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WEC: Shanghai

Richard Lietz mit Klasseleistung zum dritten Saisonsieg

Nach dem dritten Saisonsieg kann Richard Lietz seine Führung in der GTE-Pro weiter ausbauen. Die Entscheidung fällt aber erst beim Saisonfinale.

Fotos: Porsche

Der Porsche 911 RSR mit Richard Lietz und Michael Christensen hat am Sonntag das 6-Stunden-Rennen auf dem Shanghai International Circuit gewonnen. Es war der dritte Saisonerfolg für den 470 PS starken Erfolgsrenner aus Weissach, der auf Basis der Sportwagenikone 911 entwickelt wurde und in dieser Saison bereits am Nürburgring und in Austin siegte. Auf dem dritten Platz kam der zweite vom Porsche-Werksteam Manthey eingesetzte 911 RSR mit den Franzosen Frederic Makowiecki und Patrick Pilet ins Ziel.

Damit hat Porsche in der hart umkämpften Klasse GTE-Pro der WEC seine Titelchance in der Herstellerwertung gewahrt. Während Richard Lietz seinen Vorsprung im "World Endurance Cup" für GT-Piloten ebenso weiter ausbauen konnte wie das Team Manthey die Führung in der Teamwertung, verringerte Porsche seinen Rückstand auf Ferrari auf nur noch vier Punkte. Beim letzten Saisonrennen am 21. November in Bahrain sind noch maximal 44 Herstellerpunkte zu gewinnen.

Auch das zweite Asien-Rennen der WEC wurde größtenteils auf nasser Strecke ausgetragen. Die Bedingungen auf dem 5,541 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs am Rande der chinesischen Wirtschaftsmetropole waren zwar nicht ganz so extrem wie zuletzt im japanischen Fuji, stellten die Piloten aber vor allem in den ersten vier Rennstunden vor große Herausforderungen.

Die Startfahrer Frederic Makowiecki mit der Nummer 92 und Richard Lietz mit der 91 setzten sich mit einem guten Start in der Spitzengruppe der hart umkämpften Klasse GTE-Pro fest. Der Franzose, nach einem schwierigen Qualifying aus der vierten Startposition losgefahren, war nach nur fünf Runden schon Zweiter. Der direkt hinter ihm gestartete Niederösterreicher konnte sich auf den dritten Platz verbessern. Nach weiteren zehn Runden ging er erstmals in Führung und legte danach mit einer konstant starken Leistung den Grundstein zum dritten Saisonsieg.

Auf der regennassen Piste profitierte der 911 RSR auch in Schanghai von seiner hervorragenden Traktion dank seines Heckmotorkonzepts. Makowiecki geriet bei einem Zweikampf zwar kurzzeitig neben die Strecke und fiel dadurch auf den sechsten Platz zurück. Doch nach der zweiten Rennstunde lag die Startnummer 92, inzwischen mit Patrick Pilet am Steuer, hinter dem führenden Michael Christensen schon wieder auf dem zweiten Platz. Als die Strecke zwei Stunden vor dem Ziel immer weiter abtrocknete, entschieden die Strategen zum richtigen Zeitpunkt von Regenreifen auf profillose Slicks zu wechseln.

Porsche-GT-Stimmen zum Rennen

Marco Ujhasi (Gesamtprojektleiter): "Die Konzentration und die konsequente Vorbereitung in den Trainings auf das Rennen hat sich ausgezahlt. Die Bedingungen waren schwierig, doch Fahrer und Team haben keinen Fehler gemacht. Jetzt ist im Saisonfinale wieder alles offen. Die Strecke in Bahrain liegt unserem 911er nicht unbedingt, aber wir versuchen unser Bestes."

Richard Lietz (911 RSR #91): "Das war ein sehr schwieriges Rennen. Bei den ersten drei Stints war die Entscheidung für Regenreifen ganz klar, danach wurde es knifflig. Wir haben genau zum richtigen Zeitpunkt auf Slicks gewechselt. Für manche war es vielleicht etwas zu früh, aber in so einer Situation musst du was riskieren. Michael war in dieser Rennphase sehr souverän, Kompliment. Ich freue mich für das Team. Vom fünften Startplatz aus zu gewinnen ist fantastisch."

Michael Christensen (911 RSR #91): "Die letzten Stunden waren schwieriger als der Start. Als die Strecke immer weiter abtrocknete, kam es letztlich darauf an, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Reifenentscheidung zu treffen. Diese schwierige Aufgabe hat das Team mit seiner Strategie super gelöst. Wir haben versucht, auf der Strecke keine Fehler zu machen. Das ist uns gelungen, auch wenn es wegen des Wetters und der Gelbphasen nicht einfach war."

Patrick Pilet (911 RSR #92): "Ein schwieriges Rennen mit einem großartigen Ergebnis für Richard und Michael. Normalerweise hätten wir Zweiter werden müssen, leider hat es nicht geklappt. Wir hätten gerne noch mehr Herstellerpunkte für Porsche geholt. Trotzdem werden wir heute feiern - und ab morgen konzentrieren wir uns auf das Finale in Bahrain."

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