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WTCC: Paul Ricard

Citroen siegt mit Loeb und Lopez

Sebastien Loeb konnte das erste Rennen für sich entscheiden, Citroen-Teamkollege und Weltmeister Jose Maria Lopez war im zweiten Lauf an der Reihe.

Souveräner Start-Ziel-Sieg für Sebastien Loeb beim ersten Rennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft in Le Castellet. Von der Pole-Postion aus fuhr der neunmalige Rallye-Weltmeister ungefährdet zu seinem dritten Sieg in der WTCC-Saison 2015. Yvan Muller, Jose-Maria Lopez und Qing-Hua Ma auf den Plätzen zwei bis vier komplettierten einen Vierfachsieg der französischen Marke. Bester Verfolger war Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) auf Position fünf, womit er auch bester Privatfahrer war.

Loeb zeigte eine tadellose Vorstellung, gewann von der Pole-Postion aus den Start und setzte sich im Verlauf der 16 Runden sukzessive von seinen Teamkollegen ab. Im Ziel betrug sein Vorsprung auf den Zweiten mehr als sechs Sekunden "Am Anfang hat Yvan mich ein bisschen unter Druck gesetzt, aber dann konnte ich mir einen Vorsprung herausfahren. Danach war es eigentlich ein recht entspanntes Rennen", sagt Loeb.

Deutlich enger ging es zwischen den beiden WM-Rivalen Muller und Lopez zu. Nach gutem Start versuchte Lopez auf dem Weg zur ersten Kurve innen an seinem Teamkollegen Muller vorbeizugehen. Dieser machte die Türe aber zu und berührte Lopez, der dabei fast in die Boxenmauer gedrängt worden wäre.

Während des Rennens setzte der Argentinier seinen Teamkollegen mehrfach unter Druck und trieb Muller in Runde acht in einen kleinen Fahrfehler, von dem Lopez aber nicht profitieren konnte. Muller verteidigte Platz zwei und holte dadurch in der WM-Wertung drei weitere Zähler auf Lopez auf. Allerdings hat der amtierende Weltmeister immer noch 26 Punkte Vorsprung auf Muller.

Im Mittelfeld sorgte in der Anfangsphase ein packender Zweikampf zwischen Tiago Monteiro (Honda) und Hugo Valente (Campos-Chevrolet) um Position sieben für Furore. Am Ende der dritten Runde drängte sich Monteiro am Eingang der Start-Ziel-Geraden an Valente vorbei. Beim Versuch zu kontern, traf der Franzose anschließend in Kurve 2 den an der Innenseite aufgestellten Reifenstapel und musst sein beschädigtes Auto daraufhin an der Box abstellen.

Bester Honda-Pilot war jedoch nicht Monteiro, sondern Norbert Michelisz (Zengö), der sich mit einem guten Start von Position acht auf sechs verbessert hatte und diese in der Schlussphase gegen Monteiro verteidigte. Gabriele Tarquini (Honda), Mehdi Bennani (SLR-Citroen) und Jaap van Lagen (Lada) komplettierten die Top 10.

Das Ergebnis des Niederländers ist allerdings unter Vorbehalt. Nach dem Qualifying war bei der Technischen Abnahme festgestellt worden, dass die hintere Stoßstange nicht mit der in den Homologations-Dokumenten beschriebenen Spezifikation übereinstimmt. Die Rennkommissare haben den Fall zur Klärung an die Homologations- und Regelkommission des Automobil-Weltverbands FIA verwiesen.

Unglücklich verlief das erste Rennen für van Lagens Teamkollegen. Rob Huff kollidierte nach dem Start in der zweiten Kurve mit Gregoire Demoustier (Craft/Bamboo-Chevrolet)und musste sein Auto anschließend mit defekter linker Hinterradaufhängung abstellen. Nicky Catsburg konnte aufgrund technischer Probleme nicht an den Start gehen und fuhr später lediglich einige Check-Runden.

