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WEC: 6h von Silverstone

Es dieselt wieder

Audi startet mit zwei neuen R18 e-tron quattro beim ersten Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Silverstone.

Dieser Einschnitt ist historisch: Das neue Reglement in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC zwingt die Automobilhersteller, mit deutlich weniger Kraftstoff auszukommen als im Vorjahr. Startschuss für die neuen Regeln ist beim Saisonauftakt in Silverstone am 20. April. Audi stellt sich der Herausforderung als Weltmeister der Jahre 2012 und 2013 mit einem neu konstruierten R18 e-tron quattro und zwei starken Fahreraufgeboten.

Sie müssen im Rennen neben ihrem fahrerischen Können auch ihren persönlichen Beitrag zur Effizienz leisten - auch deshalb, weil nach einer kurzfristigen Reglementanpassung Rennfahrzeuge mit Dieselmotor wie der R18 e-tron quattro mit nochmals reduzierter Kraftstoff-Energie gegenüber den Konkurrenten mit Benzinmotoren auskommen müssen.

Seit 1999 engagiert sich Audi bei den schnellen Sportprototypen, doch nie zuvor war die Spannung derart groß. Komplett neue Regeln, zwei starke Herausforderer mit Porsche und Toyota sowie völlig unterschiedliche LMP1-Rennwagenkonzepte der drei engagierten Automobilhersteller faszinieren Fans und Fachwelt gleichermaßen. Die jüngste Generation des Diesel-Hybridsportwagens Audi R18 e-tron quattro präsentiert sich effizienter denn je. Zum ersten Mal wird per Reglement die verfügbare Energie für jede Runde limitiert und dabei der Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um bis zu 30 Prozent reduziert.

Audi hat den bereits sehr effizienten Weltmeister-Sportwagen R18 e-tron quattro seit Sommer 2012 neu konstruiert. Im März stellte Audi den Diesel-Hybridsportwagen in seinem endgültigen Design auf einer spektakulären Fahrt durch die Innenstadt von Le Mans vor. Noch nie war ein Rennwagen von Audi so leicht und hat mit derart wenig Kraftstoff so gute Rundenzeiten erzielt wie der aktuelle R18.

Sein e-tron-quattro-Antrieb kombiniert einen mehr als 537 PS starken 4-Liter-TDI-Motor an der Hinterachse mit einem mehr als 230 PS starken Hybrid-System an der Vorderachse. Die Verbrauchswerte von Audi und der Konkurrenz stehen den Reglementhütern via Telemetrie in Echtzeit zur Verfügung. Verstöße werden mit Sportstrafen geahndet. Alle neuen Prozeduren müssen sich beim Saisonauftakt erstmals unter Rennbedingungen bewähren.

Erschwerend kommt eine neue Einstufung hinzu. Die endgültige Liste der Energiezuweisung ist erst kurz vor Saisonauftakt erlassen worden. Audi steht nun weniger Kraftstoff pro Runde zur Verfügung, die zulässige Durchflussmenge fällt geringer aus, der Tankinhalt wurde um 0,5 auf 54,3 Liter reduziert und der Durchflussquerschnitt beim Nachtanken ist für den R18 e-tron quattro kleiner geworden. Zugleich wurden die Werte für die LMP1-Teams mit Ottomotoren angehoben.

Doch nicht nur die Techniker sind in dieser Saison zusätzlich gefordert. Auch die Fahrer haben mit ihrem Fahrverhalten einen erheblichen Einfluss auf den Verbrauch. Audi vertraut auf Fahrerpersönlichkeiten, die Tempo, Talent und Effizienz mit bislang elf Siegen in 16 WEC-Rennen und vielen weiteren großen Erfolgen bewiesen haben.

Als Weltmeister treten Loïc Duval und der neunmalige Le-Mans-Sieger Tom Kristensen erstmals zusammen mit Lucas di Grassi an, der für Audi bereits drei WEC-Rennen bestritten hat. Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer - die Weltmeister von 2012 - gehen mit der Nummer 2 an den Start. Beide Teams sind für die gesamte WEC-Saison 2014 eingeschrieben.

Das erste Kräftemessen der drei Automobilhersteller in der LMP1-Klasse wird in Silverstone auf einem traditionsreichen Kurs und zugleich einem bedeutenden Markt ausgetragen. In den vergangenen beiden Jahren hat Audi das Rennen auf dem 5,891 Kilometer langen ehemaligen Flugplatzkurs gewonnen. Die nach Le Mans und Spa drittschnellste Strecke im Kalender wird mit ihren langen Geraden ein erster Prüfstein für effizientes Fahren. Als besonderer Lohn wartet neben den ersten Weltmeisterschafts-Punkten auch ein wertvoller Pokal: Wie im Vorjahr erhalten die Sieger dieses WEC-Laufes die berühmte Tourist Trophy - eine der traditionsreichsten Trophäen im Rennsport.

