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Motorrad-WM: Brünn

Marquez fährt in Rekordzeit auf Pole

Überraschung in Brünn: Marc Marquez holt sich in Tschechien die Pole-Position vor Jorge Lorenzo und Andrea Iannone - Rossi wird Sechster.

Fotos: Marc Marquez@Twitter

Im Qualifying zum MotoGP-Rennen in Tschechien konnte sich Marc Marquez die Pole-Position sichern. In einer Rekordzeit von 1:54.596 Minuten setzt er sich 0,253 Sekunden vor Jorge Lorenzo und bereits 0,631 Sekunden vor Andrea Iannone. Es ist die insgesamt 63. Pole-Position für den WM-Leader, somit hält er nun bei genau gleich vielen Bestzeiten wie auch Jorge Lorenzo und Valentino Rossi.

In den ersten schnellen Runden zu Beginn von Q2 konnte Yamaha-Pilot Lorenzo das Tempo vorgeben. Er markierte gleich zu Beginn eine 1:54.959 Minuten, nur eineinhalb Zehntelsekunden langsamer als seine Rekordrunde im dritten Training am Vormittag (1:54.791 Minuten). Dahinter reihten sich die weiteren Favoriten Spielberg-Sieger Andrea Iannone, Marc Marquez, Maverick Vinales und auch Valentino Rossi ein. Auch Hector Barbera war bereits zu Beginn gut dabei als zwischenzeitlich Dritter.

Nach einem kurzen Boxenstopp fuhren alle Top-Piloten für ihren zweiten Versuch wieder auf die Strecke. Rossi steckte vom mittleren auf den weichen Vorderreifen um, wie bereits bei seiner Pole-Fahrt in Jerez in diesem Jahr. Teamkollege Lorenzo fuhr ebenfalls mit weichen Pneus vorne und hinten auf die Strecke. Er verbesserte seine Spitzenzeit erneut und drückte als einziger Pilot unter 1:55 Minuten die Zeit auf 1:54.849 Minuten. Damit sah alles danach aus, als könnte der aktuelle Weltmeister seine Pole des Vorjahres wiederholen.

Mit Hilfe von Rossi fuhr Marquez auf Pole

Doch gegen Ende der Session formierten sich Valentino Rossi und Marc Marquez zum Gegenangriff. Der Spanier konnte den Windschatten des "Doktors" auf seiner letzten schnellen Runde ausnutzen und knallte eine 1:54.596 Minuten in den tschechischen Asphalt - Streckenrekord.

"Ich habe nicht erwartet, auf der Pole zu stehen", zeigt sich Marquez nach seiner Traumrunde überrascht und ergänzt: "Weil Lorenzo bereits heute Vormittag sehr schnell war und eine unglaubliche Runde gefahren ist. Ich habe hundert Prozent gepusht und hatte Glück, weil Valentino vor mir war. In seinem Windschatten konnte ich ein bisschen schneller fahren."

In der letzten Kurve überholte er den Altmeister und sicherte sich somit die Führung: "In der letzten Kurve wusste ich nicht genau, was passieren würde. Ich habe gesehen, dass Valentino seinen letzten Versuch vorbereitet und dann bin ich reingestochen, ansonsten hätte ich zu viel Zeit verloren - am Ende hat mir das die Pole gebracht." Für das Rennen gibt er sich ebenfalls zuversichtlich: "Ich war mit dem vierten Training sehr zufrieden, weil wir die Pace stark verbessern konnten für das Rennen."

Lorenzo: "Habe zu hart gebremst"

Lorenzo muss sich für Sonntag mit Startplatz zwei begnügen vor Andrea Iannone. Der Brünn-Sieger des Vorjahres ist trotz der verlorenen Pole nicht unzufrieden und schildert nach dem Zeittraining: "Möglicherweise habe ich zu hart gepusht beim Bremsen, ich habe zu spät gebremst und hatte nicht genügend Geschwindigkeit in den Kurven beim zweiten Versuch. Der Hinterreifen hat ein bisschen schlechter performt als der erste, daher konnte ich nicht schneller fahren", begründet er den 0,2 Sekunden-Abstand zu Marquez.

