MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
MotoGP Aragon: Rins beschert Suzuki ersten Saisonsieg vor Marquez und Mir Alex Rins widerstand dem Druck von Alex Marquez und fuhr zum Sieg in Aragon
Motorsport Images

MotoGP Aragon: Rins beschert Suzuki ersten Saisonsieg vor Marquez und Mir

Erster Saisonsieg für Suzuki und Alex Rins in Aragon - Alex Marquez als Zweiter erneut auf dem Podium - Joan Mir übernimmt mit Rang drei die WM-Führung

Suzuki-Pilot Alex Rins reiht sich in die Riege der MotoGP-Sieger 2020 ein: In Aragon setzte sich der Spanier gegen Alex Marquez (Honda) und Teamkollege Joan Mir durch. Letzterer übernahm die WM-Führung, nachdem Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) das Rennen außerhalb der Punkte beenden musste.

"Unglaublich!", jubelte Rins im Parc Ferme. "Vor dem Start war ich ganz ruhig und dachte schon, dass das ein schlechtes Zeichen sein würde. Dann ist mir der Start aber richtig gut gelungen. Im weiteren Verlauf des Rennens habe ich einfach versucht, mir den Reifen richtig einzuteilen. Dieser Sieg fühlt sich unglaublich an."

Dem Druck von Marquez, der zum Schluss immer näher kam, konnte er standhalten. Der Honda-Pilot, der nach Le Mans sein zweites MotoGP-Podest feierte, zeigte sich überrascht: "Vom elften Startplatz auf das Podium: Damit hätte ich nicht gerechnet."

"Ich freue mich sehr, dass wir am gesamten Wochenende richtig gut gearbeitet haben. Ich war der schnellste Fahrer auf der Strecke. Als ich am Ende noch angreifen wollte, war der Reifen absolut am Limit", analysiert der Rookie. Sein Ziel, den Podesterfolg von Le Mans auch im Trockenen zu wiederholen, hat er aber erreicht.

Nicht ganz zufrieden war Mir, auch wenn er sich über die WM-Führung freute: "Ich versuche einfach, Rennen für Rennen so konstant wie möglich zu sein. Mit dem heutigen Rennen bin ich aber nicht sehr zufrieden. Denn gegen Ende war ich nicht in der Lage, so schnell zu sein wie ich dachte. Das ist ein bisschen enttäuschend."

Temperaturen zum Rennstart wärmer als bisher

Der diesjährige Grand Prix von Aragon war das erste Rennen seit 1999, das ohne einen Weltmeister der Königsklasse stattfand. Die beiden einzigen Titelträger im aktuellen Fahrerfeld, Marc Marquez und Valentino Rossi, fehlten krankheitsbedingt.

Zum nach hinten verschobenen Rennstart um 15 Uhr waren die Temperaturen auf 22 in der Luft und 31 Grad auf dem Asphalt geklettert. So warm war es das ganze Wochenende nicht. Das wirkte sich auch auf die Reifenwahl aus: Deutlich mehr Fahrer als erwartet setzten auf den Medium-Vorderreifen, so auch Polesetter Quartararo.

Vinales und Mir zählten zu jenen, die mit dem Soft-Vorderreifen ins Rennen gingen. Am Hinterrad dominierte die weiche Mischung. Neben dem Ducati-Werksteam und Pramac war Cal Crutchlow der einzige, der hinten den Medium-Reifen montiert hatte.

Rins mit Raketenstart von P10 vor auf P4

Den Start entschied Franco Morbidelli für sich, musste in Kurve 1 aber weit gehen und fiel zurück. Er reihte sich hinter Maverick Vinales und Quartararo an dritter Stelle ein. Rins machte aus dem Stand Boden gut und stürmte auf Platz vier vor. Auf den weiteren Plätzen folgten Mir, Jack Miller, Takaaki Nakagami und Andrea Dovizioso.

Nach Runde eins hatte sich Vinales bereits eine Lücke von sechs Zehntelsekunden erarbeitet. Das Petronas-Duo kämpfte um den Anschluss und bekam Druck von Rins, der eine starke Anfangsphase zeigte und Ende der zweiten Runde Morbidelli kassierte.

Weiter hinten kam es zum ersten Sturz des Rennens: Francesco Bagnaia legte seine Ducati in Kurve 5 ab - ein gebrauchtes Wochenende für den Pramac-Piloten.

Quartararo muss früh im Rennen Federn lassen

In den nächsten Runden hing Rins hinter Quartararo fest, der ihn aufzuhalten schien. Denn der Rückstand auf Vinales in Führung wurde sukzessive größer. Dafür kam Morbidelli, der weiter Rang vier hielt, näher. In Runde fand Rins schließlich einen Weg vorbei an Quartararo und machte Jagd auf den Spitzenreiter.

