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Bergrallyecup: Pöllauberg Nikolay Zlatkov, Audi S1 quattro, Pöllauberg, Bergrallyecup 2015

Karl Schagerl triumphiert erneut

"Der Mann hat Nerven wie Drahtseile" waren die ersten Worte von Rupert Schwaiger, der Karl Schagerl zum zweiten Sieg in Folge gratulierte.

Fotos: H. Rieger

"Der Mann hat Nerven wie Drahtseile", das waren die ersten anerkennenden Worte von einem, der es wissen muss – kein geringerer als Porsche-Pilot Rupert Schwaiger, der dem Niederösterreicher Karl Schagerl (VW Golf Turbo TFSI-R) spontan zum zweiten Tagessieg in Folge gratulierte. Dieser Erfolg hing aber an einem seidenen Faden, weil der VW-Pilot im ersten Rennlauf nur mit einer sensationellen Fahrzeugbeherrschung seinen am Heck ausbrechenden Boliden auf der Straße gehalten hat.

Davon unbeeindruckt brannte er in den Läufen 2 und 3 jeweils eine Bestzeit in den Pöllauberger Asphalt und erzielte mit 54,66 Sekunden nach Lödersdorf seinen heuer bereits zweiten Streckenrekord. Am Ende blieb er mit einer Gesamtzeit von 1:49,78 Minuten als einziger unter der Schallmauer von 1:50 Minuten und sicherte sich damit vor dem Koglhofer Rupert Schwaiger (1:51,75) den Gesamtsieg über alle Klassen.

Eine sensationelle Leistung mit Platz 3 bot Gaststarter Nikolay Zlatkov, Hillclimb-Cupsieger 2014, in seinem infernalischen Audi S1 quattro. Der sympathische Bulgare war vom Umfeld, der anspruchsvollen Strecke und der imposanten Zuschauerkulisse begeistert; sollte es keine Terminüberschreitungen geben, wird man ihn auch 2016 wieder in Pöllauberg am Start sehen.

Seinen x-ten Motosportfrühling legte Bergrallyeurgestein Ewald Scherr mit einer Top-Performance in seinem Ford Escort mit Platz 4 an den Tag – beste Werbung für sein Heimrennen am 3. Mai in Paldau. Mit Platz 5 einmal mehr eine Spitzenplatzierung gab es für den Mürztaler Werner Karl im wunderschönen Audi S2R quattro. Als bester Zwei-Liter-Pilot erzielte der Südsteirer Andy Marko (Audi A4 quattro STW) die sechstbeste Gesamtzeit.

Klassenergebnisse:

E1 + 2.000 cm³ 4WD

Tages- und Klassensieg sowie Streckenrekord – der Niederösterreicher Karl Schagerl und sein Rallye-Golf sind derzeit ein unschlagbares Duo. Im ersten Rennlauf knapp an einem Abflug vorbeigeschrammt, gab er in den restlichen zwei Wertungsläufen nochmals richtig Gas und sicherte sich den zweiten Sieg in Folge, vor einem sensationell agierenden Ewald Scherr (Ford Cosworth), der nach dem Motto "Zwickt's mi, i maan i tram" seinen zweiten Platz fast nicht fassen konnte. Ein starkes Rennen fuhr einmal mehr der Langenwanger Werner Karl (Audi S2R quattro), der mit Platz 3 ein tolles Ergebnis erzielte.

Gastgeber Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) war nach seinem Getriebeschaden beim Auftakt mit Platz 4 durchaus zufrieden. Thomas Holzmann fuhr mit seinem neu aufgebauten Mitsubishi Evo 6 kontinuierlich gute Zeiten, am Ende reichte es zu Platz fünf. Werner Hofers erstes Rollout mit dem Ford Escort Cosworth kann mit Platz 6 als gelungen bezeichnet werden; Platz 7 mit einer beherzten Fahrt für Herbert Neubauer im Lancia Delta Integrale; Pech für den Kärntner Hannes Kaufmann, der nach einem technischen Defekt nach Lauf 1 w.o. geben musste.

