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WEC: Fuji

Toyota schnappt sich die Pole im Heimrennen

Anthony Davidson und Sebastien Buemi bezwingen die Porsche und sichern Toyota beim Heimrennen die Pole-Position – Lietz auf P6 der GTE.

Lange Zeit hatte es beim Qualifying für das fünfte Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2014 nach einer Pole-Position für Porsche ausgesehen, doch dann verzockte sich das LMP1-Team der Schwaben. Während das bis dahin schnellste Auto mit der Startnummer 20 nach einer Trainingsunterbrechung 7:25 Minuten vor Ende des Qualifyings in der Box blieb, ging Sebastien Buemi mit seinem Toyota noch einmal auf die Strecke und verdrängte den Porsche vom besten Startplatz.

Kurz vor Ablauf der Zeit drückte der Schweizer, der sich den TS040 Hybrid mit Anthony Davidson teilt, den Durchschnitt der vier schnellsten Runden auf 1:26.886 Minuten. Damit was das Toyota-Duo 0,043 Sekunde schneller als der Porsche von Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley. "Das war fantastisch, was für ein Qualifying!", jubelt Davidson, der gemeinsam mit Buemi und Nicolas Lapierre, der an diesem Wochenende aus privaten Gründen nicht in Fuji fährt, nach vier von acht Saisonrennen die Gesamtwertung der WEC anführt.

Mit einer interessanten Taktik hatte sich Porsche zunächst an die Spitze manövriert. Nach der ersten schnellen Runde folgte ein langsamer Umlauf, bei dem die Hybrid-Speicher aufgeladen wurden. Dadurch stand den Fahrern vor der nächsten schnellen Runde beim Beschleunigen aus der letzten Kurve auf die fast 1,5 Kilometer lange Start- und Zielgerade der volle Hybrid-Boost zur Verfügung.

Mit zwei starken Runden in 1:26.8 Minuten hatte Webber das Auto auf die provisorische Pole gefahren. 7:25 vor dem Ablauf der Zeit wurde das Qualifying dann mit der roten Flagge unterbrochen, nachdem sich Mathias Beche im Rebellion-Toyota mit der Startnummer 12 gedreht hatte. Fast zeitgleich kam Teamkollege Fabio Leimer im Schwesterauto in Kurve 1 von der Strecke ab, wobei er den Frontsplitter des R-One beschädigte.

Porsche schaut zu - Toyota fliegt zur Pole

Anschließend gingen die Porsche nicht mehr auf die Strecke und mussten so mit ansehen, wie Buemi ihnen die Pole entriss. "Sie wollten die Pole, und ich hätte ehrlich gesagt gedacht, dass sie es schaffen würden", zeigt sich Davidson von der starken Vorstellung der Porsche keineswegs überrascht. "Sie können auf die Start- und Zielgerade hinaus fast 3,1 Megajoule boosten und dann nach der Ziellinie erneut. Deswegen haben sie nach einer schnellen Runde eine langsame eingestreut", erklärt der Brite die Porsche-Taktik, die letztlich aber nicht aufging. "Wir haben es auf die schmutzige Art geschafft."

Startreihe zwei teilen sich ebenfalls ein Porsche und ein Toyota. Der 919 Hybrid mit der Startnummer 14 (Marc Lieb, Neel Jani, Romain Dumas) war dabei knapp eine Zehntelsekunde schneller als der TS040 Hybrid mit der Startnummer 7 von Alexander Wurz, Stephane Sarrazin und Kazuki Nakajima.

Die Audi hatten im Qualifying keine Chance gegen die Konkurrenz von Toyota und Porsche. Auf der langen Gerade wirkte sich der geringere Hybrid-Boost der R18 e-tron quattro deutlich aus, der Rückstand auf die Pole-Zeit betrug mehr als 1,2 Sekunden. Andre Lotterer/Benoit Treluyer/Marcel Fässler waren knapp schneller als Lucas di Grassi/Loic Duval/Tom Kristensen. Im Renntrimm sind die Audi allerdings deutlich konkurrenzfähiger, wie die Bestzeiten in den Freitagstrainings zeigten.

In der LMP2-Klasse geht bisher kein Weg vorbei an G-Drive. Der Ligier-Nissan von Roman Russinow, Olivier Pla und Julien Canal war im Qualifying klar das schnellste Auto und distanzierte den Morgan-Judd von Oak (Gustavo Yacaman/Keiko Ihara/Alex Brundle) um mehr als eine halbe Sekunden. Der Lotus-AER von Pierre Kaffer, Christophe Bouchut und James Rossiter kam auch im Qualifying nicht in Fahrt und war erneut langsamer als sämtliche LMP2-Autos. Somit dürfte der Kampf um den Sieg der LMP1-L im Rennen wieder einmal eine reines Familienduell der beiden Rebellion-Toyota werden.

Aston Martin in der GTE nicht zu schlagen

In der GTE-Klasse setzte sich die Dominanz der Aston Martin auch im Qualifying fort. In der GTE-Pro belegten zwei Vantage V8 die ersten beiden Positionen. Die Pole-Position der Klasse ging an die Startnummer 99 von Alex MacDowall, Darryl O'Young und Fernando Rees, die mit einer Durchschnittszeit von 1:39.686 Minuten als einzige unter der Marke von 1:40 Min. blieben. Die Startnummer 97 von Stefan Mücke und Darren Turner hatte 0,345 Sekunden Rückstand.

"Wir hatten nicht erwartet, auf der Pole zu stehen, es ist meine erste hier", freut sich MacDowall über seine erste Pole-Position in der WEC. "Im Training hatte ich noch einige Probleme, aber ich muss auch sagen, dass Fernando einen guten Job gemacht hat. Hoffentlich können wir diese Position im Rennen halten."

Die zweite Startreihe der GTE-Pro teilen sich der Porsche mit der Startnummer 92 (Patrick Pilet/Frederic Makowiecki, +0,459 Sekunden) und der AF-Corse-Ferrari Startnummer 71 (James Calado/Davide Rigon, +0,514). Schnellstes Auto der GTE-Am war mit der Startnummer 98 (Paul Dalla Lana/Pedro Lamy/Christopher Nygaard) ebenfalls ein Aston Martin Vantage V8.

Patrick Pilet und Frederic Makowiecki fuhren im Porsche 911 RSR die drittschnellste Zeit in der Klasse GTE-Pro. Ihre Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister und Richard Lietz, die zum ersten Mal gemeinsam für das Porsche-Team Manthey in der WEC am Start sind, belegten den sechsten Platz.

"Ich habe mein Bestes gegeben und bin ganz zufrieden. Das Auto hat gut funktioniert. Die Balance kam leider etwas zu spät, da musste ich schon wieder an die Box. Ich denke, dass wir ein gutes Renn-Setup haben, deshalb bin ich auch optimistisch. Wir haben gewusst, dass wir uns im Qualifying schwer tun würden. Doch das Rennen dauert sechs Stunden, da ist vieles möglich“, so Richard Lietz.

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