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GP2: Monza

Binder sichert sich ersten Punkt bei MP-Debüt

In einem turbulenten Rennen erkämpft sich Alexander Rossi den Sieg vor Vandoorne. Evans von 23 aufs Podium. Binder fehlerfrei und holt mit Rang zehn ersten Punkt.

Die Schlacht von Monza hat Alexander Rossi (Racing Engineering) gegen Stoffel Vandoorne (ART) zumindest gewonnen, den Krieg um die Gesamtwertung wird er gegen den Belgier aber wohl nicht mehr gewinnen. Der Amerikaner hat sich beim Hauptrennen der GP2-Serie in Monza zwar den Sieg vor Vandoorne sichern können, doch Vandoorne macht mit Rang zwei einen weiteren Schritt in Richtung Titelgewinn.

Dabei profitierten die beiden auch davon, dass sich die direkte Konkurrenz selbst eliminiert hat. Bei Pole-Mann Pierre Gasly wurde bei seinem Pflichtstopp das rechte Hinterrad nicht festgezogen, sodass der DAMS-Pilot erst langsam um den Kurs schleichen musste, bevor er schließlich ganz aufgab. Teamkollege Alex Lynn räumte Sergei Sirotkin (Rapax) ziemlich unsanft ab und nahm damit einen weiteren Meisterschaftsanwärter aus dem Rennen.

Am Start blieb Gasly noch souverän in Führung, dahinter reihte sich Meisterschaftsleader Stoffel Vandoorne ein, der theoretisch schon an diesem Wochenende den Titel hätte klarmachen können. Doch der Belgier wurde schon in Lesmo 2 von Lynn verdrängt und schließlich in der ersten Schikane noch von Sirotkin auf Rang vier verwiesen. Nach einem Unfall von Debütant Meindert van Buuren (MP) wurde das Geschehen zunächst durch das Safety-Car verlangsamt, nahm danach aber mächtig Fahrt auf.

Lynn sorgt für Aussieben der Titelanwärter

Die erste Serie von Boxenstopps brachte ordentlich Bewegung ins Feld. Während der führende Gasly für den Patzer seiner DAMS-Crew bezahlte, nutzte Vandoorne seinen frühen Stopp, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Der Belgier ging wieder an Lynn vorbei, als dieser nach seinem Stopp eine Runde später noch kalte Reifen hatte, kurz darauf schnappte er sich auch Sirotkin, wurde aber wieder von diesem überholt.

Danach kämpfte auch Lynn wieder gegen den ART-Piloten und verschätzte sich schließlich beim Anbremsen auf die erste Schikane. Lynn wollte an Vandoorne vorbeigehen, bremste spät und räumte dabei den davor fahrenden Sirotkin ab. Lynn überschlug sich fast, landete aber wieder auf den Rädern - doch für beide war das Rennen beendet. Danach fand sich plötzlich Alexander Rossi im Rückspiegel Vandoornes wieder und wollte vorbei. Vandoorne wehrte sich, doch schließlich konnte er sich in der ersten Schikane nicht mehr behaupten und musste dem Amerikaner die Führung und schlussendlich den Sieg überlassen.

Dahinter fuhr Russian-Time-Pilot Mitch Evans als Dritter über die Linie und machte damit seinen verkorksten Freitag wieder gut. Der Neuseeländer hatte sich auf Rang zwei qualifiziert, wurde aber wegen Unterschreiten des Reifendrucks nach hinten versetzt. Hinter ihm landeten Richie Stanaway (4./Status), Artjom Markelow (5./Russian Time), Norman Nato (6./Arden), Arthur Pic (7./Campos) und Jordan King (8./Racing Engineering), der morgen die Pole-Position im Sprintrennen einnehmen wird.

Erster Punkt für Rene Binder

Freuen durfte sich auch Rene Binder. Der Tiroler holte sich in seinem ersten Rennen für MP hinter Robert Visoiu (9./Rapax) Rang zehn und damit seinen ersten Punkt der Saison. "Gott sei Dank, habe ich heute beweisen können, dass ich das Fahren nicht ganz verlernt habe", resümiert er anschließend. "Es war ja schon im Freien Training absehbar, dass ich mit meinem neuen Auto bei MP sehr gut zurecht komme, und selbst nachdem ich Qualifying immer wieder blockiert wurde, wusste ich: Da geht heute was." Der Schweizer Simon Trummer wurde im einzigen Hilmer-Boliden 16. und landete damit einen Rang vor Landsmann Patric Niederhauser (Lazarus).

Für die Gesamtwertung bedeutet der Sieg von Alexander Rossi, dass Stoffel Vandoorne an diesem Wochenende nicht mehr Meister werden kann. Der Belgier hat trotzdem weiterhin beste Aussichten, denn er führt die Meisterschaft weiter mit 98 Punkten Vorsprung vor Alexander Rossi an. Rio Haryanto (Campos), der als 13. punktelos blieb, sowie die ausgeschiedenen Sergei Sirotkin und Alex Lynn haben nur noch rechnerische Chancen. Das Sprintrennen startet morgen um 10:35 Uhr.

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