E1 + 2.000 cm³ 2WD

Der Koglhofer Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo) dominierte einmal mehr die 2WD-Klasse, der Gleisdorfer Manuel Seidl (Porsche 997 GT3 Cup) sorgte auch diesmal für einen Doppelsieg der Zuffenhausener Sportwagenschmiede. Mit Platz 3 erzielte Markus Hochreiter im Seat Ibiza Turbo ein Top-Ergebnis, ebenso Thomas Weberhofer im Lotus Omega Biturbo mit Platz 5 – ein achtbares Ergebnis vor VW-Käfer-Pilot Karl-Heinz Schauperl, der immer wieder das Maximum aus seinem Gerät herausholt. Karl-Heinz Binder musste nach einem unfreiwilligen Ausrutscher in die Botanik in Lauf 2 seinen Ford Sierra RS 500 aufladen; das gleiche galt für Andreas Müller, der nach technischem Defekt die drei Rennläufe gar nicht fahren konnte.

E1 - 2.000 cm³

Dass die Südsteiermark nicht nur exzellente Weine produziert, sondern auch hervorragende Rennfahrer hat, bewies einmal mehr Andy Marko im Audi A4 quattro STW, der aber diesmal hart kämpfen musste, um einen sehr stark fahrenden Thomas Strasser junior im VW Scirocco auf Distanz zu halten. Nach dem Ausfall beim Saisonauftakt konnte Michael Wels, ebenfalls VW Scirocco, diesmal über Platz 3 jubeln.

Christopher Neumayer brachte zum ersten Mal seinen neu aufgebauten Ford Escort NPM-IRS an den Start und konnte mit Platz 4 durchaus überzeugen. Stark auch wieder der Leobener Heiko Fiausch im Opel Astra GSI mit Platz 5, Drifterkönig Hermann Blasl bestätigte seine gute Form und erreichte auf seinem Opel C Kadett 16V Rang 6 vor dem Niederösterreicher Jürgen Halbartschlager im VW Golf 17.

Diethard Sternads Generalprobe im Alfa Romeo 156 STW gelang perfekt, das bewies Rang 8. Auf Platz 9 reihte sich der Niederösterreicher Michael Emsenhuber im VW Corrado ein. Die Top 10 beschloss Alexander Wolf im Peugeot 306 Maxi. Manfred Majkovski, der wieder sporadisch in den Rennoveral schlüpfen will, wurde 11. im Renault Mégane.

Die Plätze 12 bis 14 belegten mit guten Leistungen drei VW-Golf-Piloten, nämlich Werner Jud, Jürgen Steiner und der Kärntner Hermann Miklautz. Stefan Grabner im Opel Kadett belegte Platz 15 vor Newcomer Ado Ramic im Honda Civic Type R. Der junge Patrick Baumegger belegte im Peugeot 206 RC Platz 17. Ausgefallen leider: Martin Povoden (Renault Mégane), Daniel Angermann (VW Golf GTI) und mit Beate Steiner (Seat Ibiza) die einzige Dame im Feld.

E1 - 1.600 cm³

Fest in niederösterreichischer Hand ist diese Division, in der Manuel Michalko im Citroën Saxo RP4 einen weiteren Sieg feierte; eindrucksvolle Vorstellung auch von Christian Speckl mit Platz 2 im VW Golf GTI; Andreas Krammer im Alfa Romeo 33 auch diesmal wieder auf dem Podest. Manuel Blasl wird guter Vierter vor Dominik Rabl aus St Anna am Aigen, der Platz 5 belegte. Robert Wagner wurde guter Sechster, alle auf VW Golf. Die Honda-Civic-Piloten Michael Schnidar und Michael de Cillia belegten die Plätze 7 und 8. Nach technischen Defekten am Nachmittag nicht mehr am Start: Hans-Jürgen Hafenscherer (VW Golf)

E1 - 1.400 cm³

Großer Jubel beim Rallyeclub Semriach: Gerald Pucher peitschte seinen Suzuki Swift MK1 zum Sieg in dieser Klasse vor Christoph Tilzer, ebenfalls Suzuki GTR, der ein tolles Rennen fuhr. Der dritte Suzuki-Pilot Jakob Löffler belegte den letzten Stockerlplatz. Günter Strohmeier (Alfasud) und Johannes Holzer (VW Polo) mussten nach Lauf 1 die Segel streichen. Nach einem Überschlag musste Manfred Meinhard seinen etwas kaltverformten Renault Clio frühzeitig aufladen.

