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WEC: Shanghai

"Das war wirklich eng am Ende“

Spannendes Duell im WEC-Qualifying des 6Stunden-Rennens von China: Wurz/Lapierre knapp vor dem ersten Audi.

Das Sechs-Stunden-Rennen von Schanghai verspricht viel Spannung. In allen bisherigen Sessions lagen die beiden LMP1-Werksteams von Toyota und Audi nahezu gleichauf. Der enge Wettbewerb sorgte auch im Qualifying der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in China für feines Spektakel. Bei der Zeitenjagd setzten sich Alexander Wurz und Nicolas Lapierre (Toyota) denkbar knapp gegen Marcel Fässler und Benoit Treluyer (Audi) durch - der Vorsprung: 0,088 Sekunden im Durchschnitt der vier schnellsten Runden.

Wurz hatte die Grundlage zur Pole-Position mit seinen schnellen Umläufen zu Beginn des Qualifyings gelegt. Der Österreicher markierte Rundenzeiten von 1:47.538 und 1:47.773 Minuten - schneller war niemand. Sein Teamkollege Lapierre verwandelte diese gute Vorlage mit zwei extrem konstanten Runden. Ein letzter Angriff von Benoit Treluyer im Audi mit der Startnummer 1 brachte aus Ingolstädter Sicht nicht mehr den gewünschten Erfolg.

Marcel Fässler hatte das Auto der amtierenden Weltmeister mit soliden Rundenzeiten auf Platz zwei gebracht, sein französischer Teampartner hatte zunächst Probleme. Nach zwei schnellen Umläufen kam Treluyer in die Box, der Reifendruck wurde überprüft und die Reise ging noch einmal los. In der anschließenden ersten Runde gab es keine Verbesserung, aber im allerletzten Umlauf hatte der zweimalige Le-Mans-Sieger das Messer zwischen den Zähnen. Seine Runde in 1:48.091 Minuten reichte jedoch nicht.

"Das war wirklich eng am Ende. Da kam noch eine richtig schnelle Runde vom Audi", atmet Wurz nach der Spannung im Qualifying erst einmal durch. "Die Pole-Position ist gut, wir sind glücklich. Es wird aber bestimmt ein sehr enges Rennen. Es geht vor allem um die Reifenhaltbarkeit. Ich bin da aber guter Dinge. Wir müssen uns über Nacht noch ein paar Gedanken machen. Wir geben im Rennen alles. Unser Ziel ist ganz klar der Sieg."

Stephane Sarrazin und Sebastien Buemi qualifizierten den zweiten TS030 für den dritten Startplatz, gefolgt von McNish/Kristensen, die im Audi mit der Startnummer 2 gemeinsam mit Teampartner Loic Duval an diesem Wochenende vorzeitig den Titel einfahren möchten. Der Lola-Toyota von Rebellion hatte in Händen von Mathias Beche und Nicolas Prost im Qualifying keine Chance. Der Rückstand des Privatteams lag bei über drei Sekunden.

In der LMP2-Klasse setzten sich die bärenstarken John Martin und Mike Conway im Oreca-Nissan von G-Drive erwartungsgemäß durch. Hinter den beiden schnellen Prototypenpiloten reihte sich der Morgan-Nissan von Pla/Brundle ein. Das Oak-Duo hat somit im Zweikampf gegen Pecom in der LMP2-Wertung einer erheblich bessere Ausgangslage. Pierre Kaffer und Nicolas Minassian stellten den Oreca-Nissan auf LMP2-Startplatz sechs, dahinter folgten die beiden Lotus.

In der GTE-Pro-Klasse war Aston Martin in einer eigenen Liga unterwegs. Zunächst brachte Bruno Senna den Wagen mit der Startnummer 99 mit zwei sehr schnellen Runden knapp vor Stefan Mücke im Schwesterauto in Front, anschließend zog dessen Teampartner Darren Turner im Duell gegen Richie Stanaway vorbei. Die beiden Aston Martin an der Spitze trennten im Schnitt nach vier Runden nur 0,019 Sekunden.

"Das war ein hartes Stück Arbeit. Stefan ist super gefahren, ich habe es nach Hause gebracht", freut sich Turner nach seinen zwei schnellen Runden im Qualifying. Das deutsch-britische Duo liegt in der GTE-Fahrerwertung auf Platz drei, Aston Martin ist in der Herstellerwertung auf Rang zwei. Man will angreifen. "Wir müssen unbedingt viele Punkte holen, wenn wir noch etwas ausrichten möchten. Die Ausgangsposition ist natürlich erst einmal sehr gut", sagt Turner nach der Pole.

Hinter den beiden schnellen Vantage reihten sich Lieb/Lietz im schnellsten Porsche 911 RSR ein. Marc Lieb hatte den Wagen mit zwei sehr konstant schnellen Runden noch am Ferrari von Kobayashi/Vilander vorbeigebracht. Das Schwesterauto mit Bergmeister/Pilet landete auf Rang fünf. Im Lager von AF Corse waren die erheblichen Unterschiede zwischen den Piloten auffällig. Vilander war rund eine Sekunde pro Runde langsamer als Kobayashi, Ex-Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella verlor im Vergleich zu Gianmaria Bruni sogar knapp zwei Sekunden.

Auch in der GTE-Am-Kategorie war Aston Martin wieder einmal an der Spitze - allerdings längst nicht so deutlich wie bei den Profis. Der neue Porsche-Supercup-Champion Nicky Thiim brachte sein Auto mit starken Runden auf den letzten Drücker noch an die Front. Am Ende hatte der Däne 0,015 Sekunden Vorsprung auf den AF-Corse-Ferrari (Cioci/Griffin), dahinter folgten der F458 Italia von 8Star (Rigon/Aguas) und den Proton-Porsche, den Paolo Ruberti zunächst an die Spitze gefahren hatte.

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