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Rallye Dakar 2013

Zu viel Regen...

Wegen heftiger Regenfälle musste die elfte Etappe der Rallye Dakar vorzeitig abgebrochen werden, Peterhansel bleibt überlegener Leader.

Foto: x-Raid

Die Rallye Dakar wurde auch in der zweiten Woche von heftigen Regenfällen beeinflusst. Nachdem bereits die achte Etappe abgebrochen werden musste, ereilte der elften Etappe von La Rioja nach Fiambala das gleiche Schicksal.

Schon am Dienstagabend wurde der gewertete Abschnitt um 30 Kilometer auf 191 Kilometer verkürzt. Die Spitzenfahrer der Motorradwertung kamen noch gut durch und auch das Rennen der wenigen Quads wurde fortgesetzt. Als schließlich die Automobile an der Reihe waren und die ersten Fahrer unterwegs waren, setzten heftige Regenschauer ein.

Einige Flussbetten verwandelten sich in reißende Ströme und wurden unpassierbar. Deshalb entschied sich die Rennleitung aus Sicherheitsgründen für den Abbruch nach Checkpunkt 1.

Auch die ersten Trucks befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon im Wertungsabschnitt und auch ihr Rennen wurde gestoppt. In der offiziellen Erklärung des Veranstalters heißt es: "Aufgrund von Überschwemmungen bei Kilometer 69 und gleichzeitig bei Kilometer 85 beim Rio Grande, die die heutige Etappe kreuzten, musste die Speziale für die Autos und Trucks aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden."

"Aus sportlicher Sicht nimmt die Rennleitung die Ergebnisse von Checkpunkt 1 als Referenz für die Autos und Trucks zur Hand sowie die Ziellinie für die Motorräder und Quads. All jene Teilnehmer, die diese Punkte nicht erreicht haben, erhalten die gleiche Zeit wie der letzte Teilnehmer der jeweiligen Klasse, der Checkpunkt 1 oder das Ziel erreicht hat."

Bei Checkpunkt 1 lag Robby Gordon (Hummer) an der Spitze des Klassements. Auf den weiteren Plätzen folgten Ronan Chabot (SMG-Buggy/+38 Sekunden), Lucio Alvarez (Toyota/+1:47 Minuten), Bernard Errandonea (SMG-Buggy/+3:29), Giniel de Villiers (Toyota/+5:55) und Stephane Peterhansel (Mini/+4:34).

Gordon, Peterhansel, Juan Roma (Mini) und de Villiers fuhren zunächst weiter und wurden dann von der Rennleitung gestoppt. Da Peterhansel mit einem großen Vorsprung von 52 Minuten auf de Villiers in den Tag gestartet war, gab es keine nennenswerten Änderungen in der Gesamtwertung. Fest steht, dass Peterhansel dem Sieg wieder einen Schritt nähergekommen ist.

"Jeder Tag bringt uns dem Ziel näher. Es ist wichtig, dass wir alle Etappen ohne Fehler beenden. Das bringt uns dem Podium näher", meint Peterhansel nach der Absage. "Für uns hat es sich nicht so schlecht ergeben, aber wir sind ruhig gefahren. Wir waren vorsichtig dabei, wo wir unsere Reifen hinsetzten, denn wir wollten vermeiden, dass wir zu tief in die Flussbetten hineinfahren."

"Es ist besser, wenn man einige Sekunden verliert, während man die richtigen Überquerungsstellen sucht, als mehrere Minuten zu verlieren, wenn man im Schlamm oder im Wasser steckenbleibt. Wir haben einiges an Wasser gesehen, aber als wir durchfuhren, war es keine Katastrophe. Es ist so wie vor einigen Tagen. Der Wasserpegel kann sehr rasch steigen und innerhalb von Minuten kann es sehr tief werden."

Morgen geht es weiter von Fiambala nach Copiapo. Die 392 Kilometer lange Verbindungsstrecke führt die verbliebenen Teilnehmer zunächst über die Grenze nach Chile. Dort warten 319 Wertungskilometer, die auch durch die Atacama-Wüste führen.

