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WEC: Nürburgring

Freitag: Drei Hersteller in einer Sekunde

Porsche hatte bei den beiden Freien Trainings der WEC am Nürburgring die Nase vorn, Audi und Toyota sind aber nahe dran – Offener Kampf in der GTE-Pro.

Fotos: Porsche

Das zweite Freie Training der Lanngstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf dem Nürburgring brachte Porsche eine weitere Bestzeit und viel zusätzliche Arbeit. Während Mark Webber seinen 919 #1 in 1:40.997 Minuten an der Spitze positionieren konnte, mussten die neuen Le-Mans-Champions vorzeitig einpacken. Romain Dumas (5./+0,946 Sekunden) flog nach nur elf Runden in Kurve 1 in die Barrieren. Die Ursache: Ein Schaden an der Bremsscheibe vorne links.

Der Porsche 7 mit Andre Lotterer und Marcel Fässler. Das Duo, das am Nürburgring auf den verletzten Teampartner Banoit Treluyer verzichten muss, hatte nur 0,014 Sekunden Rückstand.

Der zweite Audi (Jarvis/di Grassi/Duval) belegte mit geringem Abstand den dritten Platz, die beiden Toyotas landeten auf den Rängen vier und sechs vor den Privatmannschaften Rebellion und ByKolles. Insgesamt waren die Rundenzeiten deutlich hinter dem Vorjahresniveau. Die zwei Gründe: Die Strecke bietet nach starken Regenfällen in den vergangenen Tagen bislang wenig Grip, im Gegensatz zu 2015 wird in diesem Jahr die Veedol-Schikane in der engen Formel-1-Version gefahren.

Ein leichter Regenschauer sorgte in den letzten 30 Minuten der Session noch einmal für schwierige Bedingungen. Die Strecke wurde allerdings nur im Bereich zwischen Dunlop-Kehre und Hatzenbach-Bogen wirklich nass. An Zeitverbesserungen war allerdings nicht mehr zu denken. In der LMP2-Klasse untermauerte G-Drive mit dem Oreca-Nissan seine Favoritenstellung. Rast/Russinow/Brundle lagen satte 1,066 Sekunden vor den schnellsten Verfolgern von Strakka.

In der GTE-Pro-Szene spielen die Le-Mans-Sieger von Ford bislang noch nicht ganz vorn mit. Nach der Bestzeit für Ferrari im ersten Durchgang war es in der zweiten Session Darren Turner im Aston Martin, der sich an die Spitze schieben konnte. Der Brite war einen Hauch schneller als die beiden 488 GTE von AF Corse, dahinter folgten die beiden Ford GT und der Proton-Porsche #77. Bei den Amateuren setzte der AF-Corse-Ferrari von Aguas/Perrodo/Collard die Bestzeit.

Bericht des 1. Freien Trainings:

Bei herrlich sommerlichen Bedingungen und Temperaturen von rund 23 Grad Celsius hat die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2016 ihr erstes Freies Training auf dem Nürburgring absolviert. Zum Auftakt der Le-Mans-Revanche in der Eifel konnte Marc Lieb (Porsche #2) in 1:41.703 Minuten zur Bestzeit der eigentlich auf 90 Minuten angesetzten Session fahren. Das Training dauerte insgesamt 110 Minuten, weil man zwischenzeitlich eine lange Rotphase hatte.

In der Frühphase der Session hatte Le-Mans-Klassensieger Nicolas Lapierre seinen Alpine #36 in Kurve 1 in den Kies gesetzt. Während die Bergung des LMP2-Autos lief, fiel die Kommunikation zwischen Rennleitung und Teams samt Marshalling-System komplett aus. Für die Zeit der Fehlersuche und -behebung ging auf der Strecke gar nichts. Die verlorene Zeit wurde am Ende fast komplett angehängt. Trotz langer Fahrzeit und guter Bedingungen waren dennoch keine wirklich schnellen Rundenzeiten möglich.

"Die Strecke ist ziemlich schmutzig", berichtet Le-Mans-Sieger Neel Jani nach seinen ersten Fahrten. Porsche hat ebenso wie die Konkurrenz von Audi und Toyota das dritte - und somit letzte - Aerodynamikpaket des Jahres homologiert und im Einsatz. Die LMP1-Autos der drei Hersteller weisen in der neuesten Version jeweils schräger angestellte Radkästen und Lampen an der Front auf, vorn wurde Raum für eine direkte und saubere Anströmung des Splitters geschaffen - das bringt zusätzlichen Abtrieb.

Audi mit nur minimalem Rückstand, Toyota lauert

Hinter den Le-Mans-Siegern brachte Timo Bernhard den zweiten Porsche mit einem Rückstand von nur 0,047 Sekunden auf Rang zwei. Der beste Audi landete nach einer schnellen Runde von Andre Lotterer, der sich die Startnummer 7 an diesem Wochenende wegen des Ausfalls von Benoit Treluyer nur mit Marcel Fässler teilt, auf Rang drei. Der R18 lag nur 0,200 Sekunden hinter der Bestzeit, dahinter folgte mit nur geringem Rückstand der zweite Audi.

Die großen Le-Mans-Pechvögel von Toyota waren im ersten Training auf Tuchfühlung mit der Spitze. Sebastien Buemi war im schnelleren der beiden TS050 nur 0,890 Sekunden hinter der Topzeit von Marc Lieb, das Schwesterauto folgte auf Rang sechs vor den beiden Rebellions und dem CLM von ByKolles, die in etwa auf einem vergleichbaren Niveau fahren konnten - mit rund sechs Sekunden Rückstand auf die Hybridautos der Werksteams.

In der LMP2-Klasse war der Oreca-Nissan von G-Drive mit Rene Rast, Roman Russinow und Neuzugang Alex Brundle am schnellsten. Der Vorsprung auf die Fahrzeuge von Manor, Strakka und ESM war jedoch überschaubar. Die Amerikaner, die am Nürburgring wieder in gewohnt grün-schwarzer Patron-Optik fahren, sind kurzfristig von Dunlop zu Michelin gewechselt. Mit den Franzosen hat man einen Vertrag geschlossen, der bis mindestens Ende 2017 läuft.

In der GTE-Pro-Szene konnten sich Calado/Bruni (Ferrari) knapp gegen die beiden Aston Martins durchsetzen. Die Briten überzeugen in der Eifel mit dem höchsten Topspeed. Le-Mans-Sieger Ford hielt sich im ersten Freien Training noch dezent zurück. Der Porsche 911 RSR von Lietz/Christensen hatte einen Rückstand von zwei Sekunden auf die Bestzeit. In der GTE-Am-Klasse war Pedro Lamy (Aston Martin) am schnellsten unterwegs.

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