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Motorrad-WM: Motegi

Pedrosa triumphiert nach Aufholjagd

50. Grand-Prix-Sieg für Dani Pedrosa. Der Spanier setzte sich auf nasser Strecke in Motegi gegen die beiden Yamaha-Piloten duch. Rossi baut WM-Führung aus.

Fotos: MotoGP-Media

Dani Pedrosa hat bei einem extrem ereignisreiches MotoGP-Rennen in Motegi seinen ersten Sieg seit mehr als einem Jahr gefeiert. Der Spanier setzte sich bei schwierigen Bedingungen gegen die beiden favorisierten Yamaha-Piloten durch . Pedrosa ging lediglich von Rang sechs ins Rennen und lange sah es nicht danach aus, dass er etwas mit der Vergabe des Sieges zu tun haben würde. Erst in der zweiten Rennhälfte drehte der Honda-Pilot auf und sicherte sich den ersten Sieg seit Brünn 2014.

"Es war nicht so, wie ich erwartet hatte, denn zu Beginn habe ich viel Zeit verloren", berichtet der Sieger nach dem Rennen und erklärt: "Ich hatte mit dem Hinterreifen kein gutes Gefühl und konnte am Anfang nicht gut fahren. Ich habe meinen Rhythmus gesucht, um den vierten Platz zu halten. Dann haben die anderen ihre Reifen verbraucht, ich versuchte meine zu schonen."

Mit dieser Taktik rollte Pedrosa das Feld von hinten auf. Der Reihe nach kassierte er Andrea Dovizioso, Valentino Rossi und schließlich auch Jorge Lorenzo. Der war damit der große Verlierer des Rennens, denn lange sah alles danach aus, dass der WM-Zweite das Rennen klar für sich entscheiden würde. Lorenzo setzte sich gleich ab der ersten Runde von seinen Verfolgern ab und lag zwischenzeitlich bis zu 3,5 Sekunden vor Verfolger Rossi.

Reifen kosten Yamaha den Sieg

"Es ist wirklich schade. Wenn die Strecke nicht getrocknet wäre, hätte ich vielleicht gewonnen", ärgert sich der Spanier und erklärt: "Am Anfang habe ich gepusht. Deswegen war mein Vorderreifen in einem schlechteren Zustand als bei Dani und Valentino. Als die Ideallinie trocken war, konnte ich ihnen nicht folgen. Ich musste dann schauen, dass ich nicht zu viele Punkte verliere."

Zu allem Überfluss zog nicht nur Pedrosa vorbei, auch Rossi konnte seinen Teamkollegen in der Schlussphase noch einholen. Der Vorderreifen des Spaniers war am Ende des Rennens in einem desolaten Zustand. "Es war ein sehr langes Rennen, sehr schwierig. Fehler hätten leicht passieren können. Ich musste Punkte mitnehmen. Zu Beginn war Jorge besser als ich, aber dann war unsere Pace gleich", berichtet Rossi.

"Als die Strecke immer weiter trocknete, waren die Reifen am Ende. Es wurde sehr schwierig, das Bike zu kontrollieren. Dann habe ich gesehen, dass Jorge langsamer wurde. Für die WM ist es ein sehr gutes Ergebnis", weiß der Italiener, der nun 18 Punkte vor seinem Teamkollegen liegt. "Mein Ziel ist es jetzt, die nächsten drei Rennen zu gewinnen. Mal schauen, ob es klappt", so Lorenzo.

WM-Kampf spitzt sich zu

Doch die Situation in der Weltmeisterschaft hat sich mit diesem Rennen komplett geändert. Ab sofort kann Lorenzo den Titel nämlich nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen. Selbst wenn er alle drei verbleibenden Rennen gewinnen sollte, würden Rossi drei zweite Plätze reichen, um am Ende des Jahres seinen zehnten WM-Titel zu feiern. Lorenzo ist damit in der Schlussphase der Saison auf Schützenhilfe angewiesen.

Möglicherweise bekommt er die von Pedorsa, der nun offenbar Blut geleckt hat. Nachdem es zu Beginn der Saison noch Spekulationen über eine Karriereende des Spaniers gab, schaffte er es nun bereits im zweiten Rennen in Serie auf das Podium. Gleichzeitig bescherte er Honda den ersten Heimsieg in Motegi seit 2012. In der WM klettert er damit außerdem von Rang sieben auf Platz fünf.

Für Marc Marquez war es währenddessen kein erfolgreiches Wochenende. Der Weltmeister, der mit einer gebrochenen Hand an den Start ging, startete zwar von Rang drei, hatte aber bereits im nassen Warmup am Vormittag Probleme. Im Rennen kam er nicht über Rang vier hinaus. Eine kleine Randnotiz: Mit nun 86 Punkten Rückstand hat der Spanier auch rechnerisch keine Chance mehr, seinen Titel zu verteidigen.

Hinter dem Noch-Weltmeister landete Dovizioso, der lange Dritter war, sich am Ende aber mit Rang fünf begnügen musste. Dahinter platzierten sich Cal Crutchlow (LCR-Honda) und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha). Gute Leistung von Yamaha-Testpilot Katsuyuki Nakagusa: Er landete auf Rang acht. Hector Barbera (Avintia-Ducati) wurde Neunter und schnappte sich damit den Sieg in der Open-Klasse.

Die weiteren Punkte gingen an Scott Redding (Marc-VDS-Honda), Aleix Espargaro (Suzuki), Takumi Takahashi (Honda), Nicky Hayden (Aspar-Honda), Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) und Mike di Meglio (Avintia-Ducati). Kein gutes Rennen für Stefan Bradl (Aprilia): Er startet zwar von Rang 13, musste nach einem Fehler aber durchs Kiesbett fahren und wurde am Ende nur 18.

Mit Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha), Jack Miller (LCR-Honda), Maverick Vinales (Suzuki), Loris Baz (Forward-Yamaha), Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) und Andrea Iannone (Ducati) sahen insgesamt sechs Piloten nicht die Zielflagge. Pech für Iannone: Er stürzte nicht, sondern schied mit einem technischen Defekt aus. Damit riss eine beeindruckende Serie, denn zuvor konnte der Italiener in jedem Rennen des Jahres punkten.

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