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Motorrad-WM: Le Mans

Jorge Lorenzo gewinnt Sturzrennen

Jorge Lorenzo sicherte sich beim Moto-GP-Rennen in Le Mans den Sieg vor Valentino Rossi - Marc Marquez und die Ducatis stürzen. Erstes Podest für Suzuki.

Foto: MotoGP

Es hatte sich schon an den vergangenen beiden Tagen angedeutet: Jorge Lorenzo war beim MotoGP-Rennen in Le Mans nicht zu bezwingen und hat sich souverän seinen zweiten Saisonsieg gesichert. Der Spanier war am gesamten Wochenende in Frankreich der dominierende Mann und ließ auch am Sonntag im Rennen überhaupt nichts anbrennen: Mit seiner Yamaha fuhr er einen Start-Ziel-Sieg ein.

Hinter dem Yamaha-Piloten ging es allerdings wild zu. Gleich reihenweise verabschiedeten sich die Kandidaten für einen Podestplatz: Erst stürzte Andrea Iannone auf Rang zwei liegend, dann Ducati-Kollege Andrea Dovizioso und Marc Marquez im Parallelflug. Profitieren konnte unter anderem Valentino Rossi, der sich Rang zwei vor Maverick Vinales sicherte. Vinales holte dabei übrigens das erste Podest für Suzuki seit dem Wiedereinstieg in die MotoGP.

Doch gegen Lorenzo war kein Kraut gewachsen. Der Spanier stach von der Pole-Position aus auch am Start nach vorne und geriet nie in Gefahr. Dahinter lauerte zunächst das Ducati-Duo aus Andrea Dovizioso und Andrea Iannone. Iannone presste sich an seinem Teamkollegen vorbei, übertrieb es allerdings in der Folge und stürzte bereits nach wenigen Runden in Kurve 8. Zu diesem Zeitpunkt hatte Lorenzo an der Spitze einfaches Spiel und musste nur seine Runden drehen.

Lorenzo holt WM-Führung zurück

"Das Rennen war lang und wollte einfach nicht aufhören. Ich wollte meine Pace aufrecht halten und die Konzentration nicht verlieren, deswegen habe ich auf eine hohe 1:33 gepusht", muss er trotz des souveränen Erfolgs durchatmen. Doch es kam für ihn noch besser: 16 Runden vor dem Ende warfen Dovizioso und Marc Marquez ihre Bikes zeitgleich in derselben Kurve weg. Zwar rettete sich Marquez noch auf Rang 13 ins Ziel, doch die Führung in der WM ist damit hin.

"Es war ein wichtiges Rennen. Ich wusste, dass ich gewinnen kann, aber wenn Marquez Zweiter geworden wäre, hätte ich nur fünf Punkte aufgeholt - so sind es mehr als 20. Von daher war es ein großartiges Rennen für die Meisterschaft", jubelt Lorenzo, der die WM nun mit fünf Zählern Vorsprung vor dem Honda-Piloten anführt. Rang drei mit weiteren sieben Zählern Rückstand belegt Valentino Rossi, der heute Zweiter wurde.

Rossi lässt Marquez stehen

Der "Doktor" erwischte von Rang sieben zunächst einen schlechten Start und verlor im Verkehr eine Menge Zeit. "Allerdings hatte ich danach eine gute Pace und war etwas schneller als Dovi und Marc", berichtet er. Der Italiener pflügte durchs Feld und überholte innerhalb kürzester Zeit auch Marquez und Dovizioso und lag auf Rang drei, als die beiden im Rücken von Rossi ihren Abflug hinlegten und der Yamaha-Pilot freie Bahn hatte.

Die Jagd auf die Spitze war da allerdings schon verloren: "Jorge war schon zu weit weg, er war einfach stärker heute", muss Rossi eingestehen. Im Ziel fehlten ihm 10,654 Sekunden auf seinen Stallrivalen. Dennoch verlässt er Frankreich mit einem lachenden Auge: "Ich bin trotzdem glücklich, weil es ein schwieriges Wochenende war und die 20 Punkte wichtig für die Meisterschaft sind", sagt er.

Erstes Podest für Suzuki und Vinales

Von dem Kuddelmuddel profitierte auch Maverick Vinales, der Suzuki das erste Podest seit 2008 bescherte und auf Rang drei ins Ziel fuhr. "Wir haben heute einen guten Job gemacht", jubelt Vinales über sein erstes MotoGP-Podium. "Es war ein schwieriges Rennen, vor allem die ersten Runden. Ich habe viele Plätze verloren, weil ich eine Berührung mit Aleix (Espargaro; Anm. d. Red.) hatte, aber danach konnte ich zurückkommen und habe mich gut gefühlt."

"Ich habe gepusht und gepusht, bis ich Dritter war, danach habe ich meine Position gegen Pedrosa verteidigt. Ich habe mich wirklich gut gefühlt und bin nun wirklich glücklich. Danke an das Team, das einen unglaublichen Job gemacht hat", so der Spanier weiter. Im Ziel lag er mehr als viereinhalb Sekunden vor Dani Pedrosa, der auf Rang vier ins Ziel kam, sowie den beiden Espargaros Pol und Aleix.

Stefan Bradl konnte mit seiner Aprilia wieder einmal in die Top 10 fahren und belegte den zehnten Platz hinter seinem Teamkollegen Alvaro Bautista. Vor den beiden lagen zudem noch Danilo Petrucci (7.) und Hector Barbera (8.), die allesamt vom turbulenten Rennverlauf profitieren konnten. Im Ziel wurden nur 13 Fahrer gewertet, Marquez hatte als Letzter dabei eine Runde Rückstand. Schlechter erging es Bradley Smith, Jack Miller, Tito Rabat, Cal Crutchlow, Yonny Hernandez und Scott Redding, die wie die beiden Ducati nicht gewertet wurden.

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