Ergebnis bei Checkpunkt 1 (Top 10):
01. Gordon/Walch (Hummer) - 50:51 Minuten
02. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +38 Sekunden
03. Alvarez/Graue (Toyota) +1:47 Minuten
04. Errandonea/Debron (SMG-Buggy) +3:29
05. De Villiers/Von Zitzewitz (Toyota) +3:55
06. Peterhansel/Cottret (Mini) +4:34
07. Coffaro/Meneses (Toyota) +4:57
08. Sousa/Ramalho (Great Wall) +5:25
09. Gadasin/Kuzmich (G-Force Proto) +6:52
10. Terranova/Fiuza (BMW) +7:12

Gesamtwertung nach 11 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 29:07:25 Stunden
02. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +51:59 Minuten
03. Roma/Perin (Mini) +1:37:09 Stunden
04. Terranova/Fiuza (BMW) +2:01:27
05. Sousa/Ramalho (Great Wall) +2:35:51
06. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +2:56:15
07. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +2:58:56
08. Errandnea/Debron (SMG-Buggy) +3:01:33
09. Olholm/Aston (Toyota) +3:51:38
10. Garafulic/Picard (Mini) +3:54:12

Motorräder: Caselli mit Tagessieg - Kreidl 80.

In der Motorrad-Kategorie gibt KTM in der zweiten Woche der Rallye Dakar den Ton an. Auf der elften Etappe Richtung Fiambala feierte Rookie Kurt Caselli, der für den verletzten Marc Coma eingesprungen ist, seinen zweiten Tagessieg. Sein KTM-Teamkollege Cyril Despres lief am Mittwoch als Dritter ins Ziel ein und baute seine Führung im Gesamtklassement auf seinen Edelhelfer Ruben Faria auf 13:16 Minuten aus. Die Husqvarna-Fahne hielt heute Paulo Goncalves mit Platz zwei hoch.

Die elfte Etappe führte die verbliebenen 133 Motorräder nach Fiambala. Diese Gegend Argentiniens ist für seine Sanddünen berühmt berüchtigt. Die Navigation stand auf der Probe und auch fahrerisch waren die Dünen knifflig, denn es konnten sich überall Überraschungen verstecken. Zunächst musste eine Verbindungsstrecke über 256 Kilometer zurückgelegt werden. Die Speziale wurde gestern Abend noch kurzfristig um 30 Kilometer verkürzt und betrug "nur" noch 191 Kilometer. Joan Barreda Bort (Husqvarna) eröffnete die Wertungsstrecke, gefolgt von Despres.

Es zeigte sich gleich wie wichtig die Navigation war: Nach 33 Kilometern bog Ivan Jakes (KTM) Richtung Osten ab. Das war aber um fünf Kilometer zu früh. Der Skandinavier bemerkte seinen Fehler und kehrte auf die richtige Strecke zurück. Nachfolgende Fahrer orientierten sich an seinen falschen Spuren und ließen ebenfalls Zeit liegen. Dagegen navigierte Helder Rodrigues (Honda) perfekt, denn nach 51 Kilometern hatte er sich virtuell an die Spitze der Zeitenliste gesetzt. Pech hatte sein Teamkollege Gerard Farres Guell, denn bei Kilometer 47 musste er einen mechanischen Defekt an seiner Honda beheben.

Der Brite James West stürzte und begutachtete die Schäden an seiner Sherco, denn der Tank an seinem Motorrad war bei dem Missgeschick beschädigt worden. Die Spitzenfahrer blieben von Problemen verschont. Einmal mehr setzte sich Dakar-Rookie Caselli in Szene und markierte ab Wegpunkt vier die Bestzeiten. Der US-Amerikaner profitierte auch von seiner späteren Startposition, denn er konnte den Spuren folgen. Kontinuierlich baute sich Caselli einen Vorsprung auf mehrere Minuten auf. Im Ziel hatte er schließlich 4:45 Minuten Vorsprung auf Goncalves, der mit seiner Husqvarna ebenfalls eine starke Leistung zeigte.

