MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallycross-WM: Lydden Hill

Ekström auf dem Durchmarsch

Ekström siegt vor Solberg und Hansen. Österreichs Team mit Timerzyanov auf Platz fünf, Österreichs ERX S1600-Pilot Petrakovits belegt Platz vier.

Fotos: worldRX, RCC-SÜD

Mattias Ekström (Audi) hat es geschafft und seinen dritten Sieg in Folge erobert. Der Schwede besiegte in Lydden Hill (Großbritannien) im Finale Doppelweltmeister Petter Solberg (Citroen). Rallye-Legende Sebastien Loeb war im großen Finale nicht mehr dabei, da er es nach technischen Problemen nur knapp ins Semifinale geschafft hatte. Dort hatte der Peugeot-Pilot eine schlechte Startposition und schied aus. In der WM kristallisiert sich nach vier Läufen ein Duell Ekström gegen Solberg heraus.

Nach Hockenheim und Mettet holte sich Ekström nun auch in Lydden Hill den größten Pokal ab. Damit revanchierte er sich für die knappe Niederlage gegen Solberg vor zwölf Monaten. "Im Vorjahr war ich so enttäuscht und ich kann mich erinnern, wie ich als Zweiter dagestanden bin. Ich hatte damals das Gefühl, dass das Auto gut genug für den Sieg gewesen wäre. Als Fahrer konnte ich nicht das Beste herausholen", erinnert sich Ekström zurück.

Nun machte er es besser, obwohl Ekström bis zum Finale nicht so souverän wirkte wie bei seinen beiden vorangegangenen Siegen: "Diesmal wollte ich Petter herausfordern, aber in Q1 gab es ein kleines Motorproblem und in Q2 hatte ich einen Reifenschaden. Ich war schon froh, dass ich es auf einem vernünftigen Platz ins Semifinale geschafft habe." Ab dem Semifinale drehte Ekström dann richtig auf.

Ekström dreht im Finale auf

Vor allem die Taktik war mitentscheidend, denn Ekström nahm im Semifinale und im Finale jeweils nach dem Start die Joker-Lap. "Das Semi war gut und vor dem Finale habe ich mir gesagt, dass ich absolut alles geben werde. Als ich realisierte, dass ich nach Petters Joker vorne war, war mir klar, dass es noch nicht vorbei war. Ich machte einen großen Fehler und Petter kam wieder näher. Der Sieg ist für mein Team, denn schon im Vorjahr hätte ich ihnen den großen Pokal bringen müssen. Ich bin sehr glücklich."

Solberg musste sich im Finale um eine Sekunde geschlagen geben. Trotzdem ist er nicht zu enttäuscht, denn in der WM liegt er nur fünf Punkte hinter Ekström. "Es war ein fantastisches Wochenende. Mein Citroen war fantastisch, aber ich glaube, er hatte eine etwas bessere Reifenstrategie", meint Solberg und bedauert: "Ich habe diesbezüglich einen kleinen Fehler gemacht. Das hat den Unterschied ausgemacht. Das nächste Mal probierte ich es wieder!"

Platz drei ging an Peugeot-Pilot Timmy Hansen. In der WM ist Johann Kristofferson mit 35 Punkten Rückstand Dritter, Loeb fehlen schon 42 Zähler auf Ekström. Zwei Fahrer sind derzeit einen Tick besser als der Rest des Feldes: "Petter war an diesem Wochenende der Mann", zollt Ekström seinem Gegner Respekt. "Ich war beeindruckt, wie schnell er war. Er machte nichts falsch. Er sieht danach aus, dass es zwischen uns ein sehr enger Kampf in diesem Jahr ist."

Semifinale 1: Beide Hansen-Brüder im Finale

Im ersten Semifinale standen Solberg und Timmy Hansen in der ersten Reihe. Gleich nach dem Start entschieden sich Timmy Hansen und zwei weitere Fahrer für die Joker-Lap, während Solberg auf der Strecke blieb und sich einen komfortablen Vorsprung herausholte. Als der Weltmeister zu Beginn der letzten Runde jokerte, blieb er knapp, aber sicher vor Timmy Hansen in Führung. Dahinter kam Kevin Hansen als Dritter ins Ziel und war somit auch im Finale.

