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WEC: Nürburgring

Porsche-Trio wieder auf der Siegerstraße

Das Porsche-Trio Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley siegt auf dem Nürburgring und beendet damit seine Pechsträhne.

Die Weltmeister haben das Pech der vergangenen Monate abgestreift. In einem spannenden und engen Rennen der Langstrecken-WM (WEC) 2016 auf dem Nürburgring fuhren die amtierenden Champions im Porsche 8) und Lotterer/Fässler (#7) täuscht jedoch über das wahre Kräfteverhältnis hinweg. Die Ingolstädter waren stark, hatten aber im Rennen einiges Pech .

Nach dem Start hatte sich zunächst Fässler von der Pole-Position in Führung setzen können, dahinter machte Timo Bernhard sofort kurzen Prozess mit Oliver Jarvis im zweiten Audi. Der Lokalmatador setzte zu einer sehenswerten Jagd auf den Audi #7 an. Beim Anbremsen in die erste Kurve lag der Porsche kurz vorn, musste Fässler aber wieder ziehen lassen. Nach den ersten Boxenstopps gingen die Champions erstmals an die Spitze.

Audi ließ jedoch nicht locker, hielt das Tempo immer hoch und war phasenweise schneller als die Konzernschwester aus Weissach. Dann jedoch großes Pech für die Ingolstädter. Die beiden R18 waren gerade zum Service gekommen, da wurde wegen kleiner Trümmerteile auf der Strecke eine Full-Course-Yellow ausgerufen. Die Konkurrenz konnte mit deutlich geringerem Zeitverlust stoppen und somit einen großen Vorteil herausholen.

Gelbphase verhagelt Audi die große Chance

Von dieser Szenerie hatte vor allem das Auto der amtierenden Le-Mans-Champions Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas profitiert, die sich an die Spitze setzten konnten. Doch der Porsche #2 wurde im Rennen immer wieder zurückgeworfen. In der Frühphase hatte sich Neel Jani bei einer Attacke auf einen Audi gedreht, dann geriet Marc Lieb an ein GTE-Am-Auto und wurde wegen einer vermeidbaren Kollision zur Durchfahrtsstrafe gebeten, am Ende musste das im Zweikampf zerrupfte Heck getauscht werden.

Am Ende kamen die Le-Mans-Champions auf Platz vier über die Linie. Vorn hatte das Schwesterauto, das die Nummer 2 aus Gründen der Jagd nach dem WM-Titel sogar vorgelassen hatte, völlig freie Fahrt. Timo Bernhard manövrierte sein Auto sicher zum Sieg. Dahinter kamen die beiden Audis im Paarflug ins Ziel. Andre Lotterer verzichtete auf eine Attacke gegen Lucas di Grassi, weil die Crew in der Startnummer 8 im WM-Kampf erheblich besser positioniert ist - jeder Punkt zählt.

Toyota hatte nach dem starken und glücklosen Auftritt in Le Mans im Rennen in der Eifel keine echte Chance. Die Japaner konnten die Rundenzeiten von Audi und Porsche über weite Strecken nicht mitgehen. "Vor allem im Verkehr verlieren wir immer viel", meint Mike Conway. Am Ende blieben für die beiden TS050 die Ränge fünf uns sechs.

Kraihamer schnellster Privatier

Bei den Privatteams setzte sich Rebellion mit Dominik Kraihamer gegen den anfangs starken CLM P1/1 von ByKolles durch, der erneut wegen Problemen am AER-Antrieb abgestellt werden musste.

In der kleineren Prototypenkategorie gab es die nächste Enttäuschung für Rene Rast und seine Teamkollegen Roman Russinow und Alex Brundle. Der Deutsche hatte den Oreca von G-Drive im ersten Stint von der Pole in eine souveräne Spitzenposition mit großem Abstand manövriert, aber wieder konnte man das Tempo letztlich nicht in einen Sieg umsetzen. Beim Stint von Brundle schied das Auto mit einem Getriebeschaden aus.

Den Klassenerfolg in der Eifel machten die besten Fahrer in den verbliebenen Fahrzeugen unter sich aus. Gustavo Menezes hatte den Alpine #36 der Le-Mans-Klassensieger nach dem Ausfall von G-Drive-Orecas an der Spitze übernommen und gehalten, Nicolas Lapierre konnte diese Vorlage sicher verwandeln. Im Ziel hatte man 16 Sekunden Vorsprung auf Albuquerque/Senna/Gonzalez (RGR), dahinter rundete ESM mit Derani/Cumming/Dalziel sein Michelin-Debüt mit einem Podestplatz ab - mit 0,071 Sekunden Vorsprung auf Strakka.

GTE Pro: Lietz auf Platz sechs

Im Kampf der GTE-Pro-Fahrzeuge war Feuer - im wahrsten Sinne. Nach einer starken Nicki-Thiim-Show in der Frühphase, in der der Däne seinen Aston Martin weit vom Feld absetzen konnte, kamen Ferrari und Ford immer besser ins Spiel. Der phasenweise zweitplatzierte GT 51) vor Rigon/Bird (#71). Der Aston Martin von Thiim/Sörensen erreichte Rang drei.

Porsche spielte aufgrund der schwierigen Einstufung erneut keine Rolle, der für das Team von Patrick Dempsey fahrende Richard Lietz kam über Platz sechs nicht hinaus...

GTE Am: Sieg für Lauda

In der GTE-Am-Kategorie setzten Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Mathias Lauda ihr gutes Potenzial in einen weiteren WEC-Klassensieg um. Der Ferrari 78 von KCMG.

In der Gesamtwertung der Langstrecken-Weltmeisterschaft liegen Jani/Lieb/Dumas nach dem Le-Mans-Triumph immer noch an der Spitze, der Vorsprung ist jedoch auf 33 Punkte geschmolzen. Das nächste Rennen findet Anfang September in Mexiko statt.

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