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Bergrallyecup: Lobming

Hundertstelduell der Berg-Evergreens

Eine der spannendsten Entscheidungen um den Tagessieg im Bergrallyecup, die es je gegeben hat: Nur 0,05 Sekunden trennten die Top 2.

Fotos: H. Rieger

Es war eine der spannendsten Entscheidungen um den Tagessieg im Bergrallyecup, die es je gegeben hat: Gerade einmal 0,05 Sekunden entschieden das Duell Rupert Schwaiger (Porsche 911 3,5l Biturbo) gegen Felix Pailer (Lancia Delta Integrale). Der Koglhofer erzielte im ersten Rennlauf Bestzeit. Pailer konterte mit der schnellsten Laufzeit im zweiten und dritten Wertungslauf, konnte aber den Vorsprung nicht mehr ganz aufholen. Einen richtigen Thriller gab es zwischen den beiden auch um die Tagesbestzeit: Schwaiger fuhr 54,293 Sekunden, Pailer 54,295 Sekunden – nicht einmal ein Wimperschlag entschied zu Gunsten des Porsche-Piloten.

Platz 3 für den Mürztaler Werner Karl (Audi S2R quattro), der trotz eines grippalen Infekts eine sensationelle Leistung an den Tag legte. Nur knapp verfehlte der Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5) das Podium, war aber mit Platz vier durchaus zufrieden. Auf Gesamtplatz fünf der schnellste Zwei-Liter-Pilot: Andi Marko (Audi A4 quattro STW). Manfred Platzer bestätigte mit Platz sechs im BMW 320 M3 einmal mehr seine konstant guten Leistungen.

Der Leobener Heiko Fiausch, endlich ohne technische Probleme am Opel Astra GSI, erzielte mit Platz sieben seine heuer bisher beste Platzierung im Gesamtklassement; geradezu sensationell die Leistung von Heimkehrer Manfred Fuchs, der mit dem Gruppe A Mitsubishi Evo 8 Platz acht belegte – vor Drifterkönig Hermann Blasl, der mit seinem spektakulären Fahrstil im Opel Kadett C die Fans begeisterte. Eine hervorragende Leistung bot auch diesmal Manuel Michalko, der mit dem 1600er Citroën Saxo RP4 einen feinen zehnten Gesamtrang erreichte.

Klassenergebnisse:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD

Der Haslauer Bergfuchs Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) agiert wie in seinen besten Tagen und feierte seinen heuer bereits dritten Klassensieg; auf Platz zwei ein durch Grippe geschwächter Werner Karl, der trotz des Handicaps mit seinem Audi S2R quattro eine sensationelle Leistung bot. Mit Platz drei blieb der Weizer Stefan Wiedenhofer im Mitsubishi Mirage R5 auf Tuchfühlung zur Spitze. Einmal mehr riesiges Pech für Ford-Cosworth-Pilot Markus Binder: Nach Bestzeit in Lauf 1 musste er im zweiten Rennlauf mit gebrochener Radnabe w.o. geben.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD

Achter Sieg im achten Rennen: Porsche-Pilot Rupert Schwaiger eilt mit Riesenschritten zur erfolgreichen Titelverteidigung, sowohl im Cup als auch im OSK-Pokal; Platz zwei für Manfred Platzer im BMW 320 M3, der sich damit in der Klassenwertung wieder näher an den diesmal Drittplatzierten Karl Heinz Binder im Ford Sierra RS 500 heranschob. Auf Platz vier mit tadelloser Leistung: Andreas Müllner im BMW E36 M3 vor Lokalmatador Karl Heinz Schauperl (VW Käfer), der durch zwei Hoppalas (Dreher im ersten Lauf, Drehzahl im Keller in Lauf zwei) eine bessere Platzierung vergab. Rundstreckenspezialist Dominik Wallner wurde im BMW E30 guter Vierter.

• E1 bis 2.000 cm³

Der Südsteirer Andi Marko (Audi A4 quattro STW) feierte seinen heuer bereits siebenten Klassensieg, damit sollte die Titelverteidigung bei noch zwei ausstehenden Läufen nur noch Formsache sein; überschwängliche Freude bei Heiko Fiausch, der im Opel Astra GSI seine heuer beste Platzierung herausfuhr. Mit Platz drei bestätigte Drifterkönig Hermann Blasl (Opel Kadett C Coupé) seine heuer konstant guten Leistungen – ein Top-3-Platz am Ende der Saison ist in Griffweite. Hofstätten-Sieger Michi Wels (VW Scirocco) wurde guter Vierter und verteidigte seinen Platz in den ersten Drei dieser Division.

Auf Platz fünf: ein prächtig aufgelegter Jürgen Halbartschlager im VW Golf 17 vor Michael Emsenhuber, der mit seinen VW Corrado auf den sechsten Platz fuhr. Kein gutes Pflaster ist Lobming für Markus Habeler (VW Scirocco): Crash im Vorjahr – und auch heuer verformte er seinen Boliden nachhaltig, der siebente Platz ist wohl nur ein Trostpflaster. Platz acht in diesem starken Feld für Manfred Majkovski (Renault Mégane). Lokalmatador Werner Jud wurde im 2er-Golf Neunter vor Markus Müllner auf einem weiteren VW Golf GTI. Der junge Patrick Baumegger wurde im Peugeot 206 RC Elfter. Platz zwölf belegte der Leibnitzer Martin Povoden (Renault Mégane).

