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WEC: 24 Stunden von Le Mans

Wurz: „Ich habe im Cockpit laut geflucht“

Unfälle und Safety-Car-Phasen prägen die Jubiläumsausgabe des Rennens in Le Mans, Beide Lotus und damit auch Kraihamer out.

Die Jubiläumsausgabe der 24 Stunden von Le Mans hat vier Stunden vor dem Ende bereits zehn Safety-Car-Phasen erlebt. Der Vormittag brachte den Teilnehmern in unregelmäßigen Abständen leichte Regenschauer, die oftmals heftige Unfälle zur Konsequenz hatten. Insgesamt verbrachten die Piloten bei der diesjährigen Auflage bereits viereinhalb Stunden hinter den Führungsfahrzeugen. In den vergangenen drei Stunden war das Safety-Car wegen einer Ölspur (Motorplatzer am Aston Martin von Auberlen/Dalla Lana/Lamy), eines Unfalls von Andrea Belicchi (Rebellion) und eines Crashs von Fred Makowiecki (Aston Martin) unterwegs.

Bill Auberlen rollte mit seinem Aston Martin am Morgen nach der ersten Schikane auf der Mulsanne-Geraden aus. Das qualmende Heck signalisierte sofort, dass der Motor des Vantage GTE nicht mehr wollte. Der Amerikaner zog beim Ausrollen eine breite Ölspur, die anschließend aufwändig abgebunden werden musste. Besondere Ironie: Genau an jener Stelle drehte sich sein Markenkollege Makowiecki mit dem in der GTE-Pro-Klasse führenden Auto wenig später senkrecht in die Leitplanken. Der Aston Martin des Franzosen bog urplötzlich ab - seltsam. Der schnelle GT-Spezialist blieb offenbar unverletzt.

Mit erheblichen Schmerzen und einem enorm zerstörten Lola-Toyota kehrte Andrea Belicchi zwischen den beiden Aston-Martin-Zwischenfällen an die Rebellion-Box zurück. Der Italiener war direkt nach der Freigabe des Rennens im Anschluss an die erste der drei Safety-Car-Phasen vor dem Abschnitt Indianapolis in die Leitplanken gekracht. Er fuhr langsam zurück, musste von seinem Team aus dem Auto gezogen werden. Im Medical-Centre stellte man bei Belicchi Rippenrüche fest.

Das Schweizer Team hatte noch mehr Pech. Die Getriebeprobleme am Fahrzeug von Heidfed/Jani/Prost erwiesen sich als hartnäckig. Man holte den Wagen mit der Startnummer 12 zu einer langen Reparatur an die Box. Prost bewegt den Lola-Toyota derzeit mit 20 Runden Rückstand auf den sechstplatzierten Strakka-HPD in normalen Renntempo. Das Trio wird nur noch durch Ausfälle an der Spitze eventuell Positionen gutmachen können.


An der Spitze haben Kristensen/Duval/McNish nun etwas mehr Luft. Der Toyota von Stephane Sarrazin blieb im Zuge einer Safety-Car-Phase fast zwei Minuten vor der roten Ampel am Boxenausgang stehen. Der Rückstand der beiden TS030 auf den führenden Audi beträgt nunmehr zwei Runden - aber es sind auch noch vier Stunden zu absolvieren. Einen Schreckmoment erlebte Toyota, als Kazuki Nakajima seinen Wagen in der Dunlop-Schikane mit hohem Tempo über die Randsteine fliegen ließ. Nach einem Dreher konnte der Japaner weiterfahren. Zuvor hatte sich Alexander Wurz mit einem Reifenschaden an die Box retten müssen.

"Ich hatte nicht eine einzige Runde ohne dichten Verkehr. Ich habe im Cockpit laut geflucht", berichtet Wurz nach seinen Stints. Toyota hofft auf weiteren Regen, der in Le Mans in den kommenden Stunden durchaus noch fallen könnte. "Wir haben gesehen, dass wir im Vergleich zu Audi bei nassen Bedingungen stärker sind. Also hoffen wir auf weitere Schauer", sagt LMP1-Entwickler John Litjens. Lucas di Grassi liegt eine Runde hinter den Toyotas, der Audi von Marcel Fässler liegt weitere acht Runden dahinter.

In der LM2-Klasse bestimmen die beiden Morgan-Judd von Oak nach wie vor das Tempo. Martin Plowman hält sich vor Alex Brundle, dahinter hat der G-Drive-Oreca von Roman Rusinov bereits eine Runde Rückstand. Der Russe befindet sich in einem Dreikampf um den letzten Podestrang. Auch Michael Krumm (Greaves) und Pierre Kaffer (Pecom) haben noch Chancen auf Platz drei. Unterdessen ist auch der zweite Lotus nach einem Defekt an der Kupplungsglocke ausgefallen. Das Team packt bereits ein.

In der GTE-Pro-Klasse hat Porsche nach dem Unfall des führenden Aston Martin nun wieder die Spitze übernommen. Marc Lieb hat allerdings Darren Turner (Aston Martin) im Nacken. Der Abstad liegt derzeit bei nicht einmal zehn Sekunden. Auf Rang drei liegt der zweite Porsche mit Jörg Bergmeister. In der GTE-Am-Kategorie verwaltet Jean-Karl Vernay mit seinem IMSA-Porsche einen komfortablen Corsprung auf Pierguiseppe Parazzini (AF Corse) und den Porsche um Hollywood-Star Patrick Dempsey.

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