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Stockcar Cup: Natschbach 3

Frauen-Power auf der Sandbahn in Natschbach

Bernd Herndlhofer, Erwin Ostler, Gerald Koloc und Michael Kindl sicherten sich die Tagessiege, während Michaela Bauer für eine kleine Sensation sorgte.

Fotos: Walter Vogler/Weitsicht.cc

Bei besten äußeren Bedingungen konnte heute der dritte Renntag zum Stockcar Racing Cup 2018 abgehalten werden. Die Sandbahn in der ehemaligen Speedway-Arena von Natschbach-Loipersbach hatte die Unwetter der letzten Tage erfreulich gut weggesteckt und bot den 40 Teilnehmern ein optimales Terrain für ihren Sport. 600 begeisterte Zuschauer erlebten einen Motorsporttag der feinsten Art, an dem in vier Klassen vehement um die jeweiligen Siege gekämpft wurde.

Sieben Formel-2-Piloten hatten für den dritten Renntag genannt. Doch bald waren’s nur noch fünf. Nachdem Titelverteidiger Marcus Lechner sein Auto von Haus aus nicht startklar bekam und er somit nur die schmerzvolle Zuschauerrolle übernehmen konnte, wurde Gerhard Windstey auf der Jagd nach der Gesamtführung vom Pech gebremst. Der Grafenbacher musste seinen Boliden bereits nach dem ersten Vorlauf in der Garage lassen. Ein kapitaler Motorschaden verhinderte einen weiteren Start und somit auch weitere Meisterschaftspunkte. Windstey nahm’s sportlich: „Leider hat der Motorblock meines Fahrzeugs einen Riss. Ist zwar schade, dass ich heute nicht mehr punkten kann, aber so bleibt es wenigstens fair, weil Marcus ja auch nichts dazubekommt.“

Das Motorschaden-Schicksal ereilte auch den Ternitzer Rene Messner. – So zeigte der bekannte Rundstrecken-Pilot Bernd Herndlhofer aus Maiersdorf an der Hohen Wand seine ganze Klasse und gewann zwei der drei Vorläufe. Und das obwohl er erst vor drei Wochen eine Bandscheiben-Operation hatte. Nur einmal musste sich Herndlhofer mit Platz zwei begnügen. Den zweiten Quali-Lauf holte sich nämlich Andreas Gruber aus Würflach. – Einen echten Überraschungserfolg sahen die Fans dann im A-Finale. Dieses entschied der erstmals in Natschbach am Start gewesene dreifache Autocrash-Staatsmeister Thomas Ortner aus St. Stefan in der Steiermark für sich. – Im Highlight des Tages, dem Grande Finale, aber stellte Bernd Herndlhofer die Rangordnung wieder her. Er gewann das Rennen vor Andreas Gruber und Thomas Ortner sowie damit auch die Tageswertung.

Mit 16 Startern war die Saloon-Car-Klasse einmal mehr die größte Crew. Deshalb wurde hier wieder in zwei Gruppen gefahren. In Gruppe 1 teilten sich die Neunkirchner Brüder Raphael Steiner (VW Golf 3) zwei Mal und Marco Steiner (Mitsubishi Carisma) einmal die Vorlaufsiege. Und auch in Gruppe 2 gab es mit Mario Kroffl (VW Golf 3) aus Grafenbach einen Vorlauf-Doppelsieger.

Einmal war der Wiener Neustädter Joachim Gamauf (Nissan Primera) der Schnellste. – Im anschließenden B-Finale konnte der Gloggnitzer Roland Krems im Nissan NX100 den Sieg einfahren, während sich danach Joachim Gamauf das A-Finale holte. – Das Grande Finale, in dem sämtliche 16 Autos am Start waren, war das erwartete Spektakel. Schon in der ersten Kurve wurde für Roman Vyvadil der Platz zu eng, er fabrizierte einen wilden Überschlag, wonach das Rennen abgebrochen und neu gestartet werden musste. Was folgte, waren 12 tolle Runden mit Jürgen Ebner aus Ternitz als Sieger.

Hinter dem Mazda-Piloten platzierte sich die wahre Sensation. Michaela Bauer aus Ternitz wehrte die wildesten Angriffe ihrer männlichen Kollegen ab und rettete den zweiten Platz hochverdient ins Ziel. Hinter der Friseuse im VW Golf wurde Marco Steiner Dritter. Die meisten Punkte und somit der Tagessieg gingen jedoch an Erwin Ostler (Ford Puma) aus Neunkirchen.

In der Heckantrieb-Klasse kämpften sechs Piloten um Punkte. Hier feierte Gerald Koloc eine Art Wiederauferstehung. Hatte der Titelverteidiger aus Gloggnitz zu Beginn noch Probleme mit der Automatik seines BMW 535i und musste Anton Bock (BMW 320) aus Würflach den Vortritt lassen, so gab er sich in den Vorläufen 2 und 3 keine Blöße. Koloc: „Da habe ich endlich wieder manuell schalten können, und da fühle ich mich einfach wohler.“ – Dass Koloc im A-Finale dann jedoch trotzdem nur Platz zwei blieb, lag am dort relativ klaren Sieger. Franz Jayzay aus Grünbach gewann im BMW E30 mit fünf Sekunden Vorsprung. – Das Grande Finale sicherte sich dann aber wieder Gerald Koloc, der seinen 8-Zylinder-BMW am besten durch die Kurven trieb. Hinter dem Tagessieger kamen Harald Christoph (Volo) und Debütant Manfred Baumann (BMW 523i) ins Ziel.

Erfreulich hoch war das Teilnehmerfeld in der Jugendklasse. Elf Stockcar-Nachwuchstalente gingen auf Punktejagd. Und neuerlich war es der Puchberger Michael Kindl (VW Polo), der die Pace vorgab. Zwar hatte er mit dem Neunkirchner Gabriel Giuglea (Honda Civic) einen starken Gegner in seiner Gruppe, trotzdem setzte sich Kindl in alles drei Vorläufen durch. In Gruppe 2 gewann Ex-Meister Paul Puchegger (Honda Civic) aus Ramplach zwei Vorläufe und Marius Scherz (Suzuki Baleno) aus Breitenau einen. – Und so war es keine wirkliche Überraschung, dass auch das Finale zur Beute von Michael Kindl wurde, der damit seit Beginn der heurigen Meisterschaft noch kein einziges Rennen verloren hat.

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