• E1 bis 1.600 cm³

Mit dem achten Sieg in Folge sicherte sich Manuel Michalko (Citroën Saxo RP4) bereits vorzeitig den Cupsieg in dieser Klasse. Der Südsteirer Günter Strohmeier siegte zwar in der 1400er-Klasse, wurde aber mit seinem Alfasud wegen zu geringer Starteranzahl eine Klasse höher gereiht und erreichte dennoch den ausgezeichneten zweiten Platz. Dritter wurde im VW Golf 17 der Edelsgruber Manuel Blasl vor Gregor Hutter aus Hart bei Graz im Alfa 145. Ein weiterer Lokalmatador, Michael Schnidar im Honda Civic, wurde in dieser Klasse Sechster. Michael de Cillia musste seinen Ford Fiesta RS bereits vor dem Rennen mit Technikproblemen vorzeitig aufladen.

• Division A über 2.000 cm³

Eindrucksvolle Rückkehr von Manfred Fuchs im Mitsubishi Evo 8: Souveräner Sieg vor Wolfram Sommer im Mitsubishi Evo 7, der sich damit vorzeitig den Titel sicherte.

• Gruppe A bis 2.000 cm³

Der Feldbacher Patrick Lorenser feierte im Rallye Citroën Xsara einen ganz wichtigen Sieg, damit ist die Tür für den Cupsieg weit offen. Es soll der letzte Einsatz dieses Autos gewesen sein, beim nächsten wird Lorenser voraussichtlich wieder seinen Honda Civic Type R pilotieren. Auf Platz zwei knapp geschlagen: Bernd Werfring im Opel Kadett GSI. Den letzten Platz am Stockerl eroberte Johann Harrer im Alfa Romeo 145. Pech für den dreifachen Sieger in den letzten Rennen: Thomas Lickel musste vor dem Start zum zweiten Wertungslauf seinen Opel Kadett mit gebrochener Antriebswelle abstellen.

• Klasse N über 2.000 cm³

Der Mixnitzer Dieter Holzer Mitsubishi EVO 8 diesmal als Solist in dieser Klasse, glänzt hier mit Topzeiten und wird gesamt ausgezeichneter 14.

• Klasse N bis 2.000 cm³

Helmut Harrer (Honda Civic Type R) machte mit seinem fünften Sieg in der heurigen Saison einen großen Schritt Richtung erfolgreicher Titelverteidigung. Mit Platz zwei ließ Wolfgang Schutting im Renault Clio die Titelvergabe aber noch offen. Patrick Flechl, dessen Crew den Opel Astra GSI nach dem Ausrutscher in Hofstätten in Windeseile wieder aufgebaut hatte, wurde guter Dritter.

• Historisch über 2.500 cm³

Heuer könnte der Klassensieg nach Kärnten gehen, denn Gerald Glinzner (Porsche Carrera) könnte sich sowohl den Cupsieg als auch die Berg-ÖM sichern. Sein Sieg in Lobming war für die Cupwertung immens wichtig. Auf Platz zwei: Reinhold Prantl, ebenfalls Porsche Carrera, der aber nicht locker lässt. Der Burgenländer Herbert Neubauer peitschte seinen Lancia Delta Integrale auf Platz drei.

• Historisch bis 2.500 cm³

Der Lödersdorfer Mario Krenn (Ford Escort RS 2000) behielt seine weiße Weste: acht Rennen, acht Siege. Dem Ford-Piloten ist der neunte Titel in Folge wohl nicht mehr zu nehmen; auf Platz zwei im wunderschönen Fiat Abarth 131 der Kärntner Karlheinz Stranner. Platz drei ging an Adi Hochecker (Opel Kadett C Coupé) vor August Gratzer (Lancia Beta Montecarlo), Gastgeber und Lokalmatador in Lobming. Manfred Zöchling sicherte mit Platz fünf seinen zweiten Gesamtrang ab. Zwei Niederösterreicher, Franz Haidn (BMW 325) und Wolfgang Pieber (BMW 323i) belegten die Plätze sechs und sieben. Mit technischen Problemen leider nicht in der Wertung: Rene Warmuth (VW Golf GTI) und Franz Brunner (Opel Kadett B).

• Historisch bis 1.600 cm³

Patrick Ulz (Alfa Romeo Alfasud Ti) siegte souverän mit über 16 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Newcomer Philipp Lernpaß, der bei seinem ersten Rennen den tollen zweiten Platz belegte. Auf Platz drei: Der Weizer Erwin Mandl, der mit seinem NSU TT damit auch die Führung in der Klasse übernahm. Durch technische Probleme ausgefallen: Gerald Schröcker (Alfasud) und Dominik Neumann (Mini Cooper BMC).

Nächster Bergrallyelauf: Sonntag, 11. September 2016, in Semriach; Veranstalter: Rallyeclub Semriach/Gerald Pucher.

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