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DTM-Rennen Zolder 1: Rast triumphiert, Müller betreibt Schadensbegrenzung Rene Rast gibt sich im Titelkampf nicht geschlagen: Souveräner Sieg in Zolder!
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DTM-Rennen Zolder 1: Rast triumphiert, Müller betreibt Schadensbegrenzung

Souveräner Sieg für Rene Rast: Der Titelverteidiger setzt sich in Zolder gegen die Abt-Audi-Piloten Robin Frijns und Nico Müller durch, der eine clevere Aufholjagd zeigt

Rosberg-Audi-Pilot Rene Rast hat auf souveräne Weise das Samstagsrennen beim ersten Auftritt der DTM in Zolder gewonnen und mit seinem dritten Saisonsieg seinen Rückstand in der Meisterschaft verkürzt. Auf den Rängen zwei und drei kamen Robin Frijns und Nico Müller (beide Abt-Audi) ins Ziel, womit einmal mehr die drei Titelrivalen auf dem Podium standen.

Rast kam von der Pole-Position trotz einer auf seinem Startplatz noch leicht feuchten Strecke gut weg, gewann den Start und gab die Führung über die gesamte Renndistanz nicht ab. Nach 41 Runden betrug sein Vorsprung von Frijns 18,855 Sekunden. Müller, der von Platz sieben gestartet erfolgreiche Schadensbegrenzung betrieb, lag 25,576 Sekunden zurück.

"Gigantisches Gefühl so zurückzukommen", sagt Rast bei 'ran.de'. "Wir hatten die letzten Rennen massive Probleme, und jetzt so zurückzukommen, das fühlt sich extrem gut an. Das Auto ging heute wie eine Granate - in jeder Runde. Es hat nicht abgebaut, ich bin zum Schluss auch noch schnelle Runden gefahren. Ich muss echt ein großes Dankeschön an mein Team sagen. Es wäre schön, wenn wir das in den nächsten fünf Rennen so weiterführen könnten."

BMW vergibt letzte rechnerische Titelchance

Durch das heutige Ergebnis steht fünf Rennen vor dem Saisonende fest, dass nur noch Müller, Frijns oder Rast Meister werden können. Bester BMW-Pilot war auf Rang vier Timo Glock, der von Platz zwei gestartet für ein kämpferisches Rennen nicht mit dem Podium belohnt wurde. Mit Rang fünf feierte Rookie Harrison Newey (WRT-Audi) das bisher beste Ergebnis seiner noch jungen DTM-Karriere.

Sheldon van der Linde (RBM-BMW), Ferdinand Habsburg (WRT-Audi), Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi), Philipp Eng (RBM-BMW) und Loic Duval (Phoenix-Audi), der wegen eines Frühstarts eine 5-Sekunden-Strafe erhalten hatte, komplettierten die Top 10.

Rast bestimmte das Geschehen an der Spitze von Beginn an und kam erst in Runde 16 als letzter der 16 Fahrer zum Reifenwechsel an die Box. Dadurch hatte er in der zweiten Rennhälfte die frischesten Pneus und fuhr so zu einem völlig ungefährdeten Sieg.

Kämpferischer Glock wird nicht mit Podium belohnt

Seine Verfolger mussten da schon mehr kämpfen. Frijns war von Startplatz drei aus zunächst am vor ihm gestarteten Glock vorbeigegangen. Auch Rockenfeller, der von Position fünf aus ins Rennen gegangen war, ging in der ersten Kurve am BMW-Piloten vorbei. Der konterte jedoch in Runde zwei mit einem sehenswerten Manöver und überholte Rockenfeller außen in Kurve sieben.

In Runde 18 ging Glock dann auch an Frijns vorbei, nachdem dieser an der Box war. Glock hatte bereits nach Runde elf gestoppt und hatte daher warmgefahrene Reifen. Frijns versuchte anschließend in der ersten Schikane zu kontern, verbremste sich dabei aber und musste geradeaus fahren. Fünf Runden später wagte Frijns einen neuerlichen Angriff, doch Glock wehrte sich entschlossen.