Semifinale 2: Loeb scheidet aus

Das zweite Semifinale verlief deutlich turbulenter. In der ersten Reihe standen Andreas Bakkerud und Ekström, Loeb war in der letzten Reihe. Damit war klar, dass der Franzose überholen musste. Er legte auch einen super Start hin, während Ekström gleich in der ersten Runde in die Joker-Lap abbog. Somit führte Bakkerud vor Kristoffersson, World RX Team Austria-Pilot Timur Timerzjanow und Loeb. In der dritten Runde überholte Timerzjanow Kristoffersson. Der Volkswagen-Pilot machte anschließend einen Fehler und flog in die Wiese ab.

Das Feld zog sich weit auseinander, aber es blieb spannend. Ekström war der schnellste Mann auf der Strecke und holte auf. Bakkerud jokerte erst in der letzten Runde und kam knapp hinter dem Audi zurück auf die Strecke. Die Entscheidung war gefallen, Ekström holte sich den Sieg. Hinter Bakkerud fuhr Timerzjanow als Dritter ins Ziel und war damit ebenfalls im Finale. Für Loeb war das Wochenende mit Platz vier vorbei. Er jokerte in der zweiten Runde und konnte nicht mehr den für das Finale nötigen dritten Rang herausholen.

Finale: Strategie der Joker-Lap entscheidet

Solberg und Ekström starteten im Finale nebeneinander aus der ersten Reihe und wie im Semifinale bog Ekström gleich nach dem Start zu seiner Joker-Lap ab. Auf der Strecke führte Solberg vor Timmy und Kevin Hansen, Ekström reihte sich als Vierter wieder ein. Der Schwede war aber klar der schnellste Fahrer und holte mit großen Schritten auf. Damit setzte er die Spitze unter Druck.

Solberg und Kevin Hansen reagierten und nahmen zu Beginn der vierten Runde ihre Joker-Laps. Die Entscheidung um den Sieg fiel, als Solberg zurück auf die Strecke kam. Er sortierte sich hinter Ekström ein. Zu Beginn der letzten Runde jokerte Timmy Hansen und gab somit die Führung ab. Er reihte sich vor seinem Bruder Kevin als Dritter wieder ein. Solberg konnte in den letzten beiden Runden keinen Angriff auf Ekström starten. Der Schwede holte seinen dritten WRX-Sieg in Folge.

Weiter geht es vom 10. bis 12. Juni in Norwegen, wenn die Solberg-Fans die "Hell"-Arena in einen Hexenkessel verwandeln werden.

Petrakovits beim Comeback im Finale

Christian Petrakovits (im Bild links vorne liegend) konnte in der ERX S1600 bei seinem ersten Antritt in einem Skoda Fabia S1600 gleich einmal den Finaleinzug feiern: Der Niederösterreicher wurde schließlich hinter Krisztian Szabo, Artis Baumanis und Josef Susta ein hervorragender Vierter.

In der neuen Ära, in der Semifinale und Finale das A/B/C/D-Finalsystem ablösten, war es sein erster Finaleinzug, davor stand Petrakovits bereits mehrmals auf dem Podium...

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallycross-WM: Lydden Hill

Weitere Artikel:

Bergrallyecup: Demmerkogel

Saisonauftakt Bergrallyecup 2024

Bei trockenem, aber recht windigen Bedingungen ging am Demmerkogel in der südsteirischen Toscana der 1. Lauf zum Herzogmotorsport Bergrallyecup 2024 in Szene.

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.

Nach der wetterbedingten Verschiebung des ursprünglich gedachten Saisonauftaktes zum Bergrallyecup 2024 am Köberlberg in Lödersdorf, sind heuer die Gipfelstürmer beim Auftakt in der steirischen Toscana zu Gast.

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden

Freies Training Melbourne

Freitag Australien: Ferrari in guter Form

Haben Max Verstappen und Red Bull Konkurrenz? Ferrari präsentierte sich im zweiten Freien Training in Melbourne in bestechender Form ..