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Dakar-Rallye 2014

Despres fällt weiter zurück

Der Honda-Pilot Joan Barreda-Bort gewinnt die siebente Etappe der Dakar und holt seinen dritten Tagessieg, Marc Coma verteidigt die Gesamtführung.

Foto: KTM

Die siebte Etappe der Rallye Dakar von Salta nach Uyuni stand ganz im Zeichen von Joan Barreda-Bort. Der Honda-Pilot setzte zum Angriff und holte sich zu Beginn der zweiten Marathon-Etappe seinen dritten Tagessieg. Zum ersten Mal betrat die Dakar an diesem Tag Bolivien. KTM-Speerspitze Marc Coma kam als Zweiter ins Ziel und büßte nur vier Minuten seines Vorsprungs ein. Damit führt der dreifache Dakar-Sieger die Gesamtwertung weiterhin an und hat 38:14 Minuten Vorsprung auf Barreda-Bort. Ein Lebenszeichen gab Titelverteidiger Cyril Despres (Yamaha) mit der drittbesten Tageszeit von sich.

Für die Motorräder und Quads begann die zweite Dakar-Woche gleich mit einer Marathonetappe. Im Gegensatz zu den Autos fuhren die Motorräder heute nach Bolivien. Zunächst musste ein kniffliges Labyrinth aus engen Bergstrecken gemeistert werden, bevor es in die Salzwüste ging. Insgesamt standen 401 gezeitete Kilometer auf dem Plan, unterbrochen durch eine acht Kilometer kurze neutralisierte Strecke. Allerdings musste kurzfristig der Start nach hinten verschoben werden, denn der Sicherheits-Helikopter konnte zunächst nicht starten.

Der Start der Speziale erfolgte schließlich kurz vor der Grenze zwischen Argentinien und Bolivien. Somit wurde der erste gezeitete Abschnitt von 232 auf 130 Kilometer verkürzt. Noch 85 Motorräder nahmen die zweite Marathonetappe in Angriff. Probleme anderer Natur bekam der Kolumbianer Alejandro Hoyos, der seinen Reisepass verloren hatte und zunächst nicht nach Bolivien einreisen durfte. An die normalen Formalitäten müssen sich auch die Rennfahrer halten.

Nach rund 20 Kilometern bog Alain Duclos (Sherco), der nach seinem Sieg am sechsten Tag die heutige Strecke eröffnen musste, nach Westen ab und damit in die falsche Richtung. Bis er seinen Fehler bemerkte, gingen etwas mehr als acht Minuten verloren. Bei Kilometer 65 stand Stefan Svitko und reparierte seine KTM. Am Ende des verkürzten ersten Abschnitts lag Sherco-Fahrer Juan Pedrero Garcia an der Spitze. Er hatte bei Wegpunkt fünf einen Vorsprung von einer Sekunde auf Despres. Die ersten zehn Fahrer lagen innerhalb einer Minute und es war somit alles offen.

Bei Kilometer 240 tauchte Barreda-Bort an der Spitze der Zwischenzeiten auf. Der Honda-Pilot war bei Wegpunkt sieben viereinhalb Minuten vor Coma. Bis zum Ziel verwaltete Barreda-Bort seinen Vorsprung und gewann nach einer Fahrtzeit von knapp dreieinhalb Stunden seine dritte Etappe in diesem Jahr. Coma verlor allerdings nur 4:03 Minuten und führt weiterhin souverän. Im Gesamtklassement beträgt sein Vorsprung auf Barreda-Bort nach sieben Etappen 38:14 Minuten. Jordi Viladoms (KTM) und Duclos kämpfen 1:16 hinter der Spitze um den dritten Rang.

Ergebnis der 7. Etappe (Top 10):
01. Joan Barreda-Bort (Honda) - 03:28:41 Stunden
02. Marc Coma (KTM) +4:03 Minuten
03. Cyril Despres (Yamaha) +5:35
04. Juan Pedrero Garcia (Sherco) +6:57
05. Kuba Przygonski (KTM) +8:56
06. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain) +10:04
07. Helder Rodrigues (Honda) +10:57
08. Mario Patrao (Suzuki) +11:27
09. Olivier Pain (Yamaha) +11:37
10. Jordi Viladoms (KTM) +11:57

Gesamtwertung nach 7 von 13 Etappen (Top 10):
01. Marc Coma (KTM) - 26:40:44 Stunden
02. Joan Barreda-Bort (Honda) +38:14 Minuten
03. Jordi Viladoms (KTM) +1:16:03 Stunden
04. Alain Duclos (Yamaha) +1:16:35
05. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain) +1:39:29
06. Olivier Pain (Yamaha) +1:50:42
07. Kuba Przygonski (KTM) +1:54:52
08. Helder Rodrigues (Honda) +2:08:18
09. Cyril Despres (Yamaha) +2:26:13
10. Daniel Gouet (Honda) +2:27:43

Autos: Sainz feiert zweiten Etappensieg, Roma führt weiterhin

Carlos Sainz und sein deutscher Co-Pilot Timo Gottschalk haben die siebte Etappe der Rallye Dakar gewonnen, die in einer Schleife in der Umgebung der argentinischen Stadt Salta ausgetragen wurde. Trotz seines zweiten Tageserfolges spielt Sainz mit dem SMG-Buggy angesichts der Probleme während der ersten Etappen keine Rolle mehr im Kampf um den Gesamtsieg.