Suzuki-Teamkollege Mir fuhr zu diesem Zeitpunkt auf Platz fünf und hatte in seinen Rhythmus gefunden, um die entstandene Lücke nach vorn zu schließen. Hinter ihm zeigte auch Marquez ein starkes Rennen: Der MotoGP-Rookie kämpfte in einer Dreiergruppe mit Miller und Nakagami um die Plätze sechs bis acht.

Ab Runde acht nahmen die Suzukis das Zepter in die Hand: Mir schnappte sich die beiden Petronas-Piloten und war damit neuer Dritter. Rins hatte zu Vinales aufgeschlossen und legte sich den Yamaha-Piloten langsam, aber sicher zurecht.

Rins übernimmt Führung, Vinales fällt zurück

Bei noch 15 zu fahrenden Runden setzte der Suzuki-Fahrer die Attacke und verwies Vinales auf Platz zwei, der sich auf einen baldigen Angriff durch Mir gefasst machen musste. Und auch die anderen Yamaha-Fahrer gerieten zunehmend ins Hintertreffen, dennoch sowohl Morbidelli als auch Quartararo fielen hinter Marquez zurück.

Und für Quartararo kam es noch schlimmer: Weil der Franzose mit dem Grip und wohl auch seiner angeschlagenen Hüfte zu kämpfen hatte, wurde er bald von weiteren Konkurrenten aufgeschnupft. Nach Nakagami ließen ihn auch Miller, Dovizioso und Crutchlow stehen. Damit war der Polesetter Rennhalbzeit nur noch auf Platz zehn zu finden.

Vorne hatten Mir und auch Marquez zu Vinales aufgeschlossen, der Platz zwei mit Händen und Füßen zu verteidigen versuchte. Bei noch zehn Runden auf der Uhr musste er sich jedoch beiden geschlagen geben und wurde damit vom Podest gekickt.

Marquez mit Vorteil des Medium-Vorderreifens

Danach konnte Vinales der Top 3 nicht mehr folgen und musste abreißen lassen. Völlig von der Rolle war Quartararo, der in der Zwischenzeit sogar aus den Punkterängen gefallen war, während sein direkter WM-Konkurrent Mir auf Podestkurs lag.

Allerdings musste sich der Suzuki-Pilot mit einem immer stärker auftrumpfenden Marquez auseinandersetzen, der in der Schlussphase des Rennens einen Vorteil aus dem Medium-Vorderreifen ziehen konnte. Mir und auch Rins waren mit dem weichen Reifen unterwegs und gerieten mehr und mehr unter Druck.

Mit Anbruch der fünftletzten Runde kassierte Marquez zunächst Mir, kurz darauf schloss er auch zu Rins an der Spitze auf. Doch mit dem Sieg in Reichweite schlichen sich bei Marquez einige Fehler und Wackler ein, weshalb ihm das Momentum zu entgleiten schien. In Kurve 17 konnte er einen Sturz geradeso noch abfangen.

Quartararo am Ende als 18. außerhalb der Punkte

Auf der Schlussrunde kam Marquez dann nicht mehr nah genug heran, um eine Attacke zu starten. Die Ziellinie überquerte der Honda-Pilot 0,263 Sekunden hinter Rins, der den ersten Saisonsieg für Suzuki holte. Mit rettete Platz drei vor Vinales ins Ziel.

Nakagami überholte im letzten Umlauf noch Morbidelli und sicherte sich so Rang fünf. Die weiteren Top-10-Plätze gingen an Dovizioso, Crutchlow, Miller und Johann Zarco. KTM schaffte es diesmal nicht in die Top 10: Brad Binder wurde Elfter vor Teamkollege Pol Espargaro, Iker Lecuona landete auf Rang 14 hinter Aleix Espargaro.

Den letzten Punkt holte Danilo Petrucci als Fünfzehnter. Quartararo wurde im Laufe des Rennens noch bis auf Rang 18 durchgereicht. Er landete damit hinter Stefan Bradl, der als Siebzehnter einlief, und konnte mit Bradley Smith und Tito Rabat nur zwei Fahrer hinter sich lassen. Damit verlor er die WM-Führung an Mir.

Der Suzuki-Pilot kommt bei noch vier zu fahrenden Rennen auf 121 Punkte, Quartararo auf 115. Gesamtdritter ist Vinales, dem zwölf Zähler auf die Spitze fehlen. Dovizioso liegt an vierter Stelle 15 Punkte zurück. Nakagami bleibt bester Honda-Pilot mit 92 Punkten.

Motorsport-Total.com

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Qualifying Australien

Max Verstappen doch wieder auf Pole!

Trotz Druck von Ferrari: Max Verstappen steht beim Grand Prix von Australien nach einem spannenden Qualifying erneut auf Poleposition

Freies Training Melbourne

Freitag Australien: Ferrari in guter Form

Haben Max Verstappen und Red Bull Konkurrenz? Ferrari präsentierte sich im zweiten Freien Training in Melbourne in bestechender Form ..

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt