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WEC: Fuji

„Es gab ein Zeitfenster“

Das Porsche-Team mit Richard Lietz übt scharfe Kritik an der Rennleitung: Die Unterbrechung sei zu lang, der Abbruch zu früh gewesen.

Foto: WEC

Die Rennpremiere des neuen Porsche 911 RSR im japanischen Fuji fiel buchstäblich ins Wasser. Das sechste Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wurde am Sonntag wegen starker Regenfälle zweimal nach Einführungsrunden hinter dem Safety-Car unterbrochen. Nach einem dritten Startversuch mit einer weiteren Safety-Car-Runde eineinhalb Stunden vor dem geplanten Rennende wurde es schließlich vorzeitig abgebrochen.

Da laut WEC-Reglement auch Safety-Car-Runden zum Rennen zählen, wurden die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister und Patrick Pilet in der Klasse LMGTE-Pro als Dritte gewertet, ihre Werksfahrerkollegen Marc Lieb und Richard Lietz als Vierte.

Dabei wäre bei einem normalen Regenrennen viel mehr möglich gewesen: "Wir hatten ein super Auto im Regen, das haben wir in den Safety-Car-Runden gemerkt. Unser 911 RSR und die Reifen haben super funktioniert", sagt Lieb, der in diesem Zusammenhang von einer "Riesenenttäuschung" spricht.

"Der erste Abbruch war sicherlich gerechtfertigt, der zweite vielleicht auch, doch dazwischen hatten wir mindestens ein Zeitfenster von zwei Stunden, wo wir hätten fahren können", kritisiert er.

"Einige Konkurrenten waren offensichtlich auf einer anderen Strategie unterwegs, und wegen denen hat man schließlich abgebrochen. Da frage ich mich, warum wir mit unserem Partner Michelin viel Zeit investiert und tolle Regenreifen entwickelt haben, wenn wir sie dann nicht fahren dürfen."

"Der Abbruch zu diesem Zeitpunkt ist für uns nicht nachvollziehbar", sagt auch Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter für den 911 RSR. "Es war zuvor 45 Minuten regenfrei, allenfalls mit einem kurzen Schauer, da hätte man auf jeden Fall fahren können. Der endgültige Abbruch kam viel zu früh. Für uns ist die Absage besonders bitter, denn bei diesen Bedingungen hätten wir die besten Chancen auf einen Doppelsieg gehabt."

"Bei nassen Bedingungen ist der 911 RSR sehr schnell und verfügt über eine hervorragende Traktion. So ist es uns leider verwehrt geblieben im Titelrennen Boden auf die Tabellenführer gut zu machen", so Ujhasi. Lieb/Lietz liegen nun drei Punkte hinter AF-Corse-Ferrari; das zweite Manthey-Porsche-Trio belegt den fünften Platz in der Gesamtwertung.

Lietz ärgert sich über den Abbruch: "Wir haben viel Reifenentwicklung betrieben und hatten einen guten Regenreifen. Andere offensichtlich nicht. Mit Rücksicht auf sie hat man das Rennen dann abgebrochen." Und auch Pilet findet es "enttäuschend, die weite Reise nach Japan gemacht zu haben und dann kein Rennen fahren zu können."

"Schade für die vielen Zuschauer, die so lange ausgeharrt haben und dann doch kein Rennen gesehen haben", meint Bergmeister. "Zwischendurch gab es schon mal Phasen, in denen man hätte fahren können. Doch wenn die Rennleitung meint, das sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich, können wir nichts machen."

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