MOTORSPORT

Der Automobile Club de l'Ouest hat auf einer Pressekonferenz die Teilnehmer an der Langstreckenweltmeisterschaft 2016 verkündet: 32 Fahrzeuge werden die Saison in Angriff nehmen – neun LMP1, zehn LMP2 sowie 13 GTE-Fahrzeuge (davon sieben in der GTE-Pro- und sechs in der GTE-Am-Klasse). Die größten Überraschungen: Das aus dem Formelsport bekannte Manor Racing hat sich für ein LMP2-Engagement entschieden, und KCMG wechselt in die GTE Am.

Die LMP1-Hybridkategorie wird von den bekannten drei Werken Audi, Porsche und Toyota mit jeweils zwei Autos beschickt. Porsche hat zwei überarbeitete 919 Hybrid genannt, die Fahrerpaarungen bleiben unverändert. Audi fordert mit einem überarbeiteten R18 die Weltmeister heraus, um den Titel zurückzuholen; der spektakuläre LMP1 soll diesbezüglich eine klare Ansage sein. Auch Audi ließ seinen Fahrerkader unverändert.

Schließlich hofft Toyota, mit dem brandneuen TS050 wieder an die Erfolge von 2014 anknüpfen zu können. Kamui Kobayashi wurde unlängst als Nachfolger von Alex Wurz vorgestellt, der seine aktive Karriere beendet hat. "Wir wollen dieses Jahr endlich Le Mans gewinnen", kündigt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon an. Die Weltmeisterschaft dürfte somit zweitrangig sein. Auch Toyota macht keine großen Experimente bei den Fahrerpaarungen: Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima bleiben ein Team; Kobayashi wird Mike Conway und Stéphane Sarrazin zur Seite gestellt.

Für die private LMP1-Klasse konnte der ACO keine weiteren Starter gewinnen. Wieder bleibt es bei zwei Rebellion R-One und dem einen ByKolles-CLM. Die rapportierten zahlreichen Interessenten an der privaten LMP1-Klasse werden zumindest 2016 nicht in der Startaufstellung stehen.

In der GTE-Pro-Kategorie feiert Ford zum 50. Jubiläum die Rückkehr des Ford GT. Nach der Enttäuschung bei den 24 Stunden von Daytona steht dem Ganassi-Team, das für den Werkseinsatz zuständig ist, einiges an Arbeit ins Haus. Patrick Dempsey schickt via Proton einen Porsche 911 ins Rennen; das Werk selbst nimmt heuer wie angekündigt eine Auszeit, um ein neues Auto für 2017 zu entwickeln. Hinzu kommen zwei Ferrari 488 GTE von AF Corse sowie zwei Vantage von Aston Martin Racing.

Die LMP2-Kategorie erhält Zuwachs in Form von SMP Racing, die zwei BR01 an den Start bringen, sowie von Manor. John Booth und Graeme Lowdon haben die Ankündigung nach ihrem Formel-1-Ausstieg in die Tat umgesetzt und setzen ein Oreca-05-Chassis ein. Alpine wiederum stockt auf zwei Fahrzeuge auf. Die Franzosen haben auf das Oreca-05-Coupé gewechselt, das sich nun A460 nennt. KCMG hat sich aus dem LMP2-Geschäft zurückgezogen und wechselt in die GTE-Am-Klasse.

Dort setzt das Team aus Hongkong einen Porsche 911 RSR ein. Die 911er stellen mittlerweile 50 Prozent des Starterfeldes in der Amateur-Kategorie, da auch Gulf Racing mit einem Porsche aus der ELMS in die WM aufsteigt. Ferrari hat indes zurückgerüstet: Nur noch ein 458 Italia von AF Corse hält die Fahnen für das springende Pferd in der GTE-Am-Klasse hoch.

Starterliste der WEC-Saison 2016

• LMP1:

1 - Porsche - Porsche 919
2 - Porsche - Porsche 919
4 - ByKolles - CLM P1/01-AER
5 - Toyota - Toyota TS050
6 - Toyota - Toyota TS050
7 - Joest Audi - Audi R18
8 - Joest Audi - Audi R18
12 - Rebellion - R-One-AER
13 - Rebellion - R-One-AER

• LMP2:

26 - G-Drive - Oreca-05-Nissan
27 - SMP Racing - BR01-Nissan
30 - Extreme Speed - Ligier-JSP2-Nissan
31 - Extreme Speed - Ligier-JSP2-Nissan
35 - Alpine Racing - Alpine-A460-Nissan
36 - Signatech-Alpine - Alpine-A460-Nissan
37 - SMP Racing - BR01-Nissan
42 - Strakka - Gibson-015S-Nissan
43 - RGR-Morand - Ligier-JSP2-Nissan
44 - Manor - Oreca-05-Nissan

• GTE-Pro:

51 - AF Corse - Ferrari 488 GTE
66 - Ford Ganassi UK - Ford GT
67 - Ford Ganassi UK - Ford GT
71 - AF Corse - Ferrari 488 GTE
77 - Dempsey-Proton Racing - Porsche 911 RSR
95 - Aston Martin - Aston Martin Vantage
97 - Aston Martin - Aston Martin Vantage

• GTE-Am:

50 - Labre Competition - Corvette C7-Z06
78 - KCMG - Porsche 911 RSR
83 - AF Corse - Ferrari 458 Italia
86 - Gulf Racing - Porsche 911 RSR
88 - Proton Racing - Porsche 911 RSR
98 - Aston Martin - Aston Martin Vantage