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Motorrad-WM: Misano

Lorenzo holt Pole vor Rossi

Erste Startreihe für Yamaha in Misano: Mit einem neuen Quali-Rekord sichert sich Jorge Lorenzo die Pole-Position vor Valentino Rossi – Marquez nur in Reihe zwei.

Fotos: Yamaha, Lorenzo@Twitter

Jorge Lorenzo (Yamaha) hat das Qualifying auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli dominiert und eine überlegene Pole-Position in 1:31.868 Minuten herausgefahren. Damit hatte er über drei Zehntelsekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Valentino Rossi (Yamaha; +0,348 Sekunden). Maverick Vinales (Suzuki; +0,513) komplettiert die erste Startreihe, erst auf Rang vier folgt Tabellenführer Marc Marquez (Honda; +0,575).

"Ich muss mich erst einmal entspannen, denn ich bin noch voller Adrenalin", sagte ein emotionaler Lorenzo im Anschluss an das Qualifying. Der Mallorquiner meldete sich nach einigen schwachen Rennen eindrucksvoll zurück - ihm fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. "Ich habe wirklich gepusht, mehr riskiert als normal", fügt er hinzu. "Ich dachte erst, ich wäre zu aggressiv gewesen. Aber als ich die 31.8 gesehen habe, konnte ich es nicht glauben. Eine der besten Runden, die ich je gefahren bin."

Lorenzo legte furios los und fuhr in 1:32.076 Minuten gleich einmal einen neuen Qualifying-Rekord. "Ich hatte die 32.0 schon sicher, aber wollte sie mit dem anderen Reifen unbedingt noch einmal schlagen", erinnert er sich. Es sollte ihm gelingen, denn mit der 31er-Zeit markierte Lorenzo einen deutlichen neuen Streckenrekord. Ein Erfolg auch für Michelin, dass die alte Bridgestone-Bestzeit deutlich geschlagen wurde. Eine kuriose Szene gab es auf dem Weg zum Ruhm noch: Am Boxenausgang wurde sich Lorenzo zunächst nicht mit Marquez einig, wer als Erster rausfahren soll. Erst nach einigen Gesten einigten sich die beiden Spanier.

Rossi steigert sich mächtig

Rossi begann verhalten und trieb sich erst einmal auf Rang sieben herum, drehte aber anschließend richtig auf. "Mit dem ersten Reifen war ich nicht stark genug", sagt der neunmalige Weltmeister. "Deswegen bin ich früh reingekommen in der Hoffnung, dass es mit dem zweiten Reifen besser laufen würde." Er legte im zweiten Anlauf als Erster los und fuhr sich auf die zweite Position, doch seine Runde wurde gestrichen. Er ließ sich nicht beirren und legte 1:32.216 Minuten nach, was für Startplatz zwei reichte. "Dieser zweite Platz ist sehr wichtig, aber wir müssen weiter hart arbeiten, speziell mit den Reifen", mahnt er.

Maverick Vinales hatte ursprünglich gar nicht damit gerechnet, es in die erste Reihe zu schaffen. "Ich kann es kaum glauben", jubelt der frischgebackene MotoGP-Sieger. "Heute Morgen war ich schnell, aber nicht schnell genug. Meine Jungs haben so hart gearbeitet und die letzten Zehntelsekunden aus dem Motorrad geholt. Nach dem dritten Freien Training lag es wirklich klasse."

Er schlug damit überraschend Marc Marquez. Der Honda-Pilot lag zwar nach dem ersten Schlagabtausch mit 0,367 Sekunden Rückstand sicher auf Rang zwei, doch im letzten Anlauf passte gar nichts mehr. Er bekam nicht eine fehlerfreie Runde hin und erhielt die Quittung: Startreihe zwei.

Von der fünften Position startet Michele Pirro (Ducati; +0,599), der sich vorher durch Q1 hatte kämpfen müssen. Er musste wie Marquez mit der Zeit aus dem ersten Versuch vorliebnehmen. Diese hatte da noch für den dritten Zwischenrang gereicht und war noch gut genug für den mittleren Startplatz in der zweiten Reihe.

Im zweiten Anlauf stellte er sich sehr clever an, als er sich ans Hinterrad von Lorenzo heftete. Dieser markierte die neue Bestzeit, doch Pirro wurde ausgerechnet von seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso (Ducati; +0,809) im letzten Sektor aufgehalten. Lorenzo hatte ihn zuvor überholt, doch Pirro konnte nicht mit ihm durchgehen. Dovizioso startet hinter Pirro von der sechsten Position, während Andrea Iannone an diesem Wochenende zusehen muss.

Bradl nach Q1-Aus stocksauer

Die Top 10 komplettieren Cal Crutchlow (LCR-Honda; +0,875), Dani Pedrosa (Honda; +0,991) und die Gebrüder Espargaro. Aleix (+1,050) stellte seine Suzuki vor die Tech-3-Yamaha von Pol (+1,134). Hector Barbera (Avintia-Ducati; +1,433) und Alvaro Bautista (+2,061) kamen ebenfalls ins Q2. Bautista wurde dabei die Ehre zuteil, erstmals eine Aprilia in ein Q2 der MotoGP zu bringen.

In Q1 hatte Stefan Bradl (Aprilia) eine große Chance, seinerseits erstmals in dieser Saison den Sprung ins Q2 zu schaffen. Doch es reichte nicht aus: Mit einer Zeit von 1:33.399 Minuten wurde er Dritter der Q1-Sitzung. Die Bestzeit in der Q1-Session fuhr wenig überraschend Pirro in 1:33.059 Minuten. Er musste ins Q1, nachdem er von Ducati als Ersatzfahrer für Andrea Iannone nominiert und seine Wildcard zurückgezogen wurde. Er wurde dicht gefolgt von Barbera (1:33.098), der Bradl das Ticket um drei Zehntelsekunden entriss. Dieser musste sich mit dem alten Chassis begnügen.

Bradl, der Aprilia und die MotoGP zum Saisonende verlässt, nahm kein Blatt mehr vor den Mund: "Ich bin ziemlich angepisst, weil beim Motorrad mit dem neuen Chassis, das wir normalerweise verwenden wollten, das Getriebe kaputtgegangen ist. Jetzt musste ich das alte nehmen. Deshalb nervt mich das Ganze momentan ein bisschen, weil echt nicht viel vorwärts geht." So blieb Teamkollege Alvaro Bautista das alleinige Vergnügen, erstmals eine Aprilia ins Q2 zu bringen. Er war bereits nach den Freien Trainings vorqualifiziert.

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