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WEC: Fuji

Feuer bei Lotus in der Boxengasse

Toyota fährt beim Heimrennen in einer eigenen Liga und feiert in Fuji einen Doppelerfolg - Porsche schlägt Audi im Kampf um das Podium - Wurz auf P2.

Foto: WEC/Photo4

Erfolg auf der ganzen Linie für Toyota beim Heimrennen. Das Werksteam der Japaner feierte beim 6-Stunden-Rennen von Fuji, dem fünften Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2014 einen überlegenen Doppelerfolg. Sebastien Buemi und Anthony Davidson, die in Fuji auf ihre etatmäßigen Mitfahrer verzichten mussten, hatten nach 236 Runden 26,657 Sekunden Vorsprung auf das Schwesterauto von Alexander Wurz, Stepahne Sarrazin und Kazuki Nakajima. Dritter wurden trotz eines Reifenschadens in der Anfangsphase Mark Webber, Brendon Hartley und Timo Bernhard im Porsche 919 Hybrid.

"Endlich, nach zwei weniger guten Rennen in Le Mans und Austin", freut sich Davidson über den Sieg. "Wir wussten, dass wir im Rennen ein gutes Auto haben, durften aber nicht nachlassen. Jetzt sieht es auch in der Meisterschaft richtig gut aus." Am Sieg des Toyotas gab es während der gesamten sechs Stunden kaum einen Zweifel. Nur in der hektischen Startrunde, in deren Verlauf Autos aller drei LMP1-Teams einmal in Front lagen, musste Toyota die Führung abgeben .

Doch schnell zeigte sich, dass der TS040 Hybrid auch im Renntrimm klar das schnellste Auto ist. Die beiden Toyota setzten sich sukzessive von ihren Verfolgern ab und lagen schon bald klar auf Siegkurs. Da diesmal auch die Technik mitspielte, feierte das Werksteam aus Köln beim Heimrennen auf der im Konzernbesitz befindlichen Strecke einen überragenden Sieg.

Porsche schlägt Audi

Einzige die beiden Porsche konnten heute zeitweise das Tempo der Toyota mitgehen, erlebten jedoch beide kein problemloses Rennen. Mark Webber musste das Auto mit der Startnummer 20 schon nach neun Runden mit einem Reifenschaden an die Box steuern. Dieser unplanmäßige Stopp hatte letztlich aber keine Auswirkungen, da man so im Gegensatz zur Konkurrenz in der letzten halben Stunde nicht mehr nachtanken musste. Romain Dumas, Marc Lieb und Neel Jani fuhren auf Rang vier. Beim zweiten Porsche war zwischenzeitlich das Hybrid-System ausgefallen.

Eine herbe Schlappe musste Audi in Fuji einstecken. Dass der Kurs mit seiner fast 1,5 Kilometer langen Geraden den R18 e-tron quattro nicht entgegenkommen würde, war vor dem Wochenende erwartet worden und bestätigte sich im Rennen. Audi kämpfte gegen Toyota und Porsche auf verlorenem Posten und belegte die Plätze fünf und sechs. Lucas di Grassi, Loic Duval und Tom Kristensen kamen vor den in der Meisterschaft zweitplatzierten Andre Lotterer, Benoit Treluyer und Marcel Fässler ins Ziel und nahmen ihnen damit im Kampf um die Fahrermeisterschaft zwei Punkte ab.

Durch den Doppelerfolg und das durchwachsene Abschneiden der Audi eroberte Toyota auch die Führung in der Herstellerwertung der WEC. Dort kommt das Team nach einem perfekten Wochenende auf 183 Zähler, Audi hat 175 Punkte. Die Fahrerwertung führen Davidson und Buemi nun mit 122 Punkten deutlich an, Lotterer, Treluyer und Fässler haben 29 Punkte Rückstand.

Lotus ist Feuer und Flamme

Spektakulär endete das Rennen der Lotus-Mannschaft rund um Pierre Kaffer, James Rossiter und Christophe Bouchut. Gut eine Stunde vor dem Rennende stand der CLM P1/01-AER in der Boxengasse lichterloh in Flammen. "Ich habe Rauch bemerkt und habe dem Team gesagt, dass ich an die Box komme. In der letzten Kurve sah ich dann Flammen, und plötzlich stand das ganze Cockpit in Flammen. Es hat mir sogar die Augenbraun angesengt", berichtet Bouchut, der aber rechtzeitig aussteigen konnte. Da die Löscharbeiten nur zögerlich aufgenommen wurde, dürfte der Schaden am neuen LMP1-Fahrzeug erheblich sein.

Der Kampf um den Sieg in der LMP2 entwickelte sich zu einem Duell zwischen G-Drive und KCMG. Der Ligier-Nissan von Roman Russinow, Olivier Pla und Julien Canal war auf der Strecke schneller als der Oreca-Nissan von Alexandre Imperatori, Matthew Howson und richard Bradley, musste jedoch einmal öfter an die Box, sodass es am Rennende noch einmal spannend wurde. Pla setzte sich auf der Strecke aber gegen Imperatori durch. Platz drei der LMP2 ging an Oak.

In der GTE-Pro-Klasse kehrte sich das Kräfteverhältnis im Rennen im Vergleich zu den Trainings um. Nicht Aston Martin, sondern Ferrari feierte dort einen Doppelerfolg. Gianmaria Bruni und Toni Vilander setzten sich gegen James Calado und Davide Rigon durch. Damit bauten Bruni und Vilander ihre Führung in der Fahrerwertung aus. Alex MacDowall, Darryl O'Young und Fernando Rees mussten sich im besten Vantage V8 mit Platz drei begnügen.

GTE-Siege für Ferrari und Aston Martin

Die Porsche 911 RSR des Manthey-Teams verpassten das Podium. Jörg Bergmeister und Richard Lietz konnten das Tempo der Ferrari und des Aston Martin nicht mitgehen und wurden Vierte. Das Schwesterauto von Frederic Makowiecki und Partick Pilet kollidierte in der ersten Runde mit dem Astion Martin von Stefan Mücke und Darren Turner. Beide Autos mussten daraufhin repariert werden und verloren mehrere Runden.

In der GTE-Am-Klasse waren zwei Astion Martin vorne. Die Young-Driver-AMR-Piloten Nicki Thiim, David Heinemeier-Hansson und Kristian Poulsen setzten sich klar gegen ihre Markenkollegen Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Christopher Nygaard durch. Auf Rang drei fuhr hier der Prospeed-Porsche von Francois Perrodo, Emmanuel Collard und Matthieu Vaxiviere. Das sechste Rennen der WEC 2014 findet am 2. November im chinesischen Shanghai statt.

Die Österreicher im Feld

Für die vier Österreicher im WEC-Feld war die Ausbeute diesmal eher mager. Nur einer schaffte es auf das Podium - Alexander Wurz im LMP1-Toyota.

Dominik Kraihamer findet sich auf Gesamtrang elf wieder, die beiden Porsche-Piloten Richard Lietz und Klaus Bachler verpassten das Podium knapp mit dem vierten Rang der GTE-Pro beziehungsweise GTE-Am.

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