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Motorrad-WM: Jerez

Pedrosa gewinnt in Jerez

Honda-Werkspilot Dani Pedrosa feiert einen Heimsieg vor Marquez und Lorenzo. Rabat gewinnt in der Moto2, Vinales das Abbruch-Rennen der Moto3.

Foto: Bridgestone

Dani Pedrosa setzt sich beim Grand Prix von Spanien in Jerez gegen seine beiden Landsleute durch und feiert seinen ersten Saisonsieg. Der Honda-Werkspilot übernahm nach dem ersten Renndrittel das Kommando und kontrollierte den Sieg sicher bis ins Ziel.

Spannend ging es im Duell um Platz zwei zwischen Jorge Lorenzo (Yamaha) und Marc Marquez (Honda) zu. Das Duell der beiden wurde in der letzten Kurve entschieden. Der Rookie bremste sich innen in die Kurve hinein und es kam zur Berührung mit Lorenzo. Beide blieben sitzen und Marquez überquerte als Zweiter die Ziellinie. Der Weltmeister wurde Dritter, war mit dem Manöver des Rookies aber überhaupt nicht einverstanden.

Dieses Manöver hatte auch Auswirkungen auf die WM: Marquez führt nun drei Zähler vor Pedrosa und vier vor Lorenzo. Superstar Valentino Rossi (Yamaha) konnte nicht in dieses Duell eingreifen und wurde Vierter. Stefan Bradl kam gar nicht so weit: Der Deutsche stürzte schon in der Anfangsphase von seiner LCR-Honda und musste aufgeben. Nach Katar war es schon sein Zweiter Nuller in diesem Jahr Über 111.000 Fans verfolgten in Jerez die spanischen Festspiele und bekamen viel Spektakel geboten. Die insgesamt 27 Runden sorgten für viel Pulverdampf.

Beim Start setzte sich zunächst Pedrosa durch und bog als Erster in die erste Kurve. Dahinter sortierten sich Lorenzo und Marquez ein, aber Lorenzo attackierte Pedrosa gleich in der zweiten Kurve und übernahm die Führung. Alle Fahrer kamen gut durch die ersten Kurven durch. An das Hinterrad von Marquez klemmte sich Rossi. Am Ende der ersten Runde schnappte sich Rossi Marquez in der Zielkurve und übernahm Rang drei.

Auf den weiteren Positionen folgten am Ende der ersten Runde Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha), Bradl, Alvaro Bautista (Gresini-Honda), Nicky Hayden (Ducati), Andrea Iannone (Pramac-Ducati), Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) und Andrea Dovizioso (Ducati). Es ging auch gleich wieder turbulent zu, denn in der zweiten Runde drückte sich Marquez am Ende der Gegengeraden hinein in Kurve sechs wieder an Rossi vorbei. Rossi wollte gleich kontern, konnte es aber nicht. Währenddessen setzten sich Lorenzo/Pedrosa im Laufe der ersten beiden Runden schon leicht vom Trio Marquez/Rossi/Crutchlow ab.

Turbulent ging es im Mittelfeld zu. In der Anfangsphase schieden Yonny Hernandez (PBM), Randy de Puniet (Aspar) und Iannoe durch Sturz aus. Auch Lukas Pesek (Idoa) rutschte aus. In der dritten Runde war das Rennen auch für Bradl vorbei. Seine LCR-Honda lag im Kiesbett und die Schäden waren zu groß. Bradl konnte nicht weiterfahren. Es war schon sein zweite Nuller in dieser Saison. Schon das gesamte Wochenende klagte Bradl über mangelndes Gefühl zum Vorderrad.

An der Spitze entwickelte sich im ersten Renndrittel eine spanische Show. In Runde fünf quetschte sich Pedrosa in Kurve sechs am Ende der Gegengeraden an Lorenzo vorbei und übernahm wieder die Führung. Mittlerweile schloss auch Marquez auf dieses Duo auf. Rossi und Crutchlow konnten nicht folgen und blieben auf den Plätzen vier und fünf.

