte vorgelebt und vermittelt, die sich nicht in Verträgen und langen Vereinbarungen finden. Ich spreche von einer Zeit, in der ein Vertrag durch Handschlag besiegelt wurde, ohne dass man Tonnen von Papier und viele Unterschriften brauchte", führt er aus.

"Wir müssen anerkennen, dass sich die Zeiten geändert haben. Ein großer Teil meiner Leidenschaft für den Motorsport ist erloschen. Mitarbeiter haben mein Vertrauen und den familiären Geist unseres Teams missbraucht. Ich bin 67 Jahre alt und habe nicht mehr die Zeit, um so ein Verhalten zu akzeptieren, welches meinen moralischen Prinzipien widerspricht", so van der Straten weiter.

"Die mangelnde Professionalität einiger Leute zu erleben, die ich fälschlicherweise in Schlüsselpositionen eingesetzt habe, ist ermüdend. Ich habe keine Lust mehr auf Leute, die durch finanzielle Spielereien unser Geschäft aufs Spiel setzen, bis hin zum Bankrott. Deshalb habe ich heute entschieden, den Vorhang fallen zu lassen und mein langjähriges Engagement im Vierradsport zu beenden", sagt der Belgier.

Vorwürfe gegen Ex-Teammanager Leinders

Auf wen diese Bemerkungen van der Stratens abzielen, ist nicht schwer zu erraten – den früheren Teammanger der GT-Mannschaft, Bas Leinders. Dieser hatte sich mit van der Straten überworfen und das Team Ende Juli verlassen, laut offizieller Mitteilung in beiderseitigem Einvernehmen. Dieser Darstellung hatte Leinders allerdings widersprochen.

"Von wegen gegenseitiges Einvernehmen. Ich bin entlassen worden", hatte Leinders der belgischen Zeitung Grenz-Echo gesagt. "Natürlich bin ich sehr enttäuscht und traurig, ein Team verlassen zu müssen, das in den letzten acht Jahren viel erreicht hat. Andererseits bin ich gewissermaßen auch erleichtert, denn wir hatten unterschiedliche Visionen."

Marc VDS war in den Jahren 2010 und 2011 mit zwei Ford GT in der damaligen GT1-Weltmeisterschaft angetreten. Anschließend war man zu BMW gewechselt und hatte seit 2012 mit dem Z4 GT3 an den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps teilgenommen. Nach vielen vergeblichen Anläufen haben in diesem Jahr Nick Catsburg, Lucas Luhr und Markus Palttala beim letzten großen Auftritt des BMW Z4 GT3 den Langstreckenklassiker in den Ardennen gewonnen.

Ärger auch über SRO-Chef Stéphane Ratel

"Den wunderbaren Sieg mit dem BMW Z4 GT3 bei den 24 Stunden von Spa in diesem Jahr werde ich nie vergessen, aber eine Wiederholung wird es nicht geben", sagt van der Straten. "Wie soll ich akzeptieren, dass ich gezwungen werde, eine ganze Meisterschaft zu fahren, nur um an diesem einen Rennen teilzunehmen?" Diese Bemerkung richtet sich direkt an SRO-Boss Stéphane Ratel.

Dieser hatte unlängst verfügt, dass Teams ab dem nächsten Jahr bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps nur dann in der Pro-Klasse teilnehmen dürfen, wenn sie mit mindestens einem Auto die komplette Saison in der BES und/oder BSS bestreiten. Diesem Diktat will sich van der Straten nicht beugen: "Derjenige, der mir vorschreiben kann, was ich in meiner Heimat Belgien zu tun und zu lassen habe, muss erst noch geboren werden."

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