Seinen Titelkontrahenten lobt er abermals: "Marcs Rundenzeit ist beeindruckend, sehr schnell. Aber wir sind zufrieden mit diesem zweiten Platz. Im Rennen können wir konstant schnell sein, weil wir eine gute Abstimmung haben", freut er sich auf Sonntag.

Spielberg-Pole-Mann Andrea Iannone ist mit seinem dritten Platz zufrieden. Wieder konnte er eine starke Leistung auf seiner Ducati abliefern. Im Gespräch nach der Zeitenjagd erklärt der Italiener: "Ich habe ein sehr gutes Gefühl auf dieser Strecke mit dem Bike. Unsere Situation ist hier etwas schwieriger, weil Honda und Yamaha die Situation besser kontrollieren können. Wir fahren eher am Limit, speziell im Qualifying."

Ducati rechnet sich im Rennen bessere Chancen aus

Wie schon Lorenzo spricht auch er das Bremsverhalten an: "Im vierten Training fahren wir viel mit der Vorderbremse, damit wir dem Bike beim Einlenken helfen. Im Qualifying musst du mehr bremsen, damit du dich verbesserst. Wir fahren aber bereits von Beginn an am Limit. Ich bin trotzdem glücklich, ich konnte mich vom ersten Reifensatz noch verbessern, das ist sehr wichtig. Für mich ist es trotzdem sehr schwierig, zwischen 1:54.7 bis 1:54.9 zu fahren." Am Ende steht eine Rundenzeit von 1:55.227 für Iannone zu Buche. "Im Rennen sollte es für uns etwas besser aussehen."

In Reihe zwei folgt überraschend Suzuki-Pilot Aleix Espargaro, dem nur 0,097 Sekunden auf den Ducati-Piloten vor ihm fehlten. Dahinter folgt Hector Barbera mit einer starken Vorstellung vor Valentino Rossi, der im Endspurt nicht nachlegen konnte. Dem neunfachen Weltmeister fehlen am Ende fast eine Sekunden auf Marquez.

Die ersten Zehn komplettieren Andrea Dovizioso auf Platz sieben, Maverick Vinales auf Rang acht, dahinter Marquez' Teamkollege Dani Pedrosa auf Rang neun und Cal Crutchlow, der im vierten Training gestürzt war auf Rang zehn vor den beiden Tech-3-Yamahas von Bradley Smith und Pol Espargaro.

Bradl startet von Rang 15

In Q1 konnte sich Stefan Bradl zu Beginn an den zweiten Platz setzen, musste sich aber gegen Dani Pedrosa, die Ducatis von Scott Redding und Danilo Petrucci oder auch Bradley Smith durchsetzen. Teamkollege Alvaro Bautista ritt in Kurve 3 bereits nach wenigen Minuten aus. Auch Tito Rabat ging an jener Stelle weit.

Bereits nach wenigen Minuten war klar, dass Honda-Werkspilot Pedrosa unbedingt ins Q2 möchte. Er konnte sich an der Spitze deutlich absetzen - vor Petrucci, der am Sonntag um drei Startplätze zurückversetzt wird. Am Ende schnappte sich allerdings noch Tech-3-Pilot Smith den zweiten Platz hinter Pedrosa und damit den Einzug in das Q2. Damit belegt Petrucci den 13. Platz (Startplatz 16), Redding wird 14. (Startplatz 13), dahinter folgen Eugene Laverty (14) und Stefan Bradl (15) auf 15 und 16. Loris Baz wird 17. vor Yonny Hernandez und Alvaro Bautista. Tito Rabat wird am Sonntag vom 20. und damit letzten Platz starten.

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