Pedrosa machte sich nach seinem Überholmanöver aus dem Staub und war pro Runde um zwei bis drei Zehntelsekunden schneller als das Duo Lorenzo/Pedrosa. Bei den Reifen gab es keine Unterschiede: Die drei Spanier hatten alle den weichen Hinterreifen aufgezogen. Lorenzo kam schließlich stärker unter Druck von Marquez. Der jüngere der beiden Spanier klebte am Hinterrad der Yamaha und wäre in der Bemszone von Kurve sechs beinahe Lorenzo hinten aufgefahren.

Pedrosa nutzte diese Situation und hatte nach zwölf Runden schon drei Sekunden Vorsprung auf Lorenzo/Marquez. Dieses Duell beruhigte sich aber mit Fortdauer des Rennens und Lorenzo hielt Marquez unter Kontrolle. Spannend ging es dafür im Duell um Platz fünf zu: Bautista und Crutchlow wechselten mehrmals die Positionen. In den letzten Runden wurde es dann wieder zwischen Lorenzo und Marquez spannend.

Marquez hing wieder am Hinterrad der Yamaha und übte Druck aus. Am Ende der Gegengeraden drückte sich Marquez innen vorbei, doch er konnte die Linie nicht halten und Lorenzo stach innen wieder durch. Es gab noch eine einzige Möglichkeit: Die letzte Kurve, die seit Donnerstag nach Lorenzo benannt ist. Und Marquez machte den Angriff. Er bremste sich innen hinein und es kam zur Berührung mit Lorenzo. Beide blieben sitzen, aber Marquez hatte sich den zweiten Platz geschnappt.

Das Manöver erinnerte an das legendäre Überholmanöver Rossi gegen Sete Gibernau aus dem Jahr 2005 an der gleichen Stelle. Marquez wollte sich im Parc Ferme entschuldigen, aber Lorenzo deutete ihm unmissverständlich, dass er mit dem Manöver nicht zufrieden war. "Ich habe im Rennen 100 Prozent gegeben", sagt Marquez. "Ich bin sehr froh, weil es sehr schwierig war, besonders mit der Haftung am Vorderrad." Und wie lautet seine Stellungnahme zur letzten Runde?

"In der finalen Runde habe ich einfach 100 Prozent gegeben. Als ich in der letzten Kurve sah, dass Lorenzo die Tür offen ließ, bin ich reingezogen. Das habe ich durch die Analyse der Videos bereits vorher erkannt. Doch ich muss mich auch entschuldigen. Am wichtigsten ist aber, dass wir beide das Rennen beenden konnten." Lorenzo wollte zu diesem Zwischenfall nichts sagen und meint nur: "Ich denke, wir haben bei den gegebenen Bedingungen das Beste gegeben."

"Ich habe in jeder Runde und Kurve mein Bestes gegeben. Wir haben kein richtig konkurrenzfähiges Motorrad. Wir müssen es verbessern. Ich habe mir zwei Fehler geleistet - beim Start und in der letzten Kurve, in der ich die Tür nicht zugemacht habe. Ich bin zufrieden mit dem Rennen, weil ich sehr konzentriert und konstant gefahren bin." An seiner Körpersprache war zu erkennen, dass er innerlich kochte.

An der Spitze machte Pedrosa alles klar. Zwei Wochen nach der Niederlage gegen Marquez schlug Pedrosa eindrucksvoll zurück und holte sich seinen ersten Saisonsieg. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier zu gewinnen. Für die Meisterschaft ist es auch sehr gut", freut sich Pedrosa über seinen zweiten Jerez-Sieg nach 2008. "Es war ein schwieriges Wochenende, weil die Reifen zu weich waren. Ich bin ein cleveres Rennen gefahren. Ich musste in jeder Runde pushen, aber gleichzeitig auf die Reifen aufpassen. Sie waren nicht optimal. Aber alle haben darunter gelitten. Ich konnte den Vorsprung verwalten. Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier zu sein."

Rossi hatte keine Chance auf einen Podestplatz und kam als Vierter über die Ziellinie. Im Duell um Platz fünf setzte sich schließlich Crutchlow gegen Bautista durch. Hayden kam alleine fahrend als Siebter über die Linie. Ein großes Duell gab es auch um den achten Platz. Espargaro forderte Ducati-Werksfahrer Dovizioso heraus und konnte ihn mehrmals überholen. "Dovi" musste alles geben, um den CRT-Fahrer doch noch in Schach zu halten. Hinter diesem Duo kamen Smith und Pirro als Zehnter und Elfter über die Ziellinie.

