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Motorrad-WM: Motegi

Marquez ist Weltmeister - Rossi stürzt

Jorge Lorenzo und Valentino Rossi nehmen sich in Motegi selbst aus dem Rennen und bescheren Marc Marquez damit den vorzeitigen MotoGP-Titel.

Fotos: Marc Marquez@Twitter

Das eigentlich Unvorstellbare ist wahr geworden: Honda-Pilot Marc Marquez holt in Japan, dem Heimatland seines Herstellers, vorzeitig den Weltmeistertitel, nachdem seine Verfolger Valentino Rossi und Jorge Lorenzo stürzen und damit für einen Totalausfall beim Yamaha-Werksteam sorgen. Marquez gewinnt den Großen Preis von Japan zum ersten Mal seit seinem Aufstieg in der Königsklasse und ist mit 77 Punkten Vorsprung in der WM-Tabelle und noch drei zu fahrenden Saisonrennen uneinholbar.

Dabei hatte der 23-Jährige selbst daran nicht geglaubt: "Es ist fantastisch. Ich hatte das vor dem Rennen nicht für möglich gehalten", gibt er zu. Hatte er gestern noch vom Podium und nicht vom Sieg gesprochen, sollten die Ereignisse am Sonntag in seine Karten spieln. "Als ich gesehen habe, dass Rossi draußen ist, habe ich gepusht und wollte siegen. Dann waren noch ein paar Runden übrig und ich sah auf der Pitwall, dass Lorenzo gestürzt ist", rekapituliert Marquez den sturzreichen Großen Preis von Japan.

Rossi musste das Rennen nach seinem Crash bereits in der Anfangsphase aufgeben und damit seine Hoffnungen auf den WM-Titel endgültig begraben. Er kam in Kurve 10 auf Platz zwei liegend zu Sturz, kurz nachdem er seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo überholt hatte und Jagd auf den führenden Marquez machen wollte. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Auf der Strecke hatte sich der Honda-Pilot an der Spitze zu diesem Zeitpunkt bereits einen Vorsprung auf Lorenzo erarbeitet.

Marc Marquez widmet WM-Titel verstorbener Großmutter

Der hatte den Start zwar gewonnen, musste die Führung aber schon drei Runden später an Marquez abgeben und sich zudem gegen Andrea Dovizioso (Ducati) behaupten. Der Italiener schickte sich dazu an, den Kampf um Platz zwei zu eröffnen. Doch auch dazu kam es nicht mehr, denn Lorenzo rutschte vier Runden vor Schluss übers Hinterrad ins Kiesbett und bescherte Marquez die vorzeitige Weltmeisterschaft. Für die beiden Yamaha-Piloten geht es in der WM-Wertung nunmehr nur noch um den Vize-Titel.

Als Marquez klar wurde, dass er sich eigentlich nur noch selbst schlagen kann, fiel es ihm schwer, Ruhe zu bewahren, wie er gesteht: "Ich habe dann in ein paar Kurven einige Fehler gemacht, es war schwer, sich zu konzentrieren. Nach der letzten Saison so zurückzukommen und hier in Motegi zu gewinnen, ist toll. Ich will dem Team danken und an meine Großmutter erinnern, die dieses Jahr gestorben ist. Sie wäre sehr glücklich." Für den Spanier ist es der insgesamt fünfte WM-Titel.

Hinter dem Drama an der Spitze kam es zwischen Aleix Espargaro und Maverick Vinales (beide Suzuki) in der zweiten Rennhälfte zum teaminternen Duell, das letztlich Vinales für sich entschied und damit hinter Dovizioso erneut einen Podestplatz feiern konnte. "Es war schwierig, denn Aleix bremst wirklich gut. Es war also schwer, ihn zu überholen. ", gibt Vinales zu. "Dabei habe ich auch noch versucht, die Reifen zu schonen. Als ich gemerkt habe, dass es für Platz drei reicht, wollte ich es einfach nur sicher ins Ziel bringen."

Ducati mit Andrea Dovizioso zurück auf dem Podium

Für Dovizioso ist der zweite Platz nach längerer Durststrecke mal wieder ein Erfolgserlebnis. "Es war ein gutes Wochenende, das ist wichtig für uns. Danke für die gute Arbeit und Danke an die Fans", freut sich der Italiener und blickt auf das Rennen zurück: "Ich hatte einen guten Start, aber Valentino war links, da musste ich das Gas zudrehen. Es war schwierig, mich davon zu erholen, aber ich hatte das Tempo." Auch wenn es nicht mehr zum Duell mit Lorenzo kam, sagt Dovizioso: "Ich wusste, dass ich ihn einholen kann."

Hinter der Suzuki von Espargaro wurde Cal Crutchlow (LCR-Honda) auf Platz 5 erneut bester Privatier. Die Top 10 beim Großen Preis von Japan komplettieren Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha), Alavaro Bautista (Aprilia), Danielo Petrucci, Scott Redding (beide Pramac-Ducati) und Stefan Bradl (Aprilia). Der Deutsche kam abermals hinter dem Teamkollegen ins Ziel, kann mit einem Top-10-Ergebnis aber zufrieden sein. Der nächste Grand Prix findet in einer Woche am 23. Oktober 2016 in Australien statt.

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