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DTM: Norisring

Wehrlein siegt – totaler Mercedes-Triumph

Formel 1-Ersatzpilot Pascal Wehrlein gewinnt vor drei weiteren Mercedes-Piloten – Lucas Auer nach Startkollision nur auf Platz 15.

Mit Slicks durch den Regen zum Sieg im Trockenen: Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes) hat das fünfte Rennen der DTM-Saison 2015 für sich entschieden. Erstmals in diesem Jahr war also kein Audi-Pilot vorn. Und die Mercedes-Erfolgsserie am Norisring hält: Seit 2003 ist die Marke aus Stuttgart auf dem DTM-Stadtkurs ungeschlagen. Dies zementierte Mercedes nun mit einem Vierfacherfolg.

In der Reihenfolge Wehrlein, Robert Wickens (HWA-Mercedes), Gary Paffett (ART-Mercedes) und Christian Vietoris (HWA-Mercedes) fegte das Quartett über die Ziellinie und ließen der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Dabei hatte heftiger Regen kurz vor Rennstart dafür gesorgt, dass der Samstagslauf zu einer Fahrt ins Ungewisse wurde. Wehrlein fuhr im Nassen mit Trockenreifen los - und dieser Strategiepoker ging auf.

"Mein Renningenieur hatte diese Entscheidung getroffen. Das hat gepasst", sagt Wehrlein nach seinem zweiten DTM-Sieg. "Am Anfang war es richtig schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Auf einem Stadtkurs sind Fehler schnell passiert. Das war aufregend." Und als es abtrocknete, stieg der Spaßfaktor umso mehr, denn Wehrlein lag plötzlich an der Spitze, weil seine Rivalen zum Reifenwechsel an die Box fuhren. "Das war rennentscheidend", sagt Wehrlein.

Mercedes-Vierkampf um den Sieg

Zum Schluss geriet der junge Deutsche jedoch noch in Bedrängnis, denn seine Markenkollegen holten auf und Wehrlein schließlich ein. Zu einem ernsthaften Überholversuch auf der nun komplett trockenen Strecke kam es aber nicht. "Wir wollten uns nicht gegenseitig rauskegeln", erklärt Wehrlein. "Ich durfte aber keine Fehler machen, sonst hätten mich die anderen gekriegt. Denn am Ende waren beide Strategien fast gleichauf, wenngleich meine Reifen stärker abgebaut haben."

Wehrlein vor Wickens, Paffett und Vietoris - 'ARD'-Experte Norbert Haug, früher Sportchef bei Mercedes, ist begeistert. "Mercedes hat alles richtig gemacht", meint er. Und auch DTM-Tabellenführer Jamie Green (Rosberg-Audi) zieht ein positives Fazit. Er erzielte hinter Bruno Spengler (MTEK-BMW) und Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW) zwar "nur" Rang sieben, verteidigte aber den ersten Platz in der Gesamtwertung. "Das ist in Ordnung", sagt Green. "Es war schwierig mit so viel Erfolgsballast im Auto, aber es war nicht schlecht."

Beim Start waren die Piloten mit Regenreifen, darunter auch Pole-Mann Vietoris, zunächst den mit Slicks bereiften Gegnern klar davongezogen. Wer Trockenreifen am Auto hatte, rutschte in den ersten Runden fast in jeder Kurve weg - so wie Green gleich in der Grundig-Kehre. "Ich wollte um jeden Preis eine Berührung vermeiden", sagt der Audi-Fahrer. Später kollidierte er jedoch mit Paul di Resta (HWA-Mercedes), der daraufhin mit Schäden am Auto aufgab. Eine Strafe gegen Green gab es nicht - ein Rennunfall.

Jamie Green bleibt DTM-Tabellenleader

Die Positionen in den Top 10 wechselten ständig, doch in der Schlussphase (DTM-TV-Partner 'ARD' schaltete just dann kurzzeitig weg vom Norisring und hinein in die "Tagesschau") kristallisierte sich das Top-10-Klassement allmählich heraus. Augusto Farfus (RBM-BMW), lange Zeit bester Mercedes-Verfolger, fiel noch auf Position acht zurück, DTM-Titelverteidiger Marco Wittmann (RMG-BMW) holte sich Platz neun. Den letzten Punkt im Samstagsrennen sicherte sich Daniel Juncadella (Mücke-Mercedes). Und das heißt: Fünf Mercedes, vier BMWs und nur ein Audi unter den besten Zehn.

In der Gesamtwertung führt Green nun mit 81 Punkten vor Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi/58) und Edoardo Mortara (Abt-Audi/58), die am Norisring beide ohne Zähler geblieben sind. Neuer Vierter ist Wehrlein mit nun 57 Punkten, dahinter folgen Wickens (32) und Paffett (30).

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