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DTM Nürburgring 1: Frijns siegt, Müller-Aufholjagd Robin Frijns setzt sich in der Endphase gegen den drängelnden Rene Rast durch
ITR

DTM Nürburgring 1: Müller mit Aufholjagd bei Frijns-Sieg für Audi

DTM-Spitzenreiter Nico Müller kämpft sich nach einem Dreher zurück auf P5, der Sieg im turbulenten ersten Nürburgring-Rennen aber geht an Robin Frijns

Es hätte viel schlimmer kommen können für DTM-Spitzenreiter Nico Müller: Der Audi-Fahrer war im ersten Nürburgring-Rennen nach einem frühen Dreher ans Ende des Feldes zurückgefallen, kämpfte sich aber mit einer aggressiven Reifenstrategie zurück in die Punkteränge und noch auf P5 nach vorne.

Den Sieg aber machten andere unter sich aus: Audi-Fahrer Robin Frijns gewann nach 39 teilweise turbulenten Rennrunden um 0,660 Sekunden vor seinem Markenkollegen Rene Rast und 1,573 Sekunden vor BMW-Fahrer Marco Wittmann. Und damit schrumpfte der Vorsprung von DTM-Tabellenführer Müller deutlich zusammen.

Müller war mit einem Polster von 29 Punkten ins Samstagsrennen gegangen. Der Schweizer führt weiterhin, jetzt aber nur noch 13 Punkte vor Frijns. Auch Rast hat aufgeholt: Der Rückstand des DTM-Titelverteidigers auf Platz drei der Gesamtwertung beträgt nun 36 Punkte.

Müller rettet "zehn wichtige Punkte"

"Das hatten wir uns heute natürlich anders vorgestellt", meint Müller, der von P3 ins Rennen gegangen war. Er sei angesichts der Umstände aber zufrieden, noch "zehn wichtige Punkte" geholt zu haben.

Müllers Rennen hatte in Runde fünf die entscheidende Wendung genommen: Beim Re-start im Anschluss an die erste Safety-Car-Phase war der Audi-Fahrer von zwei BMW in die Zange genommen worden, anschließend kam es in der Mercedes-Arena zu einer Berührung mit Audi-Kollege Jamie Green. Müller drehte sich und lag dann an letzter Stelle.

Sein Fazit: "Ich glaube, es gibt in diesem Jahr 13 Autos, die nichts zu verlieren haben. Und das merkt man in den Kurven 1, 2 und 3."

Kein Vorwurf an die Konkurrenz

Einen Vorwurf mache er allerdings keinem seiner Gegner, sondern sagt: "Es war eine Kettenreaktion. Wir waren da alle etwas out of Shape. Es war aber natürlich frustrierend für mich, dass man dadurch ans Ende des Feldes zurückfällt."

Müller aber machte aus der Not eine Tugend und kam schon in Runde zehn zum Reifenwechsel an die Box, um dort gebrauchte Pneus aufziehen zu lassen. Anschließend startete er eine Aufholjagd, die ihn bereits in Runde 15 wieder in den Top 10 und ab Runde 19 auf P5 fahren sah. Diese Position verteidigte Müller schließlich bis ins Ziel.

Die Entscheidung an der Spitze war indes gleich beim Start gefallen: Audi-Fahrer Robin Frijns hatte von P2 kommend die Führung vor Pole-Mann Rast übernommen.

Rast: Ohne Startübung auf verlorenem Posten

Und es blieb dabei: Rast hatte zwar P2 bei einem Re-start an BMW-Fahrer Marco Wittmann verloren, konterte aber beim folgenden Re-start und stellte die alte Reihenfolge wieder her. Gegen Frijns kam er im weiteren Verlauf jedoch nie in Angriffsposition und musste sich mit P2 begnügen.

Er habe an diesem Wochenende keine Startübung durchführen können und deshalb "leider wenig Selbstvertrauen" beim Losfahren gehabt, sagt Rast. "Wir hatten etwas an Kupplung und Gaspedal verändert. [Der Start] war eher so ein Guess heute."

Gegen Rennende habe er auf eine späte Attacke gegen Frijns spekuliert. "Ich wollte es in der letzten Runde machen, damit Robin nicht mehr kontern könnte. Ich wusste nur leider nicht, wann die letzte Runde war."

Die erste Berührung schon in Runde eins

Frijns wiederum hatte den Angriff erwartet: "Rene hatte ständig DRS und Push-to-pass. Ich wusste, ein Fehler würde reichen und er wäre vorbei. Das war nervenaufreibend im Auto. Ich freue mich aber, es ins Ziel gebracht zu haben", sagte der Rennsieger.

Gleich drei von 16 Fahrern brachten ihre Fahrzeuge nicht über die Distanz und waren teilweise maßgeblich am turbulenten Rennverlauf beteiligt.

Schon in der Startrunde hatte es ausgangs der Schikane eine Berührung zwischen Audi-Fahrer Loic Duval und BMW-Fahrer Timo Glock gegeben, wobei Teile abfielen und in der Zielkurve liegenblieben. Das läutete die erste von insgesamt drei Safety-Car-Phasen ein.

Duval - immer wieder Loic Duval!

In Runde 15 war erneut Duval der Auslöser für eine weitere Safety-Car-Intervention, nachdem er in der Haarnadel in die Reifenstapel gefahren war. Kurios: Kaum war das Safety-Car auf der Strecke, schon fuhr Duval (mit vorne beschädigtem Fahrzeug) wieder weiter!

Eben diese zweite Safety-Car-Phase war von der Rennleitung bewusst spät ausgerufen worden, um das noch Boxenstopp-unbereinigte Klassement nicht durcheinander zu bringen. Frijns und Rast sowie weitere Fahrer aus den Top 10 hatten ihre Pflichtstopps nämlich noch nicht erfüllt und wären sonst durchgereicht worden.

Die dritte Safety-Car-Phase erfolgte schließlich in Runde 21 nach diversen Berührungen zwischen Duval (!) und den BMW-Fahrern Lucas Auer und Fabio Scherer. In der Folge fielen Duval mit gebrochener Aufhängung und kurz darauf auch Scherer aus.

Spitzenreiter Frijns wurde es zu bunt

Für Spitzenreiter Frijns war dieser Rennverlauf etwas zu wild. Er sagte: "Im Auto war es sehr schwierig. Jedes Mal, wenn man seinen Rhythmus gefunden hatte, dann kam das Safety-Car. Drei Mal! Ich hatte immer einen guten Abstand, aber der war dann natürlich futsch."

Apropos: BMW-Fahrer Robert Kubica brachte sich mit einem Fehlverhalten beim Re-start und der darauf folgenden Durchfahrtsstrafe früh um eine Punktechance und belegte am Ende als letztes noch fahrendes Auto P13.

Hinter ihm wurde nur noch Green klassiert. Er hatte sich in Runde 34 rustikal mit Glock angelegt und dabei einen Reifenschaden erlitten. Sein Rennen war damit beendet.

Aufgrund der zahlreichen Gelbphasen wurde die Renndistanz von 36 auf 39 Runden angehoben.

Bereits am Sonntag folgt der nächste DTM-Lauf, erneut auf der Kurzanbindung des Nürburgrings.

Motorsport-Total.com

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