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WEC: Austin

Abendrundfahrt im „Lone Star State“

Vorschau auf den sechsten Lauf der Langstrecken-WM 2016: Der Kurs von Austin sollte Audi, Porsche und Toyota gleichermaßen liegen.

Nach der Höhenluft von Mexiko-Stadt geht es für die Teilnehmer der Langstreckenweltmeisterschaft 2016 nun ins tiefer gelegene Texas. Der sechste Saisonlauf, das Sechs-Stunden-Rennen von Austin, könnte die Piloten an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit bringen. Für das Training sowie das Qualifying am Donnerstag bzw. Freitag werden schwül-warme Temperaturen von fast 35 Grad Celsius erwartet, am Samstag drohen bei ähnlichen Werten Gewitter während des Rennens. Man erinnere sich: Schon 2014 herrschte bei der Langstrecken-WM in Austin regelrecht "Land unter".

Dennoch freuen sich wohl alle Piloten nach dem wenig spektakulären Streckenlayout in Mexiko auf mehr Fahrspaß. Der Circuit of the Americas ist aufgrund seiner schnellen und diffizilen Passagen allseits beliebt. "Eine tolle Streckenführung, die für tolle Rennen sorgt", meint etwa Mike Conway. Der Toyota-Pilot bereitet sich mit einem Training in der Wüste von Arizona auf die Hitzschlacht vor. "Ich werde also bestens vorbereitet und hoch motiviert anreisen", verspricht der Brite.

Toyota hatte beim vergangenen Lauf mit starkem Renntempo überzeugt. "Stets angreifen", gibt Stéphane Sarrazin die Devise für das anstehende Rennen in Texas aus. "Ich denke, Austin sollte unserem Auto aufgrund der Streckencharakteristik eher liegen", erwartet Markenkollege Sébastien Buemi ein gutes Abschneiden der beiden TS050. Toyota war im Verlauf dieses Jahres – vor allem in Le Mans – vom Pech verfolgt. In den USA will man endlich sauber durchkommen und möglichst um den Sieg mitkämpfen.

Davidson und Tréluyer wieder dabei

Ähnlich sind die Vorzeichen bei Audi: Die Deutschen haben 2016 in Spa-Francorchamps zwar bereits einen Sieg gefeiert, doch es gab zahlreiche Gelegenheiten für weitere Erfolge, die meist durch technische Defekte vergeben wurden. In Austin soll sich das Blatt wenden. Die Strecke nahe der texanischen Hauptstadt gilt für Audi als gutes Pflaster, 2013 und 2014 konnte man dort gewinnen. Für das anstehende Rennen kehrt Benoît Tréluyer nach auskurierter Verletzung wieder in den R18 mit der Startnummer 7 zurück; auch Anthony Davidson kann wieder in seinen Toyota TS050 steigen.

Bei Porsche möchten die amtierenden Weltmeister Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber ihren guten Lauf fortsetzen und den Vorjahressieg wiederholen. Zwar ist das Trio im Kampf um die WM-Krone 2016 auch nach Erfolgen auf dem Nürburgring und in Mexiko noch immer weit zurück, aber man will zumindest optimale Einzelergebnisse einfahren. "Vermutlich werden wir 2016 nicht so dominant sein wie 2015, aber wir wollen unseren Texas-Sieg trotzdem wiederholen", sagt Webber, der sich ganz besonders auf das Rennen in die Dunkelheit hinein freut.

Am Samstag Abend – der Start erfolgt um 17 Uhr Ortszeit – streiten sich bei den privaten LMP1-Teams erneut ByKolles und Rebellion mit jeweils nur einem Fahrzeug. Die Schweizer treten in der Stammbesetzung Imperatori, Kraihamer und Tuscher an, beim Kolles-Team müssen Simon Trummer und Oliver Webb die voraussichtliche Hitzeschlacht allein bewältigen; Pierre Kaffer kann wegen einer Terminüberschneidung mit der GT3-Serie BES nicht am WM-Rennen in Austin teilnehmen.

Oreca: Bremsproblem endlich im Griff?

In der LMP2-Kategorie war ursprünglich die Rückkehr des zweiten Manor-Orecas erwartet worden, dieses Comeback findet allerdings nicht statt: Die Briten schicken bloß ein Auto für Bradley, Merhi und Rao ins Rennen. Manor gehört zu jenen Teams, die unter den fragilen Bremsen der Orecas leiden. G-Drive hat eine defekte Bremsscheibe zuletzt sogar den sicheren Mexiko-Erfolg gekostet. Das Team um René Rast wird wohl auch in Austin zu den schnellsten gehören – ob es zum ersten Saisonsieg reichen wird?

In der GTE-Pro-Klasse steht Ford im Mittelpunkt. Das Heimspiel der US-Amerikaner ist mit hohem Aufwand und viel Arbeit verbunden. Weil an gleicher Stelle auch die USCC fährt, bringt man – wie zuletzt in Le Mans – alle vier Ford GT gleichzeitig an die Strecke. In Mexiko war Aston Martin kaum zu schlagen, in Texas dürften voraussichtlich wieder die Turboautos von Ferrari und Ford den Ton angeben, weil diese Fahrzeuge bereits auf Basis des neuen Regelwerks entwickelt wurden und somit über mehr Abtrieb verfügen.

Der Zeitplan sieht diesmal erheblich anders aus als an anderen Rennwochenenden: Am Donnerstag beginnt das erste freie Training um 14:45 Uhr Ortszeit (CT + 7h = MESZ), der zweite Durchgang findet ab 20 Uhr schon bei Dunkelheit statt. Am Freitag wird ab 10:30 Uhr noch einmal trainiert, bevor ab 17:45 Uhr die Qualifyings durchgeführt werden. Das sechste Saisonrennen geht dann am Samstag von 17 bis 23 Uhr (entspricht Sonntag, 0 bis 6 Uhr MESZ) über die Bühne.

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