Erst in der 24. Runde war der Niederländer in Kurve 1 dann erfolgreich. Glocks Reifen bauten in der Schlussphase nach dem frühen Stopp ab, sodass er auch noch Müller ziehen lassen musste. Am Eingang der Schikane vor Start und Ziel fuhr der Tabellenführer außen an Glock vorbei und eroberte damit nach einem durchwachsenen Qualifying noch das Podium.

Früher Boxenstopp bringt Müller nach vorne

Grundlage dafür war ein früher Boxenstopp nach Runde 10. Durch den Undercut kam Müller am vorher unüberwindlichen Newey vorbei und teilte sich anschließend die Reifen gut ein. "Mit dem Rennen bin ich zufrieden, definitiv. Ich habe mich auf einer Strecke, auf der du nicht überholen kannst, noch so nach vorne gekämpft, nachdem wir uns heute Morgen in eine schwierige Situation gebracht hatten", sagt Müller bei 'ran.de'.

"Mit einer guten Strategie und Long-run-Pace sind wir da noch gut nach vorne gekommen, von daher bin ich happy damit. Morgen wollen wir wieder vorne stehen und den Vorsprung in die andere Richtung ausbauen. Grundsätzlich können wir mit dem Rennen heute zufrieden sein", so der Tabellenführer weiter.

"Ich hätte natürlich gerne auf dem Podium gestanden, aber es war klar, dass die Audis im Rennen schnell sein würden", meint Glock. "Das hat man gestern schon im Freien Training gesehen. Grundsätzlich bin ich mit P4 aber zufrieden, wir haben eine Menge Punkte geholt. Aber gegen die Top 3 haben wir derzeit keine Chance. Sie sind sehr gut was das Reifenmanagement betrifft, da haben wir noch Probleme und müssen uns steigern."

Mehrfach heiß zur Sache ging es auf der Rennstrecke auch zwischen Eng und Jamie Green (Rosberg-Audi). In Runde 23 ordnete die Rennleitung einen Platztausch der beiden Fahrer an, nachdem Green Eng abseits der Rennstrecke überholt hatte. Der BMW-Pilot wehrte sich anschließend sehr hart - allerdings jenseits des sportlich erlaubten.

Pech für Rockenfeller beim Boxenstopp

Auf der Geraden wechselte er mehrfach die Spur, wodurch Green auf Engs Auto auffuhr und seinen Audi in der Folge mit einer Beschädigung an der Front abstellen musste. Eng wurde für den Vorfall verwarnt. Zweiter Ausfall war Wittmann. In Runde 35 steckte das Getriebe seines Autos nach dem harten Überfahren eines Randsteins im fünften Gang fest, worauf hin Wittmann aufgeben musste.

Pech hatte Rockenfeller, der bis zu seinem Boxenstopp auf Kurs zu einem Top-5-Resultat lag. Doch dann versagte die pneumatisch betriebene Hebeanlage seines Autos. Die Mechaniker mussten die Fahrzeugfront von Hand anheben, um die Vorderreifen zu wechseln, wodurch wertvolle Sekunden verstrichen.

Nachdem die Top 3 der Fahrerwertung heute in umgekehrter Reihenfolge ins Ziel kamen, schiebt sich die Spitze näher zusammen. Müller hat fünf Rennen vor dem Saisonende 257 Punkte auf dem Konto und damit 14 Zähler Vorsprung vor Frijns. Rast verkürzte seinen Rückstand auf 34 Punkte. Bestplatzierter BMW-Pilot ist van der Linde, der als Vierter aber schon 161 Punkte hinter Frijns liegt und damit auch rechnerisch keine Meisterschaftschancen mehr hat.

Motorsport-Total.com

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