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WEC: Le Mans

Vorschau GTE: Der moderne Fünfkampf

Porsche gegen Ferrari, Ford, Chevrolet und Aston Martin: Wer holt sich den GTE-Pro-Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2016? Aston Martin als klarer Favorit in der GTE-Am-Klasse.

Während die Prototypen bei den 24 Stunden von Le Mans an der Spitze kämpfen, werden im hinteren Feld die GTE-Pro-Fahrzeuge ihre ganz eigene Schlacht austragen. In diesem Jahr stellen sich gleich fünf Hersteller dem intensiven - und von Einstufungen mitbestimmten - Wettbewerb. Die Titelverteidiger von Corvette bringen US-amerikanische Konkurrenz von Ford mit. Die beiden Werke treffen auf die Europäer von Porsche, Ferrari und Aston Martin.

Vor der "Zusammenführung" der Kontinente in einen gemeinsamen Wettkampf sind noch viele Fragen offen. In der WEC hatte sich Ferrari in den beiden ersten Rennen des Jahres als übermächtig präsentiert. Davide Rigon und Sam Bird holten im neuen 488 GTE die Klassensiege in Silverstone und Spa. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. "Jetzt wollen wir auch in Le Mans gewinnen", so die klare Ansage von Davide Rigon. Der neue Ferrari ist schnell, hatte zuletzt aber auch einige Schwächen bei der Zuverlässigkeit.

Das gleiche gilt für die Konkurrenz aus der WEC. Der Ford macht einen soliden Eindruck bezüglich der Performance, aber die Standfestigkeit war nicht immer gut. Porsche hatte beim Saisonauftakt in Silverstone große Probleme, Aston Martin flogen beim Vortest plötzlich die Motoren um die Ohren. Zudem ist bei den Briten immer noch die Haltbarkeit und Performance der Reifen etwas fraglich. Aston Martin wechselte vor dem Saisonstart von Michelin auf Dunlop.

Corvette macht guten Eindruck beim Test

Beim Vortest deckte kaum ein Hersteller die Karten auf. Einzig Porsche schickte seine beiden Werks-911er, die 2016 nur in der IMSA eingesetzt werden, mal etwas schneller auf die Reise. "Wir gasen voll an", so die Aussage von Motorsportchef Frank-Steffan Walliser. Die beiden RSR waren im Klassement des vergangenen Sonntags auf den Positionen zwei und drei. Schneller war nur Corvette. Die Bestzeit in 3:55.122 Minuten - und das bei vorsichtiger Fahrt - war ein Zeichen: Corvette ist bärenstark.

"Der Kampf in Le Mans wird von Jahr zu Jahr immer härter", meint Antonio Garcia, der sich die C7.R #63 mit Jan Magnussen und Ricky Taylor teilt. "Da zählt jetzt wirklich jedes Zehntel - was ein Witz ist, wenn man sich die Länge der Strecke anschaut." Für eine durchweg aggressive Fahrweise müsse man "ein gutmütiges und berechenbares Auto" haben, meint Titelverteidiger Oliver Gavin. Und genau diese Qualitäten besitzt die Corvette. "Aber jetzt kommt noch der zusätzliche Druck durch Ford", meint Tommy Milner.

"Bei uns gibt es einen klaren Auftrag: Sieg in Le Mans", sagt Ford-Neuzugang Stefan Mücke im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Schon beim Vortest war die Führungsriege aus den USA angereist, um die Fortschritte mit dem neuen GT genauestens verfolgen zu können. "Wir haben hier und dort noch etwas Arbeit, aber keine großen Baustellen. Das ist schon mal gut zu wissen", so die Bilanz des deutschen Werkspiloten aus Berlin.

Aston Martin der Favorit in GTE-Am-Klasse

"Le Mans ist ein so großes Rennen und es ist schwierig, alles perfekt und ohne Fehler abzuspulen", mahnt Dirk Müller, der von BMW zu Ford gewechselt war. Die Neulinge im Lager der GTE-Szene haben einen Vorteil: Ford schickt gleich vier Werksautos in die Schlacht. "Ich erwarte, dass von unseren vier Fahrzeugen in der Schlussphase mindestens noch zwei im Rennen sein werden", sagt Joey Hand. "Ich gehe die Sache sehr realistisch an. Ich denke, wir können gewinnen. Ich trete an, um zu gewinnen."

"Irgendwie sucht sich das 24-Stunden-Rennen von Le Mans seine Sieger selbst aus", bemerkt Sebastien Bourdais, der als gebürtiger Sarthoise alles über den Klassiker in Frankreich weiß. "Du gibst einfach dein Bestes und hoffst, dass es klappt." Ford fehlte es beim Vortest im Vergleich noch etwas an Topspeed. In genau diesem Punkt war der Aston Martin Vantage überragend. Mit 302 km/ war Marco Sörensen um Längen schneller als alle anderen GTEs.

Auch wenn der Vantage in anderen Bereichen seine Nachteile hat: In der GTE-Am-Kategorie wird kaum ein Weg an Pedro Lamy/Paul Dalla Lana/Mathias Lauda vorbeiführen. "Wir sind Favorit und können eigentlich nur verlieren", bekennt sich Lauda ganz klar zur Rolle bei den 24 Stunden von Le Mans. Der Aston Martin mit der Startnummer 98 ist stark besetzt. Mögliche Konkurrenz droht von Larbre-Corvette, wenn sich Teamchef Jack Leconte zur Verpflichtung des pfeilschnellen Nicky Catsburg entschließen kann.

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