Lauf 2: Fünfter Saisonsieg für Lopez

Weltmeister Jose-Maria Lopez (Citroen) ist zurück in der Siegerstraße. Der Argentinier gewann den zweiten Lauf der Tourenwagen Weltmeisterschaft in Le Castellet und feierte damit seinen fünften Sieg in der WTCC-Saison 2015. Auf Rang zwei kam Norbert Michelisz (Zengö-Honda) ins Ziel. Dritter wurde Qing-Hua Ma, während Yvan Muller (beide Citroen) als Vierter das Podium verpasste und damit im WM-Kampf gegen Lopez einen Rückschlag einstecken musste.

"Das war ein Sieg zum richtigen Zeitpunkt", sagt Lopez, der zuletzt in Pressburg und Moskau zum ersten Mal in seiner WTCC-Karriere an zwei aufeinanderfolgenden Rennwochenenden ohne Sieg geblieben war. Der Erfolg in Frankreich musste sich der Argentinier aber hart erarbeiten, sein Rennen war von harten Zweikämpfen geprägt.

Dabei geriet Lopez in Runde sieben mit Tiago Monteiro (Honda) aneinander. Lopez versuchte den Honda-Piloten im Kampf um Position zwei in Kurve 1 außen zu überholen. Der hielt jedoch dagegen, woraufhin sich beide Autos berührten. Während sich Monteiro von der Strecke drehte, fiel Lopez hinter Ma zurück. Der Vorfall wird von der Rennleitung nach dem Rennen untersucht, Lopez war sich aber keiner Schuld bewusst.

"Ich war über das Manöver sehr verärgert. Ich wusste, dass es riskant ist, außen vorbeizufahren, aber er hat mir keinen Platz gelassen und versucht mich abzudrängen, hat sich damit aber selbst geschadet", sagt Lopez. Monteiro musste sein Auto in der Box abstellen und stieg wutentbrannt aus.

Lopez kämpfte sich im weitern Rennverlauf wieder an Ma vorbei und konnte in Runde 14 auch den bis dahin führenden Michelisz überholen. Der Ungar verteidigte seine zweite Position gegen Ma, der seinerseits Muller hinter sich halten konnte. Fünfter wurde Gabriele Tarquini (Honda) vor dem Chevrolet-Trio Hugo Valente (Campos), Tom Coronel und Tom Chilton (beide ROAL).

Mehdi Bennani (SLR-Citroen) konnte aus seiner Pole-Postion in der umgekehrten Startaufstellung keinen Vorteil ziehen, denn der Marokkaner legte einen fulminanten Frühstart hin, der von der Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe geahndet wurde. Bennani kam als Neunter ins Ziel. Rickard Rydell (Nika-Honda) komplettierte die Top 10.

Sebastien Loeb (Citroen), der das erste Rennen gewonnen hatte, schied im zweiten Lauf aus, nachdem er in Runde vier den am Ausgang der Schikane platzierten Reifenstapel getroffen hatte, wobei sein C-Elysse an der linken Fahrzeugfront stark beschädigt wurde. Den auf die Fahrbahn geschleuderten Reifenstapel brachten die mutigen Streckenposten unter gelber Flagge und ohne den Einsatz des Safety-Cars wieder in Position.

Rob Huff (Lada) trat nach seinem Unfall im ersten Rennen nicht zu Lauf zwei an, da der Schaden an seinem Auto nicht rechtzeitig repariert werden konnte.

In der Gesamtwertung der WTCC führt nach 14 von 24 Saisonrennen Lopez mit 282 Punkten und hat nun wieder 39 Punkte Vorsprung auf Muller. Loeb belegt mit 208 Zählern Rang drei in der Meisterschaft. Die Saisonrennen 15 und 16 finden in zwei Wochen auf dem Stadtkurs von Vila Real in Portugal statt, wo die WTCC erstmals Station macht.

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