Die letzten Punkte nahmen Hector Barbera (Avintia), Michael Laverty (PBM), Danilo Petrucci (Ioda) und Colin Edwards (Forward) mit. Leer gingen Bryan Staring (Gresini), Claudio Corti (Forward) und Hiroshi Aoyama (Avintia) aus. Jerez stand ganz im Zeichen der Spanier. In der Moto3 gewann Maverick Vinales und in der Moto2 Esteve Rabat. Die spanischen Festspiele gehen am 19. Mai in Frankreich (Le Mans) weiter. Am Montag bleibt die MotoGP-Gemeinde noch für einen Testtag in Jerez. "Ich möchte den Moment genießen, doch morgen steht bereits ein Test an", sagt Sieger Pedrosa abschließend.

Moto2: Rabat feiert Premieren-Sieg

Esteve Rabat drückte dem Grand Prix von Spanien seinen Stempel auf. Bereits am Samstag eroberte der Spanier in Jerez seine erste Pole-Position und ließ am Sonntag einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg folgen.

Mit diesem ersten großen Triumph hat der Kalex-Pilot auch die Führung in der WM-Wertung übernommen. Der Brite Scott Redding (Kalex) konnte nichts gegen Rabat ausrichten und wurde Zweiter. Pol Espargaro (Kalex) setzte sich in einem spannenden Duell gegen Takaaki Nakagami (Kalex) durch und sicherte sich den letzten Podestplatz.

Der Schweizer Dominique Aegerter (Suter) konnte nicht an seine Texas-Leistung anschließen und kämpfte in den ersten großen Gruppen. Am Ende wurde er Achter. Marcel Schrötter (Kalex) mischte ebenfalls in den Top 10 mit und sammelte als Zehnter wieder WM-Punkte. Tom Lüthi (Suter) kämpfte sich bei seinem Comeback über die Distanz und wurde mit Platz elf belohnt. Dagegen gingen Sandro Cortese (Kalex) und Randy Krummenacher (Suter) leer aus. Insgesamt dauerte die Rabat-Show an diesem sonnigen Sonntagmittag 26 Runden, bevor die Fiesta auf den Tribünen begann.

Als die Lichter der Startampel erloschen, setzte sich Pole-Setter Rabat beim Sprint zur ersten Rechtskurve durch und übernahm gleich die Führung. Dahinter ordneten sich Redding, Nakagami und Terol ein. Alle Fahrer kamen gut durch die ersten Kurven. Im Mittelfeld gab es allerdings eine Kollision zwischen Axel Pons (Kalex) und Alex Marinelarena (Suter). Pons konnte weiterfahren, doch der Marinelarena lag in der Auslaufzone und die Hilfskräfte kümmerten sich um ihn. Marinelarena wurde mit Verdacht auf eine Fußverletzung ins Medical Center gebracht.

Lüthi hielt sich aufgrund seiner körperlichen Verfassung in der Anfangsphase aus allen Kämpfen heraus. Ein Sturz wäre das Letzte, was der Schweizer derzeit braucht. Deshalb wurde er im Pulverdampf der ersten Runden bis auf Rang 16 zurückgereicht. Nach zwei Runden hielt Aegerter Rang acht und Schrötter Position 13. Cortese fuhr außerhalb der Punkteränge. Im hinteren Teil des Feldes verabschiedete sich Ratthapark Wilairot (Suter) durch Sturz. Er wurde mit Knieschmerzen ins Medical Center gebracht. Rookie Kyle Smith (Kalex) steuerte die Box an.

An der Spitze brannte Rabat in der Anfangsphase ein Feuerwerk ab und setzte sich in den ersten Runden um einige Motorradlängen von Redding ab. Dieser konnte wiederum eine kleine Lücke zum restlichen Verfolgerfeld herausfahren. Das Feld zog sich in der ersten Rennhälfte deutlich auseinander. Rabat dominierte den Grand Prix und setzte sich mit den besten Rennrunden an der Spitze ab. Einige Sekunden dahinter drehte Redding seine Runden, weitere Sekunden dahinter folgte Nakagami.

