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Rallycross-ÖM: Nordring

Showdown auf dem Nordring

In Fuglau fällt am 9. Oktober die Titelentscheidung in der Rallycross-Staatsmeisterschaft 2016. Das Gigantenduell heißt Rekordmeister Alois Höller gegen Titelverteidiger Max Pucher - Offene Entscheidungen in drei Klassen.

Fotos: Walter Vogler, BMP Motorsportfotos

Am 8./9. Oktober brennt der Nordring Fuglau. An diesem Wochenende fällt auf dem traditionellen Rundkurs nahe Horn im Waldviertel die Entscheidung um die Staatsmeistertitel in den diversen Klassen der österreichischen Rallycross-Staatsmeisterschaft. Veranstalter des Finales 2016 ist der Leru Team 2 Motorsportclub. In drei Klassen stehen die Meister bereits fest, in drei weiteren sind die Entscheidungen noch offen. Für Spannung ist jedenfalls gesorgt. An die 70 Starter werden erwartet.

Nachdem der ursprünglich achte Saisonlauf im tschechischen Sosnova am letzten Wochenende aus finanziellen Gründen abgesagt werden musste, gibt es heuer nur noch den Lauf in Fuglau. Zum absoluten Showdown kommt es dort bei den Supercars. Hier liegt der Oberösterreicher Alois Höller zwar noch in Führung. Aber nur optisch. Weil nämlich laut Reglement ab sieben Events das schlechteste Resultat aus der Wertung fällt, steht bei genauer Betrachtung der Titelverteidiger Max Pucher vorne. Während Pucher nach einer Nullnummer in Nyirad (Ung) nichts von seinen momentanen 178 Punkten verliert, muss der Gesamtführende Alois Höller von seinen 184 Punkten das schlechteste Ergebnis (15 Punkte beim Saisonauftakt auf dem Slovakiaring) abziehen. Höller geht jedoch trotzdem optimistisch ins Finale: „Die Ausgangslage ist schwierig, ich sehe aber gute Karten für mich, weil mir der Nordring sehr gut liegt. Das eine reine Fahrerstrecke, wo der PS-Vorsprung, den Max Pucher mit seinem WM-Auto mitbringt, vielleicht nicht so zum Tragen kommt. Klar ist, dass ich gewinnen muss, während Pucher ein dritter oder vierter Platz genügen würde. Deshalb ist es doppelt schade, dass die sehr starken Ungarn diesmal nicht dabei sind. Die fahren an diesem Tag ihre eigene Meisterschaft. Realistisch betrachtet könnten nur drei Leute zwischen uns reinfahren. Der eine wäre Jürgen Weiß, die beiden anderen sind Rene Dörfler und Gerald Eder. Alle drei sind auf technisch anspruchsvollen Strecken immer zu beachten. Mein Ford Focus ist auf bestem Stand. Neben einer neuen Kupplung haben wir einige andere Teile adaptiert.“ Alois Höller fährt in Fuglau um seinen insgesamt 32. Titel. 12 Mal davon gewann er die österreichische Meisterschaft, der Rest setzt sich aus Gesamtsiegen in den Zentraleuropäischen Meisterschaften zusammen.

Der Bolide von Meisterschaftsfavorit Max Pucher, der seine Staatsmeister-Statistik heuer auf zwei Titel aufbessern könnte, steht noch in der Garage. Wie Jürgen Weiß, dessen Chef Max Pucher ja im World RX Team Austria ist, bestätigt, wurde ein neues Auto gebaut, „das gerade in der Endphase ist und mit dem Max in Fuglau fahren wird. Sollte irgendwas nicht klappen“, so Weiß weiter, „wird er eines der WM-Autos von Timur Timerzyanov oder von Janis Baumanis lenken. Ich bin überzeugt davon, dass Pucher in Fuglau voll auf Sieg fahren wird. Es bringt auch nix, groß zu taktieren. Da kann mehr passieren als wenn man fokussiert drauflosfährt.“ Sich selber sieht Jürgen Weiß nicht in einem „Gewissenskonflikt“: „Ich fahre mein Rennen, nehme weder auf meinen Chef noch auf den Alois Rücksicht. Die Titelentscheidung sollen sich die zwei untereinander ausmachen. Ich war heuer nur bei den Heimrennen, also drei Mal am Start und bin dabei drei Mal am Stockerl gestanden. Das möchte ich auch im letzten Saisonauftritt gerne fortsetzen.“

Entschieden ist die Staatsmeisterschaft bei den Super Touring Cars bis 2000 ccm. Hier kann der mehrmalige Champion Roman Castoral aus Tschechien auch unter Einbeziehung eines Streichresultats nicht mehr eingeholt werden.

Auch bei den Super Touring Cars über 2000 ccm steht der Staatsmeister bereits vor dem Finale fest. Der Niederösterreicher Oliver Gruber war mit seinem Ford Sierra der dominierende Mann der Saison. Vier Siege in Serie bei den letzten vier Läufen sind das Dokument seiner Überlegenheit. Auch das letzte Rennen der Saison hat er auf seiner Liste, doch unter einigen anderen wollen ihm in Fuglau seine niederösterreichischen Konkurrenten Patrick Breiteneder oder Sebastian Fraissl die Suppe versalzen.

Um Platz eins in der Meisterschaft wird noch in der Klasse National 1600 gefahren. Hierfür kommen noch der Niederösterreicher Manfred Aflenzer und der Oberösterreicher Philipp Leonhardsberger in Frage. Aflenzer hat neben 19 Punkten Vorsprung auch den Vorteil, dass in dieser Klasse kein Streichresultat zur Anwendung kommt, weil es dieses nur ab sieben Saisonläufen gibt. In der National 1600 stehen jedoch nur fünf Renntage auf dem Programm. Für Philipp Leonhardsberger, der wie Aflenzer einen VW Polo lenkt, hängen die Trauben zwar hoch, gänzlich unerreichbar sind sie jedoch nicht.

In der Klasse Super 1600 heißt der Staatsmeister bereits fix Werner Panhauser. Der Citroen-Pilot aus Niederösterreich liegt klar vor den zwei Ungarn David Gerencser und Gergely Marton. Diese zwei sind aber in Fuglau nicht dabei, weil am gleichen Wochenende in Ungarn selber um Meisterschaftspunkte gefahren wird.

Theoretische Chancen auf den Staatsmeistertitel bei den Junioren hat noch der Oberösterreicher Raphael Dirnberger, Favorit ist jedoch der momentan in der Gesamtwertung führende Dominik Janisch aus der Steiermark. Die beiden VW-Polo-Piloten gelten als hoffnungsvollste heimische Nachwuchs-Rallycrosser. Wie in der National-1600-Klasse und aus demselben Grund wie dort gibt es auch in der Junioren-Klasse keine Streichresultate.

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