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Muller und Monteiro siegen – Lada punktet

Yvan Muller gewinnt das erste Rennen in Moskau, im zweiten Lauf siegt Honda-Pilot Tiago Monteiro, Rob Huff erobert für Lada den zweiten Platz.

Von der Pole-Position zum Sieg in 16 Runden: Yvan Muller (Citroen) hat den neunten Lauf der WTCC-Saison 2015 am Moscow Raceway souverän für sich entschieden. Der Rekordchampion kam 2,9 Sekunden vor WM-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez (Citroen) über die Linie. Gabriele Tarquini (Honda/+4,3 Sekunden) wurde Dritter vor Rob Huff (Lada/+4,6), der beim Heimrennen seiner Marke das Podest knapp verpasste.

In einem über weite Strecken unspektakulären Rennen sahen Qing-Hua Ma (Citroen), Tom Chilton (ROAL-Chevrolet), Norbert Michelisz (Zengö-Honda), Tiago Monteiro (Honda), Sebastien Loeb (Citroen) und Jaap van Lagen (Lada) die Zielflagge auf den restlichen Punkterängen. WTCC-Neuling Nick Catsburg (Lada) blieb bei seinem Einstand als Elfter ohne Zähler, zeigte aber eine gute Leistung.

Bis zur achten Runde hatte der Niederländer die zehnte Position behauptet, musste dann aber seinen Lada-Teamkollegen van Lagen ziehen lassen. Kurz darauf fiel auch an der Spitze endgültig die Entscheidung: Nach einem Fahrfehler in Runde elf verlor Lopez den Anschluss an Muller und damit alle Chancen auf eine Attacke. Muller fuhr das Rennen anschließend kontrolliert nach Hause.

"Es war schönes Rennen, aber ein ziemlich langes", sagt Muller nach seinem dritten Saisonsieg. "Ich fragte sogar mal an den Boxen nach, wann es zu Ende sein würde." Der viermalige Weltmeister hatte den Start für sich entschieden und war gleich in Führung gegangen. Lopez blieb zwar dran, konnte seinen Citroen-Teamkollegen aber nie gefährden und nahm als Zweiter wichtige WM-Punkte mit.

Wesentlich lebhafter als an der Spitze ging es im Hinterfeld zu: Gleich in der ersten Runde kollidierte Stefano D'Aste (Münnich-Chevrolet) mit Mehdi Bennani (SLR-Citroen), was Letzteren in einen Dreher zwang. Auch Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) rutschte nach einem Schubser von der Bahn, lieferte sich am Ende aber noch ein langes Duell mit Gregoire Demoustier (Craft-Bamboo-Chevrolet) um den letzten Platz.

Einzig auf den Positionen drei und vier schien ab Runde 13 noch einmal etwas zu passieren: Tarquini unterlief ein kleiner Fehler und Huff war sofort dran, klopfte sogar kurz am Honda-Heck an. Doch damit hatte Tarquini auch schon das Schlimmste überstanden. Denn Lada präsentierte sich im ersten Moskau-Rennen zwar stark, war jedoch nicht schnell genug, um einen Podestplatz einzufahren.

Dennoch zeigt sich Lada-Speerspitze Huff zufrieden: "Ein fantastisches Ergebnis, vor allem hier in Moskau. Das Auto läuft gut. Wir sind zufrieden", so der Brite. "Es gab ein paar Chancen, aber die waren nicht klar genug." Auch, weil Tarquini sich geschickt verteidigte. Er meint: "Nachdem ich gesehen hatte, dass ich nicht schnell genug war, um anzugreifen, konzentrierte ich mich darauf, Huff hinter mir zu halten."

Lauf 2: Monteiro siegt vor Huff

Der umgedrehten Startaufstellung sei Dank: Tiago Monteiro (Honda) hat das turbulente zehnte Rennen der WTCC-Saison 2015 am Moscow Raceway gewonnen. Der frühere Formel-1-Pilot nutzte seine Pole-Position optimal und kam nach 16 Rennrunden als klarer Sieger ins Ziel. Für Monteiro war es der erste Erfolg seit Schanghai 2013 und der sechste WTCC-Laufsieg seiner Karriere.