"Zu Beginn war es richtig schwierig, denn der Regen hat viele Wurzeln freigespült", schildert Caselli die Verhältnisse. "Die ersten Fahrer mussten deshalb das Tempo herausnehmen. Ich glaube, ich startete als Fünfter und konnte rasch aufholen. Bei Kilometer 60 überholte ich Cyril und von da an folgte ich ihm. Es war heute gut, es war perfekt. Der schmutzige Boden war nass und man konnte gut sehen. Das Wetter war auch gut, also war es ein schöner Tag. Abgesehen von Kleinigkeiten war auch das Roadbook in Ordnung."

Mit seiner bisherigen Leistung hat Caselli seine Visitenkarte für die Zukunft abgegeben. "Ich fühle mich gut und das Motorrad ist ebenfalls spitze. Mit dem Roadbook komme ich immer besser klar. Am Anfang hatte ich noch größere Probleme und verpasste einige Wegpunkte. Heute war es besser, weil ich meinen eigenen Weg gefunden und nichts verpasst habe. Ich gehe es Tag für Tag an." In der Gesamtwertung hat Caselli knapp vier Stunden Rückstand und spielt keine Rolle mehr.

Despres fuhr heute an der Spitze des Feldes und meisterte alle Herausforderungen problemlos. In der Gesamtwertung verteidigte der Franzose damit souverän seine Führung. Sein Edelhelfer Faria büßte heute einige Minuten ein, wodurch der Vorsprung von Despres auf 13:16 Minuten angewachsen ist. Francisco Lopez (KTM/+18:08 Minuten ) und Jakes (+23:33) halten weiter die Plätze vier und fünf. "Die Etappe nach Fiambala hält immer Überraschungen bereit", kommentiert Despres im Ziel. "Heute bin ich nach 190 Kilometern müder als vorgestern nach 800. In den Dünen kam ein Sturm auf und es begann zu regnen."

"Die Navigation war nicht einfach. Wir kamen an einigen Flüssen vorbei, die voll mit Matsch und Wasser waren. Das brachte schlechte Erinnerungen an das Vorjahr zurück. Ich bin froh, dass ich es ohne allzu großer Probleme geschafft habe. Fiambala ist ein Schei**haus. Wir wateten neben dem Motorrad durch das Wasser. Heute gingen es alle ruhiger an, denn mir war klar, dass es kompliziert wird. Ich bin überrascht, dass nicht mehr Fahrer hinter mir ins Ziel gekommen sind, denn zu einem Zeitpunkt waren sechs oder acht hinter mir. Nachdem mich Kurt überholt hatte, wurde das Tempo angezogen. Vielleicht bin ich deshalb müde."

Erster Verfolger des KTM-Quartetts im Gesamtklassement ist Alessandro Botturi (Husqvarna) auf dem fünften Platz. Dem Italiener fehlt knapp eine halbe Stunde auf Despres. Pech hatte heute Helder Rodrigues. Lange lag der Portugiese auf Rang zwei, doch kurz vor dem Ziel musste er wegen einem technischen Defekt an seiner Honda anhalten. Barreda Bort büßte bis ins Ziel elf Minuten ein und belegte im Tagesklassement Rang sechs. "Wir sind heute durch viele trockene Flussbetten gefahren, weshalb meine Schutzbrille am Ende sehr schmutzig war", berichtet der Spanier.

Sein Tag lief nicht ganz reibungslos ab: "An einem Punkt war es etwas tiefer und ich stürzte. Das passierte 50 Kilometer vor dem Ende der Speziale. Dabei schlug ich mir die Schulter an. Ich muss mich im Biwak untersuchen lassen, aber ich habe große Schmerzen. Wir werden sehen, ob ich weiterfahren kann. Ich stürzte, weil es matschig war und meine Brillen schmutzig waren. Ich weiß nicht, was mit meiner Schulter passiert ist, aber ich habe starke Schmerzen."