Esparagro lag auf Platz vier und jagte den Japaner. Auch das restliche Feld war auseinandergezogen und auch in den Gruppen wurde nicht um jeden Millimeter gekämpft. Aegerter kämpfte in der ersten großen Verfolgergruppe gegen Mika Kallio (Kalex) um Rang acht. Es war eine Neuauflage des Duells aus Texas. Zwölf Runden vor Schluss probierte Kallio in Kurve sechs ein Überholmanöver, doch das Vorderrad klappte ein und er rutschte ins Kiesbett. Auch Schrötter gewann dadurch eine Position und schnappte sich Platz neun.

Spannend ging es im Duell zwischen Nakagami und Espargaro zu. Der Spanier jagte den Japaner, doch neun Runden vor dem Ende lief dieses Duo auf den zu überrundenden Rafid Topan Sucipto (Speed Up) auf. Nakagami ließ er vorbei, doch dann klemmte er Espargaro ab. Dadurch verlor der Vizeweltmeister wieder eine Sekunde und musste wieder sich mühsam herankämpfen. An der Spitze war alles klar: Rabat kontrollierte das Rennen souverän und feierte einen Start-Ziel-Sieg.

Am Samstag hatte der 23-Jährige seine erste Pole-Position erobert und nun folgte vor heimischer Kulisse der erste Sieg. Seit 2006 fährt "Tito" in der WM und konnte bisher sechs Podestplätze erobern. Mit diesem ersten großen Erfolg übernahm er auch die Führung in der WM-Wertung. "Ich bin sehr zufrieden mit diesem Wochenende. Wir hatten von Beginn an ein gutes Gefühl", sagt Rabat überwältigt im Ziel.

"Ich hatte einen guten Start und pushte von der ersten Runde an. Ich sah, wie der Vorsprung größer wurde und freue mich, hier vor meinen Fans gewonnen zu haben." Redding musste erkennen, dass er keine Chance gegen Rabat hatte und fuhr somit der den zweiten Platz sicher ins Ziel. "Ich bin mit Platz zwei zufrieden. Ich wusste, dass es schwierig wird mit Rabat. Er hat Runde für Runde etwas gutgemacht. Unterm Strich hätte ich nichts anders machen können", so der Brite. "Ich war am Limit. Ich konnte die Lücke nach hinten kontrollieren. Die Punkte sind wichtig für die Meisterschaft."

In den letzten Runden entbrannte noch ein spannender Zweikampf zwischen Nakagami und Espargaro um den letzten Podestplatz. Mehrmals überholten sich die beiden. Von den gut gefüllten Tribünen wurde Espargaro frenetisch angefeuert. Schließlich setzte sich der Spanier durch und holte sich den dritten Platz. "Ich bin nicht zufrieden. Es war schwierig für uns", sagt Espargaro über sein Wochenende mit Höhen und Tiefen.

"Ich hatte übers Wochenende Probleme mit den Reifen. Es war nicht gut. am Vormittag war es etwas besser, doch als es wärmer wurde, hatten wir Schwierigkeiten. Es sind wichtige Punkte für die WM. Wir müssen konstant sein und dürfen nicht solche Fehler wie in Austin machen." Nakagami musste sich schließlich um eine Sekunde geschlagen geben.

In der ersten Verfolgergruppe setzte sich Terol gegen Xavier Simeon (Kalex) und Jordi Torres (Suter) durch und wurde Fünfter. In der nächsten Gruppe behielt Aegerter die Oberhand und kam als Achter über die Linie. Schrötter kämpfte bis zur Ziellinie gegen Ex-Weltmeister Toni Elias (Kalex) und schaffte es knapp nicht. Der Deutsche kam hinter dem Spanier als Zehnter über die Linie und feierte wieder ein starkes Ergebnis.