Joan "Nani" Roma (X-raid Mini) verteidigte seine Führung und hat nun 31:31 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Stephane Peterhansel. Dafür übernahmen Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux Gesamtplatz drei von Orlando Terranova (X-raid), der zudem eine Strafe wegen unsportlichem Verhalten bekommen hat.

Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation) stand noch nie in dem Ruf, nach dem Ruhetag eine Etappe zum Wieder-Einrollen abzustecken. Das Jahr 2014 bildete da keine Ausnahme. Die Schleife rund um Salta hatte es in sich. Gefragt wurde die Fähigkeit, sich an schnelle Rhythmuswechsel anzupassen. Der Beginn führte über spitze Steine, bevor eine Sektion reinen Top-Speeds anstand - und das alles bei einer durchschnittlichen Höhe von 3.500 Metern über Normalnull. Physikalisch nicht gerade perfektes Terrain für Benziner. Es galt: Dieselfahrzeuge bevorzugt. Zum Ende der Etappe ging es rund 20 Kilometer durch eine scheinbar unendliche Salzwüste.

Außerdem fuhren die Automobile eine komplett andere Route als die Motorräder. Von Beginn an war es Sainz, der mit seinem SMG-Buggy durch das Gelände pflügte und das Tempo vorgab. Nach vier Wegpunkten hatte der Spanier 49 Sekunden Vorsprung auf Roma. Die starke X-raid-Mannschaft folgte dahinter. Nasser Al-Attiyah, Peterhansel, der heute die Strecke eröffnen musste, Krzysztof Holowczyc, Terranova und Wladimir Wasiljew lagen dicht beisammen. De Villiers hatte bei Wegpunkt vier etwas mehr als fünf Minuten Rückstand.

Sainz setzte seinen Husarenritt fort und lag auch nach Wegpunkt neun an der Sitze. Al-Attiyah, Roma und Peterhansel folgten. Dieses Bild änderte sich bis zum Ziel nur minimal. Sainz nutzte die Vorteile seines Buggys perfekt und feierte nach einer Fahrtzeit von 4:43 Stunden seinen zweiten Tagessieg in diesem Jahr. Auf den letzten hundert Kilometern baute der zweifache Rallye-Weltmeister seinen Vorsprung auf Al-Attiyah bis auf vier Minuten aus. Peterhansel verlor als Dritter heute sieben Minuten. Roma büßte deren acht Minuten ein.

Damit gab es im Gesamtklassement kaum Veränderungen. Roma behauptete seine Führung und hat nun einen Vorsprung von 31:31 Minuten auf seinen Teamkollegen Peterhansel. Spannend wurde es um Platz drei. Der Benzinmotor im Toyota Hilux von de Villiers verlor auf über 4.000 Höhenmetern deutlich an Leistung. Deswegen kam der Südafrikaner mit 16 Minuten Rückstand ins Ziel. Trotzdem übernahmen de Villiers und sein deutscher Co-Pilot von Zitzewitz Rang drei, denn Terranova kam weitere zwei Minuten später im Ziel an.

Außerdem hatte Terranova eine Strafe von 15 Minuten und 2.000 Euro erhalten. Der Grund dafür war unsportliches Verhalten während der sechsten Etappe am Freitag. Der Portugiese hatte das Motorrad eines Teilnehmers gerammt, der nach Hilfe gesucht hatte. Dadurch wurde es im Duell um Platz drei wieder spannend. De Villiers ist nun mit 48 Minuten Rückstand Dritter, Terranova liegt 54 Minuten hinter der Spitze. Sainz hat trotz seines Tagessieges weiterhin ein großes Defizit von 1:50 Stunden. Pech hatte heute auch Robby Gordon, dessen Hummer bei Kilometer 281 für mehr als 20 Minuten stillstand.

