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Bergrallyecup: Hofstätten

Karl Schagerl – Mann ohne Nerven

Der Niederösterreicher Karl Schagerl (VW Golf Turbo TFSI-R) bleibt im Bergrallyecup 2015 auch nach der Sommerpause das Maß der Dinge.

Fotos: H. Rieger

Bei der Premiere in Hofstätten an der Raab ging es der Purgstaller relativ behutsam an, ließ in den zwei Trainingsläufen beide Male Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo) den Vortritt, um dann in den Wertungsläufen am Nachmittag zuzuschlagen. Er erzielte in allen drei Durchgängen Bestzeit und blieb als Einziger unter der 58-Sekunden-Marke. Mit 57,31 fuhr er auch Tagesbestzeit, die er übrigens exakt in Lauf 3 und 4 erzielte.

Auf Platz 2 in der Tageswertung der Steirer Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo). Er mußte sich um 2,11 Sekunden geschlagen geben, bleibt aber weiter erster Herausforderer von Schagerl. Ein sensationelles Rennen fuhr der Gossendorfer Markus Binder (Ford Cosworth), der sich von Lauf zu Lauf steigerte und einen feinen dritten Gesamtrang herausfuhr. Der Südsteirer Andy Marko (Audi A4 quattro STW) bewies mit Platz 4 einmal mehr sein großes Kämpferherz.

Bergrallye-Evergreen Ewald Scherr (Ford Cosworth) belegte Platz 5 und erzielte einmal mehr ein Spitzenresultat. Hervorragend schlugen sich die beiden Lokalmatadore aus Gleisdorf. Manuel Seidl wurde im Cup Porsche 997 GT3 toller Sechster, und Gastgeber Michael Wels (VW Scirocco) wurde mit nur 0,1 Sekunden Rückstand Gesamtsiebenter.

Klassenergebnisse des Bergrallyecups in Hofstätten:

• E1 + 2.000 cm³ 4WD
Der Niederösterreicher Karl Schagerl (VW Golf Turbo) agiert weiter in Topform und peitschte seinen Boliden zum fünfte Klassensieg in der heurigen Saison. Markus Binder erzielte mit Platz zwei sein bisher bestes Saisonresultat, mit ihm wird in den drei restlichen Rennen sicherlich zu rechnen sein; Ewald Scherr (beide auf Ford Escort Cosworth) bestätigte einmal mehr: Wenn die Technik hält, ist er immer im Spitzenfeld zu finden.

• E1 + 2.000 cm³ 2WD
Hier gab es einen Porsche-Doppelsieg: Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo), der zweifache Titelträger aus Koglhof, ist auf dem besten Weg, diesen auch heuer zu verteidigen. Auf Platz 2: Lokalmatador Manuel Seidl im wunderschönen Porsche 997 GT3 Cup, der Fahrstil und das Auto sind für die Fans ein echter Blickfang; schöner dritter Platz für den Vizemeister des Vorjahres: Markus Hochreiter im Seat Ibiza Turbo. Der Lödersdorfer Karl–Heinz Binder (Ford Sierra RS 500) bestätigt seine konstanten Leistungen mit Platz 4. Im Lotus Omega Biturbo wird Thomas Weberhofer guter Fünfter vor Käfer-Pilot Karl–Heinz Schauperl.

• E1 – 2.000 cm³
Weiter auf Erfolgskurs der Ratscher Andy Marko im Audi A4 quattro STW – sechster Sieg im sechsten Rennen. Wird's wieder ein Herzschlagfinale in Gossendorf um den OSK-Pokal? Gastgeber Michael Wels aus Gleisdorf sicherte sich mit einem perfekten dritten Lauf in seinem VW Scirocco noch Platz 2 vor dem heuer immens stark fahrenden Niederösterreicher Jürgen Halbartschlager im VW Golf. Ein weiterer Niederösterreicher, Markus Habeler, belegte mit Platz 4 auch diesmal einen Spitzenrang. Die Leistung des Oberösterreichers Hermann Blasl (Opel Kadett C Coupé) mit Platz 5 war umso bemerkenswerter, da er Anfang der Woche noch mit 40° Fieber und einer Sommergrippe im Bett gelegen war. VW-Corrado-Pilot Michael Emsenhuber wird nach einer beherzten Fahrt sehr guter Sechster vor dem Steirer Manfred Majkovski, auch einer, der noch Mitte der Woche mit hohem Fieber gekämpft hatte. Zudem hatte er noch das Pech, dass er seinen Renault Mégane im letzten Lauf in die Betonwand setzte – trotzdem guter Siebenter. Dahinter folgen drei VW-Golf-Piloten, die quasi ein eigenes Rennen im Rennen fuhren: Platz 8 für Markus Müllner vor dem Weststeirer Werner Jud und dem Niederösterreicher Jürgen Steiner. Stefan Grabner im Opel Kadett GSI wird guter Elfter vor dem Mürztaler Markus Burghard im 1er-Golf GTI. Mit Johannes Pabst wird ein weiterer Opel-Pilot 13. vor der einzigen Dame im Starterfeld, Beate Steiner, die mit technischen Problemen an ihrem Seat Ibiza kämpfte.