Lüthi kämpfte sich tapfer über die Distanz und wurde mit Platz elf belohnt. Dahinter nahmen Anthony West (Speed Up), Johann Zarco (Suter), Simone Corsi (Speed Up) und Alex de Angelis (Speed Up) die letzten Punkte mit. Cortese arbeitete sich an die Punkteränge heran, doch er ging als 19. leer aus. Auch Krummenacher sammelte als 18. keine WM-Punkte. Dieses Duo lieferte sich bis zur Ziellinie ein enges Duell. Der nächste Grand Prix findet am 19. Mai in Le Mans (Frankreich) statt.

Moto3: Vinales gewinnt Abbruchrennen

Das Moto3-Rennen in Jerez wurde von den gleichen Fahrern wie schon bei den ersten beiden Grands Prix dominiert. Die drei KTM-Fahrer Alex Rins, Maverick Vinales und Luis Salom sowie Jonas Folger (Kalex-KTM) machten sich die Podestplätze untereinander aus.

Pole-Setter Rins schied allerdings durch Sturz aus. Am Ende duellierten sich Vinales und Salom um Position eins. Das Rennen musste allerdings nach einem schweren Sturz von Alan Techer (TSR-Honda) abgebrochen werden. Laut ersten Informationen befindet sich der Franzose nicht in Lebensgefahr.

Gewertet wurde der Stand nach der 15. Runde. Vinales lag an der Spitze und feierte vor Salom seinen ersten Saisonsieg. Damit übernahm Vinales auch die Führung in der WM-Wertung. Folger wurde mit Rang drei belohnt und kletterte zum ersten Mal in dieser Saison auf das Podest. Die weiteren Deutschen im Feld hatten weniger Glück. Florian Alt schied durch einen Defekt aus. Auch sein Kiefer-Teamkollege Toni Finsterbusch kam nicht ins Ziel. Philipp Öttl wurde zwar gewertet, aber er sammelte keine WM-Punkte.

Beim Start zum Rennen, das ursprünglich über 23 Runden geplant war, nutzte Rins seine Pole-Position perfekt und ging sofort in Führung. Dahinter reihten sich seine Landsmänner Vinales und Salom ein. Folger kam von Startplatz sieben super weg und sortierte sich sofort als Vierter ein. Alle 35 Fahrer kamen gut durch die ersten engen Kurven hindurch. Lediglich Alex Marquez (KTM) stürzte am Ende der ersten Runde in der Zielkurve. Francesco Bagnaia stellte seine FTR-Honda an der Box ab.

In der Anfangsphase entwickelte sich ein ähnliches Bild wie zuletzt in Jerez: Die drei KTM-Fahrer Rins/Vinales/Salom setzten sich vom Rest des Feldes ab. Folger hielt mit seiner Kalex-KTM mit und hing den drei Spaniern im Nacken. Das weitere Feld zog sich auseinander und es bildeten sich kleinere Grüppchen. Das Spitzenquartett spulte zunächst kontrolliert die Runden ab. Beobachten war das Motto in der ersten Rennhälfte. Lediglich Rins und Vinales tauschten die Plätze und Vinales führte diese Gruppe an.

In Runde zehn verabschiedete sich Mitfavorit Rins aus der Spitzengruppe. In einer schnellen Rechtskurve rutschte das Hinterrad weg und der Sieger von Austin flog ins Kiesbett. Enttäuscht stapfte er davon. Sein Nuller hatte auch Auswirkungen auf die enge WM-Wertung. Kurz darauf lagen Miguel Oliveira (Mahindra) und Jack Miller (FTR-Honda) in Kurve eins im Kiesbett. Miller konnte nicht weiterfahren und war wütend auf seinen Konkurrenten.

Was war geschehen? Oliviera hatte sich in Kurve eins innen an Miller vorbei gebremst. Beide wurden am Kurvenausgang weit nach außen getragen und rutschten schließlich weg. Oliveira konnte das Rennen fortsetzen. Am Ende der elften Runde stürzte schließlich Niccolo Antonelli (FTR-Honda) in der Zielkurve. Innerhalb eines Umlaufs hatten sich vier Fahrer aus den Top 15 verabschiedet. Auch im Feld außerhalb der Punkteränge ging es turbulent zu.

