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Rallycross-ÖM: Nordring

Rekord-Starterfeld am Nordring

Rekord-Starterfeld: Der vierte Lauf der Rallycross-ÖM am Nordring sprengte alle Dimensionen, auch die des Zeitplans.

Foto: Leopold Freistätter

Mit dem vierten Lauf auf dem Nordring wurde die zweite Saisonhälfte in der Rallycross-ÖM eingeläutet. Die Veranstaltung zählte auch zur FIA-Zonenmeisterschaft, zur ungarischen und zur tschechischen Meisterschaft. Die vielen Prädikate sorgten für ein prall gefülltes Fahrerlager, strapazierten aber auch den Zeitplan. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit trafen die Offiziellen kurz nach Mittag die Entscheidung, die Finalaufstellung nach zwei gefahrenen Vorläufen durchzuführen. Der dritte Vorlauf wurde ersatzlos gestrichen.

Serienstaatsmeister Alois Höller brannte auf seiner Lieblingsstrecke im Zeittraining der Supercars gleich eine Fabelzeit in die Bahn. Auf seiner schnellsten Runde im Ford Focus nahm er dem Ungarn Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Lancer Evo) mehr als 1,4 Sekunden ab. Rang drei holte sich Tristan Ekker im VW Polo. Max Pucher (Ford Fiesta) und Gerald Eder (Skoda Fabia) fuhren auf die Plätze acht und neun. In der Super 1600 holte Erwin Frieszl im Peugeot 206 im Zeittraining Rang zwei hinter dem Ungarn Marcell Kovacs (Suzuki Swift), aber noch vor dem nächsten Ungarn, Adam Ujhazi im Toyota Yaris. Auf den Rängen fünf und sechs mit Werner Panhauser (Citroen C2) und Markus Hausberger (Skoda Fabia) die weiteren Österreicher in dieser Division. Mit 25 Teilnehmern stellten die Supernationals auch diesmal wieder die größte Abordnung. Die Finalplätze waren daher vom Beginn an stark umkämpft. Harald Falschlehner im Opel Kadett GSI holte sich die Trainingsbestzeit vor dem Slowaken Karol Sedivy (Seat Ibiza) und dem Tschechen Jakub Bittmann (Peugeot 206). Gerald Woldrich (Mercedes C) als Vierter, Mario Leonhardsberger (Honda Civic Type R) als Siebenter, Karl Schadenhofer (VW Golf Turbo) als Achter und Thomas Strobl (Citroen Saxo) als Zehnter waren noch in den Top Ten zu finden. Auch die National 1600 musste sich mit ihrem Starterfeld nicht verstecken, 18 Teilnehmer sind ein neuer Rekord in der beliebten Einsteigerliga. ÖM-Leader Sven Förster im VW Polo holte sich die Bestzeit im Zeittraining vor Romina Fritz (Honda Civic) und Robert Vogl (Citroen Saxo). Reinhard Böck im Mitsubishi Colt überraschte mit Rang vier ebenso wie Helmut Rohringer (VW Polo), der erst sein zweites Rallycross bestritt, auf Rang fünf. Neueinsteiger Philip Leonhardsberger (VW Polo) platzierte sich hinter Oliver Gruber (Mini Cooper) und Dominik Janisch (VW Polo) auf Rang acht.

Alois Höller dominierte auch die Vorläufe bei den Supercars und holte sich die Pole Position für das A-Finale. Auch die Ränge hinter ihm blieben gleich besetzt wie im Training: Zoltan Harsanyi vor Tristan Ekker. Die beiden anderen Österreicher im Feld der Supercars kamen nicht ohne Probleme durch die Qualifikation. Max Pucher hatte Getriebeprobleme am Ford Fiesta, Gerald Eder konnte wegen fehlendem Öldruck im Skoda Fabia den ersten Vorlauf nicht beenden. Beide konnten als persönliche Bestzeit einen siebenten Rang verbuchen und qualifizierten sich für das B-Finale. Auch die Super 1600 hatte in den Vorläufen einen dominierenden Österreicher. Erwin Frieszl holte sich mit zwei Bestzeiten die Pole für das A-Finale. Rang zwei ging jeweils an den Ungarn Gabor Bankuti im Peugeot 206 vor dessen Landsmann Marcell Kovacs. Werner Panhauser mit Zwischenrang fünf war ebenso im A-Finale mit von der Partie wie Markus Hausberger auf Rang sechs, dem allerdings nach und nach die Gänge im Skoda Fabia abhandenkamen.

In der Supernational waren die Positionen nach den Vorläufen nicht so klar bezogen. Der Tscheche Roman Castoral (Opel Astra OPC) und Karol Sedivy holten jeweils eine Bestzeit. Die Pole für das A-Finale ging aber an Castoral, dessen Bestzeit um einen Hauch schneller war als jene von Sedivy. Hinter den beiden in der Zwischenwertung platzierten sich Gerald Woldrich, Karl Schadenhofer und Manuel Forstenlechner (VW Golf G60), die damit direkt in das A-Finale einzogen. Mario Leonhardsberger knallte seinen Honda Civic im ersten Vorlauf nach Bremsversagen in Leitplanken. Nach dem ziemlich heftigen Einschlag wurde er zur Kontrolle in das Krankenhaus Horn gebracht. Außer einem verstauchten Knöchel und einigen Prellungen wurde gottseidank nichts festgestellt. Der Unfall setzt die schwarze Serie von Leonhardsberger in dieser Saison nahtlos fort, davor bremsten ihn ein Getriebe- und ein Motorschaden.