"Dieses Rennen habe ich genossen", sagt der Honda-Werksfahrer in einer ersten Stellungnahme. "Gabriele Tarquini ist im ersten Rennen in die Top 3 gefahren, nun habe ich gewonnen. Das ist ein gutes Teamergebnis. Und ein solches Resultat haben wir gebraucht." Allerdings musste Monteiro am Ende noch einmal zittern: Rob Huff (Lada) kam ihm von hinten immer näher, aber letztlich nicht mehr nahe genug.

Der Weltmeister von 2012 zeigte ein sensationelles Rennen, indem er von Startplatz sieben auf Platz zwei nach vorn fuhr und schließlich nur 3,1 Sekunden hinter Monteiro über die Ziellinie schoss - am zweifelsohne wichtigsten Rennwochenende der russischen Marke Lada. Und dieser Podestplatz von Huff ist passenderweise das bisher beste Ergebnis von Lada in der WTCC-Saison 2015.

Als Dritter beschloss Norbert Michelisz (Zengö-Honda/+5,5 Sekunden) das zweite Moskau-Rennen und sicherte sich damit auch den Klassensieg in der Privatierwertung. WTCC-Neuling Nick Catsburg (Lada/+8,0) ergänzte das starke Lada-Resultat als Vierter vor Qing-Hua Ma (Citroen/+12,1), Yvan Muller (Citroen/+14,5), Sebastien Loeb (Citroen/+18,0) und Hugo Valente (Campos-Chevrolet/+20,8).

Die letzten WM-Punkte gingen in Russland an Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) und Tom Coronel (ROAL-Chevrolet). WM-Spitzenreiter und Titelverteidiger Jose-Maria Lopez (Citroen) ging dagegen leer aus: Ein Frühstart zog eine Durchfahrtsstrafe nach sich. Lopez fiel dadurch aus den Top 10 heraus und blieb als Zwölfter ohne Punkte. Die Führung in der Gesamtwertung behält er trotzdem.

Vor dem Antritt seiner Strafe hatte sich Lopez ein hartes Duell mit Titelrivale Muller geliefert. Schon in Runde zwei waren die beiden Citroen-Piloten aneinandergeraten und hatten sich sogar mehrfach berührt. Ähnlich rustikal versuchte sich Gabriele Tarquini (Honda) in Runde sieben gegen Catsburg durchzusetzen, doch ihre Autos verhakten sich. Tarquini flog ab und schlug in die Leitplanken ein.

Und es blieb turbulent: Ma räumte in Runde 13 Valente von der Strecke, was Muller und Loeb zu Angriffen nutzten. An die Situation von Runde vier, als Lopez von Chilton und Muller in einen "Sandwich" genommen worden war und es zu dritt nebeneinander durch den ersten Sektor ging, kam diese Szene aber nicht heran. Immerhin: Die meisten Duelle endeten glimpflich, die Piloten konnten weitermachen.

Die Entscheidung um die Spitzenplätze war eine Angelegenheit von Huff: In Runde fünf schnappte er sich seinen von Rang zwei gestarteten Lada-Teamkollegen Catsburg, anschließend fuhr er die Lücke zu Michelisz zu. In Runde elf hatte er den Anschluss hergestellt, in Runde zwölf überraschte er Michelisz und fuhr bei geringem Lackaustausch vorbei. Damit waren die Positionen hinter Monteiro bezogen.

Nach zehn von 24 Rennen in der WTCC-Saison 2015 führt Lopez (199 Punkte) weiterhin klar in der Fahrerwertung. Muller (164) hat den Rückstand jedoch deutlich verkürzt und ist nun neuer Zweiter vor Loeb (135). Moskau-Sieger Monteiro (102) ist der bestplatzierte Citroen-Verfolger. Schon in zwei Wochen geht die Tourenwagen-WM am Slovakiaring in der Slowakei in eine neue Runde.

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