Alt (Kalex-KTM) war auf dem Weg zu Punkterängen, doch plötzlich knallte ihm Carrasco (KTM) ins Heck. Die einzige Dame im Feld stürzte ins Kiesbett und Alt pflügte durch den Kies. Die Heckpartie seiner Kalex-KTM war stark beschädigt und Alt musste aufgeben. Sein Motor war plötzlich ausgegangen, weshalb Carrasco keine Chance zum Ausweichen hatte. An der Spitze änderte sich durch den Rins-Ausfall das Bild bei Halbzeit. Vinales führte weiterhin und Salom hing ihm am Hinterrad. Folger konnte dieses Tempo allerdings nicht mehr gehen und musste abreißen lassen. Trotzdem war er auf Kurs zu seinem ersten Podestplatz.

In der 17. Runde wurde das Rennen abgebrochen. So wie vor zwei Wochen in Texas wurde die rote Flagge geschwenkt. Alan Techer lag im Kiesbett und wurde ärztlich versorgt. Im Gegensatz zu Texas wurde das Rennen für beendet erklärt. Techer war bei Bewusstsein, er wurde aber auf einer Trage in den Krankenwagen gebracht.

Gewertet wurde der Stand nach 15 Runden. Vinales wurde zum Sieger erklärt. Es war sein erster Triumph in diesem Jahr. "Es fühlt sich sehr gut an. Ich bin ein sehr gutes Rennen gefahren", freut sich der Sieger. Salom kletterte als Zweiter auf das Siegerpodest. "Es fühlt sich sehr gut an. Ich bin das ganze Wochenende einen guten Speed gefahren. Das Motorrad hat sehr gut funktioniert. Ich machte mir Sorgen über die Reifen, aber sie waren in Ordnung", so Salom. "Ich wollte Maverick in der Schlussphase angreifen." Vinales führt die WM nun mit vier Punkten Vorsprung auf Salom an.

Ein Erfolgserlebnis gab es auch für Folger: Nach einem fünften und einem vierten Platz wurde der Deutsche zum ersten Mal in diesem Jahr mit einem Pokal für Platz drei belohnt. "Es fühlt sich großartig an. Ich hatte aber stark zu kämpfen. Ich habe mich heute mit dem Motorrad nicht wohlgefühlt. Mit neuen Reifen konnte ich mithalten, aber als der Reifen abbaute, fiel ich zurück. Wir müssen noch viel arbeiten", gibt der Deutsche zu Bedenken. "Wenn Rins nicht gestürzte wäre, dann wäre ich Vierter geworden." Brad Binder (Suter-Honda) wurde alleine fahrend Vierter.

Dahinter folgte die große Verfolgergruppe, in der sich Jakub Kornfeil (Kalex-KTM) durchsetzte und Fünfter wurde. Auf den Plätzen sechs bis acht wurden Niklas Ajo (KTM), Zulfahmi Khairuddin (KTM) und Efren Vazquez (Mahindra) gewertet. Drei Sekunden dahinter folgte die nächste Verfolgergruppe, die von Vorjahressieger Romano Fenati (FTR-Honda) angeführt wurde. Er hatte sich gegen Alexis Masbou (FTR-Honda), John McPhee (FTR-Honda) und Arthur Sissis (KTM) durchgesetzt. Die letzten WM-Punkte nahmen Danny Webb (Suter-Honda), Jasper Iwema (Kalex-KTM) und Livio Loi (Kalex-KTM) mit.

Für Loi war es ein perfekter Einstand in die WM. Der Belgier durfte die ersten beiden Rennen nicht fahren, weil er noch nicht 16 war. In Jerez war Loi erstmals für das Marc-VDS-Team dabei und wurde auf Anhieb mit einem Punkt belohnt. Dagegen gingen die weiteren Deutschen leer aus. Philipp Öttl (Kalex-KTM) kam als 20. ins Ziel. Kiefer-Youngster Toni Finsterbusch (Kalex-KTM) wurde im Endergebnis nicht gewertet. Wildcard-Starter Kevin Hanus (Honda) wurde 25. Der nächste Grand Prix findet am 19. Mai in Le Mans (Frankreich) statt.

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