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Dakar-Rallye 2016

12. Dakar Sieg für Peterhansel

"Mister Dakar" Stephane Peterhansel triumphiert mit Peugeot und feiert seinen zwölften Sieg - Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers auf dem Podest.

Fotos: Red Bull Content Pool, Twitter Dakar

Triumph für Peugeot und Stephane Peterhansel: Die französische "Traumpaarung" gewinnt die Rallye Dakar 2016. Beim Comeback im Vorjahr hatten "die Löwen" noch keine Chance gegen X-raid Mini, doch diesmal war der 2008 DKR16 das überlegene Fahrzeug. Gepaart mit der Routine von Peterhansel hatte die Konkurrenz keine Chance. Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah musste sich im Ziel um 34:58 Minuten geschlagen geben und belegte Platz zwei.

Bis zum Schluss war das Duell um den dritten Platz spannend. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Toyota) wehrten den letzten Angriff von Rookie Mikko Hirvonen (Mini) ab und sicherten den dritten Platz ab. Weniger als drei Minuten trennten die beiden Mannschaften im Ziel. Mit von Zitzewitz steht ein Deutscher in Rosario (Argentinien) auf dem Podest. Fünfmal in den vergangenen acht Jahren (inklusive Gesamtsieg 2009) fuhren de Villiers/von Zitzewitz in die Top 3.

"Die Podiumsgaranten haben wieder Wort gehalten! Sechs Podiumsplätze in acht Jahren - das kann sich sehen lassen", freut sich von Zitzewitz über den dritten Platz. "Es war eine Rallye, die alles andere als rund für uns gelaufen ist und damit natürlich nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir müssen zugeben, dass wir zu Beginn von der Stärke der Peugeot überrascht waren, denn die erste Woche hätte uns entgegenkommen müssen. Dennoch war unser Hilux ein tolles Auto, das beste, das wir je gebaut haben. Unterm Strich sind wir zufrieden mit der Dakar und werden jetzt an der Zukunft bauen."

Stephane Peterhansel krönt seine erfolgreiche Karriere

"Mister Dakar" Peterhansel krönte seine erfolgreiche Karriere mit seinem zwölften Triumph. Sechs Mal gewann er als Motorradfahrer (1991, 1992, 1993, 1995, 1997, 1998). Nun eroberte er im Alter von 50 Jahren seinen sechsten Sieg bei den Automobilen. Davor gewann Peterhansel mit Mitsubishi (2004, 2005, 2007) und Mini (2012, 2013). Ob sein Sieg in trockenen Tüchern ist, wird sich allerdings erst in einigen Wochen entscheiden. Noch schwebt das Berufungsverfahren von X-raid im Zuge der Tankaffäre über dem Endergebnis.

"Es ist außergewöhnlich", jubelt Peterhansel im Moment des großen Sieges. "Der Druck war hoch, aber wir haben es geschafft. Als ich die Ziellinie überquert habe, war ich nach den stressigen letzten drei Tagen erleichtert. Ich freue mich auch, dass ich für Peugeot ein neues Kapitel in der Geschichte aufschlagen durfte." Zum ersten Mal seit 26 Jahren gewann Peugeot diesen Rallye-Klassiker. Erstmals seit 15 Jahren gewann ein Auto ohne Allradantrieb.

Und wie ordnet Peterhansel seinen zwölften Triumph ein? "Einige Siege bedeuten einem mehr als andere. Dieser zählt sicher zu meinen Top 3." Offen ist die Frage, ob der Franzose auch im nächsten Jahr antreten wird. "Es ist noch zu früh, um über die Zukunft nachzudenken. Eines ist aber sicher: Es war eines meiner großen Ziele, die gleiche Anzahl an Siegen bei den Motorrädern und Autos zu erreichen. Das habe ich nun geschafft. Ich weiß nicht, ob es noch viele Dinge gibt, die mich motivieren können."

Nasser Al-Attiyah akzeptiert Niederlage

Mit dem zweiten Platz musste Al-Attiyah eine Niederlage einstecken. Der Mini war nicht schnell genug, um Peugeot ernsthaft herausfordern zu können. "Vor der Dakar machten mir zwei Leute Sorgen: Stephane und Giniel. Und am Ende stehen wir drei auf dem Podium", ordnet der Katari das Ergebnis ein. "Stephane ist gewieft und Giniel ist sehr konstant. Ich freue mich über meinen zweiten Platz, es war eine gute Performance. Für die Zukunft müssen wir abwarten, denn ich habe keinen Vertrag für das nächste Jahr."

Eine langfristige Dakar-Zukunft peilt Ex-WRC-Ass Hirvonen an, der ein starkes Debüt zeigte. Im Laufe der beiden Wochen machte er kaum grobe Fehler und hatte keine Unfälle. Der vierte Platz war die Belohnung für seine umsichtige Fahrt. Damit ließ er Leeroy Poulter (Toyota) und Nani Roma (Mini), die die Positionen fünf und sechs belegten, hinter sich. Dahinter folgte mit Cyril Despres der zweitbeste Peugeot-Fahrer auf Rang sieben. Nach seinem Umstieg von den Motorrädern zu den Automobilen zeigte der Franzose in diesem Jahr eine bessere Leistung als vor zwölf Monaten.

Rallye Rekord-Weltmeister Sebastien Loeb demonstrierte bei seinem ersten Dakar-Start seinen Speed und führte das Klassement in der ersten Woche an. Doch auf den typischen Dakar-Strecken in der Wüste hatte der Peugeot-Pilot einige Probleme. Loeb musste die Tücken der schwierigsten Rallye der Welt auf die harte Tour lernen. Zum Abschluss gewann der Franzose die 13. und letzte Etappe über 180 Wertungskilometer von Villa Carlos Paz zum Zielort Rosario. Es war sein insgesamt vierter Tagessieg. Seine erste Dakar beendete Loeb als Neunter.

Bei den Trucks holte sich Gerard de Rooy mit seinem Iveco den Gesamtsieg. Nach 2012 ist es bereits sein zweiter Erfolg. Im Ziel hatte der Niederländer 1:10 Stunden Vorsprung auf den russischen Kamaz von Airat Mardejew. Der Tagessieg der 13. Etappe ging an MAN-Fahrer Hans Stacey.

Ergebnis der 13. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 1:46:51 Stunden
02. Hirvonen/Perin (Mini) +1:13 Minuten
03. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +1:36
04. Despres/Castera (Peugeot) +1:36
05. Poulter/Howie (Toyota) +2:04
06. Roma/Haro Bravo (Mini) +2:05
07. Terranova/Graue (Mini) +2:39
08. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +3:08
09. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +4:33
10. Van Loon/Rosegaar (Mini) +5:19

Endergebnis nach 13 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Peugeot) - 45:22:10 Stunden
02. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +34:58 Minuten
03. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +1:02:47 Stunden
04. Hirvonen/Perin (Mini) +1:05:18
05. Poulter/Howie (Toyota) +1:30:43
06. Roma /Haro Bravo (Mini) +1:41:06
07. Despres/Castera (Peugeot) +1:49:04
08. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +2:01:45
09. Loeb/Elena (Peugeot) +2

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