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WEC: 24 Stunden von Le Mans

Provisorische Pole für den Porsche #20

Porsche-Doppelsieg im ersten Qualifying, das wegen eines erneuten schweren Unfalls abgebrochen wurde. Wurz/Toyota #7 landen auf Platz drei.

Fotos: Paola Depalmas/AdrenalMedia.com

Nachdem Toyota sowohl beim Vortest am vergangenen Sonntag als auch im ersten Freien Training das Tempo bestimmt hatte, behielt in der ersten von insgesamt drei Qualifying-Sessions zu den 24 Stunden von Le Mans Porsche die Oberhand.

Der 919 Hybrid von Bernhard/Webber/Hartley (Startnummer 20) wurde in einer zerfahrenen Session am Mittwochabend mit einer Rundenzeit von 3:23.157 Minuten auf Platz eins notiert. Der junge Neuseeländer Hartley war es, der für die bisher beste Runde in Le Mans 2014 verantwortlich zeichnete.

Als erster Verfolger des Porsche mit der Startnummer 20 steht das Schwesterauto mit der Startnummer 14 (Dumas/Jani/Lieb) in der Ergebnisliste. Der Rückstand beläuft sich auf 0,7 Sekunden, was derzeit aber wenig Aussagekraft besitzt, weil die Session nicht nur aufgrund zweier Roter Flaggen zwischenzeitlich unterbrochen, sondern schließlich auch vorzeitig abgebrochen wurde.

Weitere Zwischenfälle in den Porsche-Kurven

Nach dem heftigen Abflug von Audi-Pilot Loic Duval im Freien Training waren es auch im ersten Qualifying die berüchtigten Porsche-Kurven, die im Mittelpunkt standen. Routinier Nicolas Manassian (SMP) setzte seinen Oreca-Nissan nach gut 30 Minuten am Eingang dieser Passage in die Leitplanke. Der Franzose sorgte damit für eine knapp 20-minütige Unterbrechung mit der Roten Flagge.

Eine zweite Unterbrechung gab es, als Fernando Rees (Aston Martin) die Leitplanken am Ausgang der Porsche-Kurven erwischte. Wie Aston Martin mitteilt, ist der 29-jährige Brasilianer bis auf einen angeschlagenen Knöchel wohlauf:

Aufgrund der Beschädigungen im Bereich der Porsche-Kurven entschied die Rennleitung, das Qualifying trotz noch knapp 30 Minuten auf der Uhr nicht mehr freizugeben. "Das Problem an der Stelle ist, dass es nur eine wirkliche Fahrlinie gibt", sagt Porsche-Pilot Timo Bernhard und hat vor allem für die Abflüge von Duval und Minassian, die sich beide am Eingang der schnellen Kurvenkombination ereigneten, eine Vermutung: "Abseits der Ideallinie ist es sehr schmutzig und rutschig. Außerdem werden die Bodenwellen am Eingang Jahr für Jahr etwas heftiger. Gut möglich, dass dadurch so mancher seinen Einlenkpunkt verpasst."

Wurz-Toyota auf Platz drei

Platz drei hinter den beiden Porsche ging schließlich an den schnelleren der beiden Toyota, den TS040 von Wurz/Sarrazin/Nakajima. Der Rückstand auf den führenden 919 belief sich auf mehr als zwei Sekunden. Die Aussagekraft dieses Rückstands ist jedoch nicht nur aufgrund der zerfahrenen Session äußerst gering, denn problemlos kam man bei Toyota diesmal nicht über die Runden.

Sarrazin blieb nach rund einer Stunde unter dem Dunlop-Bogen stehen. Der Franzose funkte an die Box, dass anhand der Anzeigen im Cockpit alle Systeme einwandfrei funktionierten. Dennoch rollte der Hybrid-Bolide mit der Startnummer 7 sang- und klanglos aus. Ursache war ein Verlust von Motoröldruck, wie man bei Toyota inzwischen weiß. Bemerkenswert: Es war das erste Mal in einer Session der laufenden WEC-Saison, das ein TS040 nicht aus eigener Kraft die Box erreichte.

Der zweite Toyota (Davidson/Lapierre/Buemi) wurde mit einem Rückstand von weniger als einer Zehntelsekunde auf das Schwesterauto auf Platz vier notiert. Davidson, der im Freien Training die schnellste Runde gedreht hatte, bringt dies überhaupt nicht aus der Ruhe. "Das Auto ist generell sehr gut. Alles deutet auf ein enges Rennen hin", so der Brite.

Audi wurde in der ersten von insgesamt drei Qualifying-Sessions auf den Plätzen fünf und sechs geführt. Fässler/Lotterer/Treluyer und Albuquerque/Bonanomi/Jarvis bewegten sich dabei auf vergleichbarem Niveau (vorerst 3,2 Sekunden Rückstand auf Porsche). Für den Audi mit der Startnummer 1 wurde nach dem heftigen Nachmittagsabflug von Duval natürlich keine Qualifying-Zeit notiert. Bis Donnerstag wollen die Ingolstädter aber ein komplett neues Fahrzeug aufgebaut haben.

Im Porsche-Lager will man die Positionen eins und zwei noch nicht überbewerten. "Wir sind froh, den ersten Tag mit offiziellen Sessions in dieser Le-Mans-Woche an der Spitze abgeschlossen zu haben", sagt Fritz Enzinger, LMP1-Leiter der Zuffenhausener, und weiß genau: "Natürlich bedeutet das noch nicht allzu viel. Der Wettbewerb lässt sich noch nicht richtig einschätzen, weil das Qualifying viel zu häufig unterbrochen war. Wir sind erst einmal froh, dass wir im Freien Training und in der Qualifikation weitere Fortschritte machen. Darauf lässt sich am morgigen Tag aufbauen."

Der Rebellion # 13 mit Dominik Kraihamer landet auf Platz sieben.

In der LMP2-Klasse ging die erste Qualifying-Bestzeit mit 3:38.843 Minuten an den favorisierten Morgan von G-Drive, bewegt von Rusinow/Pla/Canal. Auf den Plätzen zwei und drei reihten sich Signatech-Alpine (Chatin/Panciatici/Webb) und KCMG (Howson/Bradley/Imperatori) ein. Christian Klien und das Morand Racing Team belegten Platz neun der LMP2-Wertung.

Lietz-Porsche #92 Dritter der GTE Pro

Das Klassement der GTE-Pro-Klasse wurde von AF-Corse-Ferrari (Bruni/Vilander/Fisichella; 3:54.754 Minuten) angeführt. Aston Martin (Turner/Mücke/Senna), Porsche (Holzer/Makowiecki/Lietz) und Corvette (Magnussen/Garcia/Taylor) sorgten für vier verschiedene Hersteller auf den ersten vier Positionen.

Bertolini/Schaitar/Basow (SMP-Ferrari) setzten mit 3:58.787 Minuten das erste Zeichen in der GTE-Am-Klasse. Der Porsche #88 mit Klaus Bachler landete auf Platz drei.

Neben den Abflügen von Minassian und Rees wurden am Mittwochabend harmlos verlaufene Abflüge für den Imsa-Porsche von Narac/Armindo/Hallyday und den Aston Martin von Young-Driver-AMR (Poulsen/Heinemeier Hansson/Thiim) notiert. Der Taisan-Ferrari (Nakano/Ehret/Rich) kam gleich mehrfach vom rechten Weg ab.

Im prestigeträchtigen Kampf um die Le-Mans-Pole stehen am Donnerstag zwei weitere Qualifying-Sessions auf dem Programm.

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