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Motorrad-WM: News

Casey Stoner kehrt zu Ducati zurück

Die Zusammenarbeit zwischen Honda und dem zweifachen MotoGP-Weltmeister ist beendet; bleibt er Testfahrer, oder gibt's ein Renncomeback?

Fotos: Ducati Corse

Casey Stoner hat Honda nach fünf Jahren verlassen und wird ab sofort wieder für Ducati arbeiten. Ende 2010 wechselte das Ausnahmetalent nach vier Jahren von Ducati zu Honda und feierte mit der RC212V gleich in der Saison 2011 seinen zweiten WM-Titel in der MotoGP-WM – Hondas ersten nach vier titellosen Jahren. Doch nach der Saison 2012 zog sich Stoner desillusioniert aus der Motorrad-WM zurück und wurde zum Edeltestfahrer von HRC. Der zweifache MotoGP-Champion half bei der Entwicklung der RC213V und der Open-Maschine.

Es schien, als ob Stoner Honda die Treue halten würde, doch im Frühjahr der Saison 2015 gab es erste Differenzen zwischen dem MotoGP-Frührentner und den Honda-Verantwortlichen. Stoner bot HRC an, als Ersatz für Stammpilot Dani Pedrosa einzuspringen, der nach dem Saisonstart in Katar wegen einer Operation für einige Rennen ausfiel, doch Honda lehnte ab. Stattdessen saß Testfahrer Hiroshi Aoyama auf der Honda-Werksmaschine. Die Ergebnisse des Japaners waren eher schwach.

Fortan kriselte es zwischen Stoner und HRC. Der Australier nahm bei twitter kein Blatt vor den Mund und stellte klar, dass Honda seine Dienste abgelehnt hatte. HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto stand mit dem Rücken zur Wand und musste die Sache aufklären. Honda bot Stoner an, beim Langstreckenrennen in Suzuka anzutreten. Ein technischer Defekt am Gaszug beförderte den Australier mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus; vermutlich ein weiterer Grund dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Honda und Stoner nun offiziell beendet ist.

Nakamoto bedauert Stoners Weggang

"Wir haben tolle Erinnerungen an Caseys Zeit bei Honda. Wir hatten seit seiner Ankunft im Team in der Saison 2011 eine sehr enge Beziehung und hatten immer viel Spaß, mit ihm über den Rennsport und die technischen Dinge zu sprechen. Natürlich war der Gewinn der Meisterschaft in der Saison 2011 ein besonderer Moment für uns und ein Höhepunkt meiner Karriere", merkt Nakamoto an.

"Selbst nach dem Ende seiner Rennkarriere hat es mir Freude bereitet, ihn bei seinen Tests zu besuchen und Zeit mit ihm zu verbringen. Wir möchten ihm für alles danken, was er uns in den vergangenen fünf Jahren gegeben hat, und ihm und seiner Familie alles Gute wünschen", so der Japaner. Stoner übernimmt bei Ducati die Rolle des Testfahrers und Markenbotschafters.

Nach wie vor ist der 30jährige der einzige Pilot, der mit der Desmosedici einen WM-Titel gewinnen konnte. Zudem ist er der bisher letzte Fahrer, der mit Ducati ein MotoGP-Rennen gewinnen konnte. Zwischen 2007 und 2010 gewann Stoner 23 Rennen mit Ducati. Offen ist, ob Stoner die GP16 nur testen wird oder ob er – etwa in Mugello, Misano oder auf Phillip Island – auch Gaststarts bestreitet.

Stoner freut sich über die Rückkehr

Im Sommer wird Stoner an der World Ducati Week teilnehmen. Zudem sind mehrere Tests mit der Ducati Desmosedici GP16 geplant. "Ich hatte in den vergangenen fünf Jahren bei HRC eine tolle Zeit und habe in der Saison 2011 den WM-Titel gewonnen – das war ein Highlight. Ich habe viele Freunde kennengelernt", bemerkt Stoner nach dem Abschied von Honda.

Doch Honda ist von nun an Vergangenheit. Stoner freut sich auf die Rückkehr zu Ducati: "Ich habe so viele tolle Erinnerungen an die Leute und die Marke. Es ist etwas Besonderes, wieder mit ihnen zu arbeiten", erklärt Stoner. "Gigi Dall'Igna hat eine neue Herangehensweise etabliert, und ich freue mich, dem Team, Andrea Dovizioso und Andrea Iannone so gut wie möglich zu helfen."

"Die Marke Ducati und die Fans der Marke haben in meiner Karriere und in meinem Leben eine entscheidende Rolle gespielt. Es ist toll, diese Beziehung wiederzubeleben und ein neues Kapitel zu beginnen", so Stoner. Die Verträge der Ducati-Stammpiloten laufen Ende 2016 aus. Besonders Dovizioso wird sich nach den durchwachsenen Leistungen in der zweiten Hälfte der Saison 2015 bemühen müssen, um auch darüber hinaus für Ducati fahren zu dürfen.

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