• E1 – 1.600 cm³
Wenn es so weitergeht, wird man beim Citroën Saxo RP4 von Manuel Michalko wohl in Kürze die nächste Evolutionsstufe zünden, um fürs Finale um den OSK-Pokal noch ein Wörtchen mitreden zu können – sechster Sieg in Folge für den Niederösterreicher. Auf Platz 2 eine große Hoffnung für die Zukunft am Berg, der junge Andreas Krammer im Alfa 33. Der Salzburger Norbert Strasser jun. (Toyota Carolla AE 86) wurde ausgezeichneter Dritter vor dem Edelsgruber Manuel Blasl im VW Golf. Im Alfa Romeo 145 wurde Gregor Hutter guter Fünfter vor Gerhard Lehner im VW Golf GTI und Michael Schnidar im Honda Civic; leider ein Ausfall nach technischen Problemen am VW Golf für Dominik Rabl.

• E1 – 1.400 cm³
Hier gab es ein reines Suzuki-Duell. Gerald Pucher (Suzuki Swift MK1) vom Rallyeclub Semriach untermauert einmal mehr seine Anwartschaft auf den Titel und siegte vor dem Weststeirer Christoph Tilzer, der wieder eine Topleistung bot.

• Division A + 2.000 cm³
Obwohl er diesmal hart kämpfen musste, setzte sich der Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Evo 9 R4) gegen den immens stark fahrenden Niederösterreicher Jürgen Hofer (Mitsubishi Evo CP9) durch. "Konkurrenz belebt das Geschäft", so Wiedenhofer – das bewies auch das herzliche Skakehands nach dem Rennen.

• Division A – 2.000 cm³
Großes Pech hatte hier der Feldbacher Patrick Lorenser (Honda Civic Type R). Der Führende in dieser Klasse überschlug sich im ersten Trainingslauf beim Waldausgang, der Bolide war so stark beschädigt, dass kein weiterer Start mehr möglich war. Der Kärntner Patrick Orasche (Renault Mégane Coupé) schloss mit diesem Sieg in Hofstätten punktemäßig zum Feldbacher auf. Hoffentlich kann man den Honda wieder rechtzeitig reparieren, denn hier gibt es um den Titel ein Duell auf höchsten Niveau. Ein perfektes Rennen für den Burgenländer Stefan Grünauer, der mit seinem Peugeot 206 S1600 einen blitzsauberen zweiten Platz belegte. Das Duell um den besten Opel-Piloten entschied mit Platz 3 der Kärntner Christian Tschemer vor dem Weizer Thomas Lickel für sich, beide Kadett GSI 16V. Der Grazer Johann Harrer (Alfa Romeo 145) wurde guter Fünfter.

• Klasse N + 2.000 cm³
Hier gab es einen herzerfrischenden Fight zwischen Dieter Holzer und Reinhold Taus. Der Mixnitzer BRR-Pilot Didi Holzer holte sich mit 1,15 Sekunden Vorsprung im Mitsubishi Evo 8 den Sieg vor Reinhold Taus im Subaru WRX STI. Obwohl nur zwei Piloten in dieser Division am Start, war es ein Duell vom allerfeinsten.

• Klasse N – 2.000 cm³
Der Fladnitzer Chris–André Mayer (Honda Civic Type R) ließ bei seinem Gaststart nichts anbrennen und siegte vor Herbert Pfeifer (Honda Integra Type R), der mit Platz 2 in dieser Klasse die Gesamtführung übernahm. Auf Platz 3: Vorjahressieger Wolfgang Schutting im Renault Clio Williams vor dem Kärntner David Kelz im Ford Fiesta ST.

• Historisch + 2.500 cm³
So wie es aussieht, ist für den Deutschlandsberger Reinhold Prantl (Porsche Carrera 911 RS) mit diesem weiteren Sieg die Titelverteidigung wohl nur mehr Formsache. Herbert Neubauer wechselte mit seinem Lancia Integrale in diese Division, der Einstand mit Platz 2 kann als durchaus gelungen betrachtet werden.

• Historisch – 2.500 cm³
Er ist und bleibt weiterhin der Dominator in dieser Klasse: Mario Krenn (Ford Escort RS 2000) feierte seinen sechsten Sieg im sechsten Rennen, der achte Titel in ununterbrochener Reihenfolge ist in Reichweite. Der Semriacher Walter Martinelli (Alfa Romeo GTV) untermauert seine gute Leistung mit Platz 2 vor dem Niederösterreicher Manfred Zöchling (VW Golf 1 GTI) und dem Oberösterreicher Franz Brunner, der im Opel Kadett B guter Vierter wurde. Der Mellacher August Gratzer wird im Lancia Beta Montecarlo Fünfter. Die Top 6 beschließt Franz Haidn aus Niederösterreich auf BMW 325 E30.

• Historisch – 1.600 cm³
Eine ganz enge "Kiste" wird hier noch das Rennen um den Titel. Vor diesem Lauf betrug der Abstand zwischen dem Führenden Thomas Tkaletz und Patrick Ulz zwei Punkte, nach dem Lauf in Hofstätten sind es sieben. Thomas Tkaletz (VW Golf) konnte sich zwar durch den Sieg minimal absetzten, aber mit Platz 2 bleibt im Alfasud-Pilot Patrick Ulz dicht an der Stoßstange.

Abseits vom Bergrennsport boten die zwei Driftasse Clemens Kauderer (Toyota Corolla) und Andy Schemmerl (Opel C Kadett) eine tolle Show und rissen die zahlreichen Fans zu Begeisterungsstürmen hin. Zieht man ein Resümee dieser Premierenveranstaltung, so fällt diese äußerst erfreulich aus. Von allen Seiten, sowohl Fahrern als auch Fans, war das Feedback durchaus positiv, und der Bürgermeister ließ nach Gesprächen bereits ankündigen, dass die Chancen für dieses Rennen für die nächsten Jahre sehr gut stünden. Was kann einer Rennserie besseres passieren?

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