Ergebnis der 7. Etappe (Top 10):
01. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) - 04:43:28 Stunden
02. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +4:24 Minuten
03. Peterhansel/Cottret (Mini) +7:04
04. Roma/Perrin (Mini) +8:56
05. Holowczyz/Zhiltsow (Mini) +10:51
06. Villagra/Perez Companc (Mini) +12:54
07. Wasiljew/Yevtyekhov (Mini) +15:58
08. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota Hilux) +16:25
09. Terranova/Fiuza (Mini) +18:00
10. Ten Brinke/Baumel (HRX) +20:04

Gesamtwertung nach 7 von 13 Etappen (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) 27:03:52 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Mini) +31:53 Minuten
03. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota Hilux) +48:23
04. Terranova/Fiuza (Mini) +54:34
05. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +1:18:24 Stunden
06. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) +1:50:42
07. Dabrowski/Czachor (Toyota Hilux) +2:30:47
08. Holowczyc/Zhiltsow (Mini) +2:30:52
09. Villagra/Perez Companc (Mini) +2:52:57
10. Lavieille/Garcin (Haval) +3:07:06

Quads: Casale mit Sieg neuer Spitzenreiter

Die Quad-Wertung blieb auch nach dem Ruhetag spannend. So wie die Motorräder nahmen auch die vierrädrigen Offroad-Gefährte in der siebten Etappe den Weg von Salta ins bolivianische Uyuni. Insgesamt 401 gezeitete Kilometer mussten im ersten Teil der zweiten Marathonetappe bei der diesjährigen Rallye Dakar absolviert werden. Ignacio Casale (Yamaha) meisterte die Herausforderung am besten und sicherte sich nach knapp vier Stunden seinen zweiten Tagessieg. Damit übernahm der Chilene auch die Gesamtführung von Sergio Lafuente (Yamaha).

Lafuente belegte heute hinter Sebastian Husseini (Honda) den dritten Platz und verlor 8:38 Minuten auf Casale. Somit führt nun Casale mit einem Vorsprung von 6:15 Minuten vor Lafuente. Der Pole Rafal Sonik (Yamaha) liegt knapp eine halbe Stunde zurück und hat ebenfalls noch Chancen auf den Gesamtsieg. Nur noch diese drei Fahrer kommen unter normalen Umständen für den Triumph in Frage, denn Husseini fehlen nach technischen Problemen in der ersten Woche schon mehr als drei Stunden.

Ergebnis der 7. Etappe (Top 5):
01. Ignacio Casale (Yamaha) - 03:56:19 Stunden
02. Sebastian Husseini (Honda) +7:40 Minuten
03. Sergio Lafuente (Yamaha) +8:38
04. Rafal Sonik (Yamaha) +9:57
05. Victor Manuel Gallegos Lozic (Honda) +15:28

Gesamtwertung nach 7 von 13 Etappen (Top 5):
01. Ignacio Casale (Yamaha) - 32:21:02 Stunden
02. Sergio Lafuente (Yamaha) +6:15 Minuten
03. Rafal Sonik (Yamaha) +29:52
04. Sebastian Husseini (Honda) +3:24:11 Stunden
05. Mohammed Abu-Issa (Honda) +6:11:51

Trucks: Doppelsieg für Kamaz, aber de Rooy kontrolliert

Auch nach dem Ruhetag setzte sich bei den Trucks das gleiche Bild fort: Die russische Kamaz-Mannschaft feiert Tagessiege, während Gerard de Rooy (Iveco) das Geschehen unter Kontrolle hat und seine Führung verwaltet. So verlief die Geschichte auch während der siebten Etappe der Rallye Dakar, der Schleife um Salta. Die Trucks nahmen die gleichen 525 Wertungskilometer wie die Automobile unter die Räder.

Schließlich durfte sich Vorjahressieger Eduard Nikolaew (Kamaz) nach fünf anstrengenden Stunden über seinen ersten Tageserfolg in diesem Jahr freuen. Sein russischer Landsmann Sotnikow sorgte für einen Kamaz-Doppelsieg. De Rooy büßte heute als Dritter 4:34 Minuten ein und vergrößerte damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung, denn Karginow verlor heute weitere neun Minuten. Somit beläuft sich sein Rückstand auf de Rooy auf mittlerweile knapp 38 Minuten.

Ergebnis der 7. Etappe (Top 5):
01. Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow (Kamaz) - 05:02:41 Stunden
02. Sotnikow/Mizjukaew/Aferin (Kamaz) +3:45 Minuten
03. de Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) +4:34
04. Versluis/Damen/Schuurmkans (MAN) +8:04
05. Loprais/Bruynkens/Pustejovsky (Tatra) +10:23

Gesamtwertung nach 7 von 13 Etappen (Top 5):
01. de Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) - 28:21:42 Stunden
02. Karginow/Mokeew/Devjatkin (Kamaz) +37:50 Minuten
03. Nikolaew/Jakowlew(Rjbakow (Kamaz) +1:03:08 Stunden
04. Sotnikow/Mizjukaew/Aferin (Kamaz) +1:21:46
05. Stacey/Ruf/der Kinderen (Iveco) +1:45:20

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