Division A/H + 2.000 cm³

Hier eilte der Weizer Stefan Wiedenhofer im Mitsubishi Evo 9 R4 weiter von Sieg zu Sieg. Ihm am nächsten kam der Kärntner Benjamin Duller (Mitsubishi Evo 6) vor Rallyetalent Kevin Raith im Opel Corsa.

Division A/H - 2.000 cm³

Der Feldbacher Patrick Lorenser ist weiterhin die Nummer 1 in seinem Honda Civic Type R. Stefan Grünauer wurde im Peugeot 206 S1600, der ein echter Blickfang ist, toller Zweiter vor Christian Tschemer aus Kärnten, der kontinuierlich gute Zeiten fuhr. Mit Thomas Lickel auf Platz 4 und Bernd Werfring als Fünfter gab es hier eine "Opel-Astra-Armada". Thomas Harrer im Alfa Romeo 145 und Manfred Pieber (Seat Ibiza GTI) belegten die Plätze 6 und 7.

Klasse N/H + 2.000 cm³

Heimkehrer Hannes Zenz aus Tragöß im Mitsubishi Evo 9 war bei den Produktionswagen diesmal nicht zu schlagen. Dieter Holzer konnte im Mitsubishi Evo 8 wichtige Meisterschaftspunkte sammeln. Die Top 3 komplettierte der Piregger Reinhold Taus im Subaru Impreza WRX STI.

Klasse N/H - 2.000 cm³

Hier gab es einen Doppelsieg für die Marke Honda. Es siegte Chris-André Mayer vor Helmut Harrer, der immer besser in Fahrt kommt. Wolfgang Schutting erreichte mit Platz 3 im Renault Clio einen weiteren Stockerlplatz. Vierter wurde Herbert Pfeifer im Honda Integra, obwohl er im dritten Lauf einen Abstecher ins Grüne absolvierte. Auf Platz 5 schließlich Ewald Horvadits aus Niederösterreich, ebenfalls in einem Renault Clio.

Historisch + 2.500 cm³

Nicht nur ein toller Sound, sondern auch eine Augenweide: Der Audi S1 von Harald Neuherz, der einen weiteren Sieg an seine Fahnen heftete. Hinter ihm auf den Plätzen 2 und 3 die beiden Porsche-Piloten Reinhold Prantl und Engelbert Gressl.

Historisch - 2.500 cm³

Mario Krenn, wer sonst? Der Ford-Escort-Pilot legte auch diesmal eine tolle Performance hin und siegte mit 1,9 Sekunden auf den Semriacher Walter Martinelli auf Alfa Romeo GTV und Markus Gremsl im Schwedenbomber, einem Volvo 740 16V. Der Niederösterreicher Franz Haidn wird guter Vierter vor einem weiteren Niederösterreicher: Manfred Zöchling (VW Golf GTI). August Gratzer musste seinen Lancia Beta Montecarlo nach technischen Problemen bereits im Training abstellen.

Historisch - 1.600 cm³

Der Kitzbühler Josef Obermoser siegt hier im Alfa Romeo Alfasud vor Patrick Ulz, ebenfalls Alfasud. Platz 3 geht hier an Thomas Tkaletz im VW Golf GTI vor Rudolf Sporer im Alfa Romeo 1.6l.

Division E1, E2, SH

Als Vorbereitung auf den EM-Bergmeisterschaftslauf am Rechberg machte der Bulgare Nikolay Zlatkov Zwischenstation in Pöllauberg. Der tolle Sound und spektakuläre Fahrstil des Audi-S1-quattro-Piloten riss die Zuschauer von den Klappstühlen. Mit einer grandiosen Leistung belegte er den dritten Gesamtrang, gewann seine Klasse vor dem Kroaten Mario Jurisic in einem Opel Vectra STW und wird wahrscheinlich auch 2016 in Pöllauberg am Start sein.

Nächster Lauf zu Bergrallyecup: Sonntag, 3. Mai 2015, Paldau bei Feldbach

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