Morgen stehen bereits die nächsten Herausforderungen auf dem Programm. Die zwölfte Etappe führt die Teilnehmer von Fiambala nach Copiapo. Zunächst wird eine Verbindungsstrecke über 392 Kilometer absolviert, wobei auch die Grenze nach Chile passiert wird. Anschließend startet der gewertete Abschnitt über 319 Kilometer.

Ergebnis der 11. Etappe (Top 10):
01. Kurt Caselli (KTM) - 2:55:01 Stunden
02. Paulo Goncalves (Husqvarna) +4:45 Minuten
03. Cyril Despres (KTM) +6:24
04. Juan Pedrero Garcia (KTM) +10:18
05. Francisco Lopez (KTM) +10:51
06. Joan Barreda Bort (Husqvarna) +11:09
07. Alessandro Botturi (Husqvarna) +11:31
08. Ivan Jakes (KTM) +11:36
09. Alain Duclos (Sherco) +12:21
10. Ruben Faria (KTM) +18:03
80. Ferdinand Kreidl (KTM) +1:34:29


Gesamtwertung nach 11 von 14 Etappen (Top 10):
01. Cyril Despres (KTM) - 33:48:29 Stunden
02. Ruben Faria (KTM) +13:16 Minuten
03. Francisco Lopez (KTM) +18:08
04. Ivan Jakes (KTM) +23:33
05. Alessandro Botturi (Husqvarna) +29:32
06. Juan Pedrero (KTM) +44:12
07. Olivier Pain (Yamaha) +1:07:12 Stunden
08. Frans Verhoeven (Yamaha) +1:14:37
09. Helder Rodrigues (Honda) +1:16:24
10. Javier Pizzolito (Honda) +1:23:13
96. Ferdinand Kreidl (KTM) +11:45

Quads: Smith überraschender Tagessieger

Die Quads konnten die elfte Etappe der Rallye Dakar noch absolvieren, bevor auf den ersten Kilometern der Wertungsstrecke heftige Regenfälle einsetzten. Auf dem Weg Richtung Fiambala mussten 191 Wertungskilometer zurückgelegt werden.

Die Wüstendünen bereiteten auch den Quadfahrern Probleme. Wie schon zuvor einige Motorräder, bogen auch bei Kilometer 33 einige Quads in die falsche Richtung ab. Darunter waren unter anderem Sebastian Husseini (Honda) Rafal Sonik (Yamaha), Thomas Maffei (Yamaha) und Lukas Laskawiec (Yamaha).

Der Australier Paul Smith (Honda) nutzte die Fehler der Konkurrenz und setzte sich bei den Wegpunkten an die Spitze des Zeitklassements. Diesen Vorsprung verteidigte er auch bis ins Ziel. Es war der erste Etappensieg überhaupt für Smith.

Mit Platz zwei lies Lokalmatador Gaston Gonzales (Yamaha) aufhorchen. Alles richtig machte einmal mehr Marcos Patronelli (Yamaha). Der Argentinier belegte den dritten Rang und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Ignacio Casale (Yamaha) auf komfortable 1:50 Stunden aus.

Ergebnis der 11. Etappe (Top 5):
01. Paul Smith (Honda) - 3:46:04 Stunden
02. Gaston Gonzalez (Yamaha) +4:18 Minuten
03. Marcos Patronelli (Yamaha) +5:42
04. Lucas Bonetto (Honda) +15:31
05. Sebastian Husseini (Honda) +16:01

Gesamtwertung nach 11 von 14 Etappen (Top 5):
01. Marcos Patronelli (Yamaha) - 38:23:33 Stunden
02. Ignacio Casale (Yamaha) +1:50:22 Stunden
03. Rafal Sonik (Yamaha) +2:46:59
04. Lucas Bonetto (Honda) +3:35:09
05. Sebastian Palma (Can-Am) +3:36:33

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