Die National 1600 wurde von Sven Förster dominiert, der sich die Pole für das A-Finale sicherte. Hinter ihm landeten Dominik Janisch (VW Polo) und Romina Fritz. Im zweiten Vorlauf erwischte es Stephan Möslinger an genau derselben Stelle wie Mario Leonhardsberger im ersten Vorlauf der Supernationals. Der Mitsubishi Colt schlug hart in den Leitplanken der gefürchteten Nordring-Schikane ein. Möslinger blieb unverletzt, der Mitsubishi wurde jedoch schwer beschädigt.

Setzen wir gleich mit den Finalläufen der National 1600 fort. Andreas Fraissl im Renault Megane entschied das C-Finale für sich und stieg damit in das B-Finale auf. Dort schien dann Dominik Rath (Peugeot 106) einem sicheren Laufsieg entgegen zu fahren, bis er in der zweiten Runde wegen fehlendem Antrieb in der Ostkurve ausrollte. Patrick Eigenbauer im Honda CRX übernahm die Führung und gab sie bis zur Ziellinie nicht mehr her. Eigenbauer sicherte sich damit den Aufstieg in das A-Finale. Nach dem Start zum A-Finale sahen die Zuschauer nicht den favorisierten Sven Förster an der Spitze. Förster musste sich nach dem Start auf Position drei hinter Dominik Janisch und Romina Fritz einreihen. Förster fand schon bald einen Weg an seinem Markenkollegen Janisch vorbei und Romina Fritz hat die Situation von hinten offensichtlich gut beobachtet. Genau an derselben Stelle ging auch sie an Janisch vorbei und holte sich Rang zwei hinter Sven Förster. Sven Förster behält seine weiße Weste, er bleibt in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. Er führt die ÖM-Tabelle nun mit 60 Punkten vor Dominik Janisch (42) und Oliver Gruber (40) an.

Aufgrund des großen Starterfeldes wurde in der Supernational auch ein D-Finale gefahren. Aus diesem Finale steigen die ersten zwei in die nächste Runde auf und das waren mit dem Tschechen Karel Vaclavik (VW Golf Turbo) und dem Ungarn David Gerencser (Suzuki Swift) zwei Ausländer. Stefan Bracher konnte mit ihnen nicht mithalten, weil ihm im Renault Clio der zweite Gang fehlte. Auch im C-Finale schaffte ein Ausländer den Aufstieg in die nächste Runde. Es war der Ungar „Luigi“ im Seat Ibiza, der sich den Startplatz im B-Finale holte. Dieter Ekker im VW Käfer wurde hinter dem Ungarn Zweiter im C-Finale und holte damit auch Rang zwei in der Klasse bis 1600 ccm. Die Serie ging weiter. Der Tscheche Jakub Bittman holte sich den Sieg im B-Finale und stieg damit in das A-Finale auf. Harald Falschlehner musste sich dem Tschechen knapp geschlagen geben, auch Thomas Strobl (Citroen Saxo) blieb im B-Finale stecken, holte sich aber das Punktemaximum in der Klasse bis 1600 ccm. Roman Castoral feierte im A-Finale einen ungefährdeten Tagessieg vor Karol Sedivy und Gerald Woldrich, der damit die Klasse über 2000 ccm für sich entschied. Gerald Woldrich führt in der österreichischen Meisterschaft der Supernational mit dem Punktemaximum von 80 Zählern. Auf den weiteren Plätzen liegen Thomas Strobl (77) und Jakub Bittman (52).

Die Super1600 erlebte ein turbulentes A-Finale. Gabor Bankuti setzte sich an die Spitze und wurde von Erwin Frieszl hart bedrängt. Schon nach wenigen Runden musste der Steirer aufgrund eines technischen Defekts aufgeben und Bankuti schien einem sicheren Sieg entgegen zu fahren. Kurze Zeit später erwischte es auch ihn und sein Landsmann Marcell Kovacs übernahm die Führung. Werner Panhauser holte Rang zwei und Markus Hausberger war in seinem zweiten Rallycross über Platz drei ziemlich überrascht. „Es ist unglaublich, ich hatte nur noch den ersten und den vierten Gang und jetzt stehe ich am Podest“, freute sich der Niederösterreicher. Für Werner Panhauser war der zweite Platz enorm wichtig, er teilt sich jetzt die Meisterschaftsführung mit dem Ungarn „Luigi“, auf Rang drei liegt Erwin Frieszl.

Im B-Finale der Supercars hatte Max Pucher keine Chance auf den Aufstieg in das A-Finale. Er war mit dem Ford Fiesta nur noch im zweiten Gang unterwegs und landete auf Platz elf. Gerald Eder im Skoda Fabia holte Rang acht und sah damit nach vielen technischen Problemen in dieser Saison endlich die Zielflagge. Das A-Finale war eine klare Sache für Alois Höller im Ford Focus. Er verwies Zoltan Harsanyi und Tristan Ekker auf die Plätze. In der ÖM-Tabelle hat Alois Höller seinen Vorsprung ausgebaut. Er liegt jetzt mit 66 Punkten an der Spitze, gefolgt von Tristan Ekker (60) und Max Pucher (48).

Die Rallycross-ÖM wird am 20. Juli im tschechischen Sedlcany fortgesetzt, bevor auf dem Nordring am 31. August das letzte Heimrennen über die Bühne geht.

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