Audi genießt im Vereinigten Königreich nicht nur durch sein Rennsport-Engagement hohe Aufmerksamkeit. Zudem hat die Marke mit den Vier Ringen im vergangenen Jahr dort 14,9 Prozent mehr Automobile ausgeliefert als noch im Jahr zuvor. Innerhalb Europas war Großbritannien mit 142.039 Einheiten nach Deutschland der zweitgrößte Absatzmarkt der Audi AG.

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Die neue Saison zeigt, dass sich diese Weltmeisterschaft mit drei Herstellern in der LMP1-Klasse und den vielen anderen Teams im Feld auf dem richtigen Weg befindet. Es war eine Herausforderung, diese Serie auf die Beine zu stellen. Jetzt spüren wir einen richtigen Schwung. Ich freue mich sehr, wenn die Saison in Silverstone beginnt. Durch das neue Reglement war es ein besonders intensiver Winter. Die aktuellen Reglement-Anpassungen machen es für uns besonders schwierig."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Wir stehen am Beginn einer neuen Epoche. Die neue Ära begründet sich zum einen durch die technischen Herausforderungen mit den Rennwagen, zum anderen durch den starken Wettbewerb. Wir treffen auf zwei sehr ernst zu nehmende Mitstreiter. Damit steigt das Niveau des Wettbewerbs, dem wir uns gern stellen. Unser Ziel ist es, mit einem Sieg in die neue Saison zu starten."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): "Die Zuschauer dürfen sich auf einen schönen Auftakt freuen. Unsere Autos haben nach dem Aufbau in Ingolstadt alle Rollouts und Funktionstests absolviert und waren auch beim WEC-Prolog in Le Castellet unterwegs. Dort sind wir auf unseren bisherigen Herausforderer Toyota und erstmals auch auf Porsche getroffen. Das neue Reglement ist so ausgelegt, dass die Zeiten aller Hersteller sehr nahe zusammenrücken werden. Die nun gültigen Regeln sind für uns alle Neuland. Das wird sehr spannend."

Lucas di Grassi: "Silverstone wird ein ganz besonderes Rennen für die gesamte WEC, für Audi und für mich. Ich stehe am Anfang meiner ersten vollständigen WEC-Saison. Ab sofort haben das effizienteste Auto und der effizienteste Fahrer einen Vorteil. Neue Regeln und neue Herausforderer bedeuten, dass es noch schwieriger wird. Ich sehe mich als Rookie in dieser Mannschaft und will so viel wie möglich von Loïc Duval und Tom Kristensen lernen."

Loïc Duval: "Unsere Weltmeisterschaft beginnt auf einer historischen Strecke. Viele Fans werden sich noch an das schöne Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Benoit Treluyer und Allan McNish in der Schlussphase vor einem Jahr erinnern. Für mich war es der erste Erfolg mit Tom Kristensen und Allan McNish. Wie schon vor einem Jahr können wir dort die Tourist Trophy gewinnen, einen der traditionsreichsten Preise im Rennsport."

Tom Kristensen: "Auf unser erstes Rennen freue ich mich schon sehr. Die Uhren wurden auf null gestellt. Es ist das erste Jahr unter ganz neuen Bedingungen. Drei Hersteller in der Spitzenklasse bedeuten, dass es noch spannender wird. Silverstone ist ein perfekter Ort für den Saisonauftakt."

Marcel Fässler: "Ich fiebere dem Saisonauftakt entgegen, weil der Winter mit allen Tests sehr lang war. Nun geht es endlich um Punkte. Der Kurs in England ist mit seinem anspruchsvollen Verlauf das, was man sich als Rennfahrer wünscht. Vor einem Jahr hatten wir dort einen wunderbaren Kampf mit dem Schwesterauto um den Sieg. Es wird Zeit, dass die Saison beginnt."

Andre Lotterer: "Es wird ein Highlight, wenn die drei Marken in der LMP1-Klasse sich in Silverstone begegnen. Ich kann es kaum erwarten. Dann fängt nach allen Tests und Entwicklungen der sportliche Teil der Saison an. Es wäre schön, wenn wir nach dem knappen Ergebnis aus dem Vorjahr diesmal in Silverstone gewinnen könnten."

Benoit Treluyer: "Vor einem Jahr haben wir in Silverstone ein schönes Rennen gesehen und einen tollen Kampf mit unserem Teamkollegen Allan McNish ausgefahren. Jetzt wird es mit dem neuen Reglement und einem dritten Hersteller noch einmal deutlich interessanter. Und das auf einer klassischen Rennstrecke, die wir Fahrer lieben."

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