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WEC: Analyse Matsuda, Ordonez, Shulzhitskiy, Nissan GT-R LM Nismo, Le Mans, WEC 2015

GT-R LM Nismo: Versuch misslungen

Die schwache Performance der Nissan GT-R LM Nismo bei den 24 Stunden von Le Mans kam in der Chefetage von Renault-Nissan nicht gut an.

Ein großer PR-Auftritt, aber kein sportlichen Glanzlichter: So lässt sich das Antreten von Nissan mit dem neuen GT-R LM Nismo bei den 24 Stunden von Le Mans beschreiben. Die drei Fronttriebler konnten das Tempo der anderen LMP1-Mannschaften, auch der Privatteams, nicht einmal ansatzweise mitgehen. Dennoch zog Motorsportchef Darren Cox zufrieden Bilanz: "Wir haben ein Auto ins Ziel gebracht. Mission erfüllt!" Was der Brite verschweigt: Kein Nissan kam in die Wertung, weil zu wenige Runden gefahren wurden.

Die große Frage ist nun, wie es mit dem ungewöhnlichen Projekt weitergehen wird. Team- und Technikchef Ben Bowlby ist vom Potenzial des GT-R LM vollauf überzeugt. Mit einem funktionierenden Acht-Megajoule-Hybridsystem an der Hinterachse und etwas mehr Abtrieb könne man Audi, Porsche und Toyota attackieren, ist der US-Amerikaner überzeugt, aber hat man in der Führungsetage des Renault-Nissan-Konzerns überhaupt die notwendige Geduld?

In diesem Bereich gibt es große Unsicherheiten, nachdem Konzernchef Carlos Ghosn am Rande des Finales der Formel E in London einige wenige, aber umso deutlichere Worte für den Auftritt von Nissan in Le Mans fand. "Nissan wird immer mit Innovationen in Verbindung gebracht", so der Franzose. "Wir haben es versucht, aber es hat keine Früchte getragen. Nun müssen wir unsere Strategie überdenken. Wir wollten anders, aber gleichzeitig konkurrenzfähig sein. Wir waren aber nur anders."

Wie eine Anpassung der Strategie von Nissan in der LMP1-Klasse aussehen könnte, ließ Ghosn offen. Ob sich der Franzose weiterhin auf Grundlage reiner Marketingzahlen überzeugen lässt, ist unklar. Nissan hat zwar angekündigt, die weitere WEC-Saison mit zwei Fahrzeugen zu bestreiten, aber eine klare Aussage, ob dies tatsächlich geschehen wird, blieb man nach dem Le-Mans-Trauerspiel schuldig. Viele Beobachter gehen davon aus, dass man die GT-R LM Nismo frühestens 2016 wieder im Wettbewerb sehen wird.

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