MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Motorrad-WM: Sachsenring

Jorge Lorenzo reist vorzeitig ab

Jorge Lorenzo hat sich bei einem Traingssturz die Titanplatte in seinem operierten linken Schlüsselbein verbogen: Er reist ab und wird nicht in Deutschland starten

Das Rennwochenende auf dem Sachsenring ist für Jorge Lorenzo schon am Freitag vorbei: Yamaha hat bestätigt, dass der Weltmeister nicht am Grand Prix von Deutschland teilnehmen wird. Zunächst markierte der Spanier am Vormittag die Bestzeit und startete am Nachmittag ebenfalls explosiv. Lorenzo brannte in den ersten Minuten des zweiten Freien Trainings eine Bestzeit in den Asphalt, doch in seiner dritten Runde wurde er per Highsider am Ausgang von Kurve zehn von seiner Yamaha geworfen. Anschließend landete er hart auf seinem Rücken und der linken Schulter.

Erst vor zwei Wochen hatte sich Lorenzo in Assen am ersten Trainingstag das linke Schlüsselbein gebrochen. Anschließend wurde er in Barcelona operiert und startete den Grand Prix am Samstag Trotz Schmerzen kämpfte er sich als Fünfter ins Ziel. Bei der Operation wurde das Schlüsselbein mit acht Schrauben und einer Titanplatte fixiert. Und genau diese Titanplatte wurde durch den heutigen Sturz verbogen. Eine weitere Operation ist nötig. Lorenzo wird noch am Freitagabend nach Barcelona aufbrechen, wo er am Samstag operiert wird.

Im Gegensatz zu Assen wird Lorenzo diesmal kein Blitzcomeback starten. "Ich habe mich entschieden, dass ich nach Hause fliege und mich vom heutigen Sturz erholen werde. Ich konzentriere mich nun auf die Operation, um die Platte zu richten, die bei diesem Sturz leider verbogen wurde. Ich versuche mich zu erholen und so bald wie möglich zurückzukehren." Im Fahrerlager wurde darüber spekuliert, dass Lorenzo auch in Laguna Seca fehlen wird, wo bereits am kommenden Wochenende gefahren wird. Offiziell bestätigt hat das Yamaha bisher nicht.

Teammanager Wilco Zeelenberg hat erneut Sorgen um Lorenzo. "Das zweite Freie Training ging genauso wie in Assen schief. Am Morgen war er Schnellster und am Nachmittag stürzte er in der dritten Runde. Und wieder ist er auf die linke Schulter gefallen, wodurch die Platte verbogen wurde. Das ist natürlich sehr schmerzhaft, weshalb wir Schritt für Schritt überlegen werden, wie der Plan für die kommenden Tage aussieht."

Die Konkurrenz fühlt mit dem amtierenden Weltmeister: "Was heute passierte war das Schlimmste, was passieren konnte", sagt Lorenzos Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi. "Er stürzte ein weiteres Mal auf seine Schulter. Es sieht so aus, als ob es mit dem Metallstück ein Problem gibt. Nun wird es schwieriger, weil zwei Rennen aufeinander folgen." Derzeit hat Lorenzo in der WM neun Punkte Rückstand auf Dani Pedrosa (Honda).

"Wenn er bei den beiden Rennen nicht fährt, dann wird es in der Meisterschaft schwierig, aber nicht unmöglich. Jorge demonstrierte, dass er sehr schnell ist und Rennen gewinnen kann. Nach Laguna Seca haben wir drei Wochen Pause. In Indianapolis könnte er also wieder vollkommen fit sein. Es hängt von den Ergebnissen der Hondas bei diesen beiden Rennen ab. Die Meisterschaft ist lang, doch sicher wurde alles schwieriger."

Das Training wurde nach Lorenzos Sturz unterbrochen. Lorenzo konnte selbstständig weggehen, doch seine Yamaha lag mitten auf der Strecke. "Als ich die roten Flaggen sah, reduzierte ich das Tempo", so Rossi. "Das Motorrad lag mitten auf der Strecke. Es war also sehr gefährlich. Den Sturz von Cal (Crutchlow; Anm. d. Red.) erwartete ich nicht, weil ich denke, dass es mit der Yamaha schwieriger ist, dort zu stürzen. Doch Cal stürzte ebenfalls. Diese Kurve ist sehr gefährlich, weil man bergab sehr schnell ist. Man fährt vorher lange Zeit auf der linken Seite und die rechte Seite des Reifens ist kalt", streicht Rossi einen wesentlichen Faktor hervor.

Auch Rookie Marc Marquez (Honda) hat vor diesem Streckenabschnitt Respekt: "Ich bin dort im Vorjahr in der Moto2 gestürzt. Deshalb bin ich dort etwas vorsichtiger gewesen, vor allem zu Beginn. Man weiß es in dieser Kurve aber nie so genau, denn der Wind spielt eine große Rolle. Man hat das Gefühl, dass man auf der richtigen Linie fährt, aber dann kann einem plötzlich das Vorderrad wegrutschen. Die Situation an dieser Stelle noch zu retten, ist sehr schwierig. Es ist eine schwierige Kurve, weil der Reifen etwas kühler ist als in anderen Kurven. Deshalb muss man vorsichtig sein."

News aus anderen Motorline-Channels:

Motorrad-WM: Sachsenring

Weitere Artikel:

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt