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Rallycross-WM: News

Stohl Racing kehrt in die Rallycross-WM zurück

Neben dem MJP Racing Team Austria von Max Pucher wird auch Manfred Stohl mit einem eigenen Team in der Rallycross-WM antreten…

Michael Noir Trawniczek
Fotos: WorldRX

Gemeinsam haben Max J. Pucher und Manfred Stohl 2015 mit ihrem World RX Team Austria die noch junge Rallycross-Weltmeisterschaft bereichert und damit auch für einen RX-Boom in Österreich gesorgt: Während der späte Quereinsteiger Pucher, damals 59 Jahre alt, zwar nicht mit der Weltspitze mithalten, aber seine Performance dermaßen optimieren konnte, um sich zweimal zum heimischen Staatsmeister zu krönen, erlebte Manfred Stohl als Pilot eine Art „zweiten Frühling“, begeisterte die Fans weltweit mit seinem jugendlich-ungestümen Fahrstil, wenngleich auch er in seiner Debütsaison „Lehrgeld“ zahlen musste.

Die Ford Fiesta Supercars dieser Kopperation erwiesen sich als schnell, aber nicht immer standfest. „Stohlito“ erhoffte sich für 2016, die Erfahrungen in Ergebnisse umsetzen zu können, schließlich schaffte er mit dem vierten Platz in Italien weit mehr als man im ersten Jahr an der Weltspitze erwarten konnte....

Doch dann entschied sich Teambesitzer Pucher dafür, die Saison 2016 mit Timur Timerzyanov und Janis Baumanis zu bestreiten – der Beginn vom Ende der Kooperation zwischen MJP Racing und Stohl Racing zeichnete sich ab. Pucher holte junge Ingenieure an Bord – während viele Experten damit rechneten, dass die Autos ohne Stohl-Expertise an Speed verlieren könnten, konnten Timerzyanov und Baumanis in den Ford Fiesta MJP RXS gleich sechsmal das Finale erreichen…

Für 2017 engagierte MJP Racing Team Austria den zweifachen DTM-Champion Timo Scheider und den schwedischen Supercar-Champion Kevin Eriksson, der im Vorjahr für Olsberg MSE in Deutschland den Sieg erringen konnte.

Dass Pucher keinen seiner Vorjahrespiloten behielt, soll einen Grund haben: In der Gerüchteküche wurde gemunkelt, dass Stohl Racing an einem Comeback in der Rallycross-Weltmeisterschaft arbeite und man schon Ende 2016 sowohl Timerzyanov als auch Baumanis als Piloten für die Saison 2017 verpflichtet habe.

Max J. Pucher bestätigte das gegenüber motorline.cc und erklärte: „Ich freue mich, wenn weitere Projekte aus Österreich in die Weltmeisterschaft kommen, für den heimischen Rallycross-Sport kann das nur von Vorteil sein. Eines ist klar: Wir werden Stohl Racing genauso hart bekämpfen wie alle anderen Konkurrenten.“

Bei Stohl Racing bestätigte Technikchef Günther Aschacher die Comebackpläne des vielbeschäftigten Rennstalls, der unter dem Namen STARD (Stohl Advanced Research Development) verschiedene internationale Projekte entwickelt, darunter ein rein elektrisches Rallye- bzw. Rallycross-Auto.

Aschacher erklärte gegenüber motorline.cc: „Ja, es stimmt, wir kehren in die Rallycross-Weltmeisterschaft zurück.“ Ob die heimischen Fans auf ein Comeback von Manfred Stohl hoffen dürfen, etwa bei einzelnen Einsätzen eines dritten Autos? Aschacher: „Wenn du hier nicht laufend im Auto sitzt, ist es schwer, im harten Kampf an der Weltspitze zu bestehen.“ Testeinsätze des umtriebigen Teambesitzers (fährt zurzeit die chinesische Rallye-Meisterschaft) seien freilich möglich.

Fehlt eigentlich nur noch, dass bei MJP Racing Austria einzelne World RX-Einsätze von Alex Wurz zustande kommen, der vor einiger Zeit in Greinbach das MJP Supercar getestet hatte. Eine volle Saison, wie ursprünglich angedacht, konnte Wurz jedoch nicht zusagen.

Einzelne Wurz-Einsätze wiederum könnten bei Manfred Stohl ein Umdenken bewirken und ihn dazu animieren, ebenfalls anzutreten – ein Duell zwischen Wurz und Stohl auf der WM-Bühne ist derzeit freilich nur Wunschdenken, dem ohne heimischen WM-Piloten wieder abgeflauten RX-Boom in Österreich würde eine solche Konstellation jedoch einen Schub garantieren, der dem unendlichen Drehmoment des elektrischen STARD-Boliden gleicht. Doch das ist wieder eine andere Geschichte – aber auch hier darf man jederzeit mit Überraschungen aus Großenzersdorf rechnen…

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