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WTCC: Motegi

Lopez deklassiert die Konkurrenz

Jose-Maria Lopez fährt im Qualifying der WTCC in Motegi in einer eigenen Liga und holt Pole – Reihe eins für Honda im Eröffnungsrennen. Citroen gewinnt MAC3.

Fotos: FIA WTCC

Jose-Maria Lopez (Citroen) hat im Qualifying der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) im japanischen Motegi eine Gala-Vorstellung hingelegt und kommt nach seiner sechsten Pole-Position am neunten Rennwochenende der Saison 2016 dem vorzeitigen WM-Titel immer näher. Im Einzelzeitfahren Q3 demütigte Lopez geradezu die Konkurrenz und fuhr in einer eigenen Liga. Teamkollege Yvan Muller brummte der Argentinier einen Rückstand von mehr als acht Zehntelsekunden auf.

Über die 20. Pole-Position seiner WTCC-Karriere jubelte Lopez im Anschluss so, als sei es seine erste. "Im Qualifying stehen wir alle immer sehr unter Spannung, und als ich die Rundenzeit gesehen habe, ist diese Anspannung von mir abgefallen", sagt er. "Es war eine sehr gute Runde, ich hatte heute ein perfektes Auto. Ich war überrascht, dass ich mit dem schweren Auto die Rundenzeit aus dem vergangenen Jahr unterbieten konnte."

Obwohl der Citroen C-Elysee im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des höheren Kompensationsgewichts 20 Kilogramm schwerer ist, war Lopez 74 Tausendstelsekunden schneller als im 2015. Von der Pole-Position aus hat er am Sonntag im Hauptrennen allerbeste Chancen, seinen WM-Titel vorzeitig zu verteidigen, nachdem die geplanten Rennen in Thailand in Kürze offiziell abgesagt werden.

Honda beim Heimspiel klar langsamer als Citroen

"Wir stehen dicht davor, müssen für morgen aber konzentriert bleiben. Ich hoffe, dass es aufgeht", meint Lopez. "Es ist gut, dass Yvan hinter mir steht. Mit dem Teamkollegen im Nacken ist es immer etwas anderes." Lopez hat im Hauptrennen gleich eine ganze Citroen-Armada hinter sich, denn vier der fünf Autos in Q3 waren C-Elysee. Neben den beiden Werksfahrern gelang auch den SLR-Piloten Mehdi Bennni und Tom Chilton der Einzug in das Einzelzeitfahren, welches sie auf den Positionen drei beziehungsweise fünf beendeten.

Die Honda-Fahrer, die in Motegi wie Citroen mit dem Maximum von 80 Kilogramm Kompensationsgewicht fahren müssen, hatten beim Qualifying zum Heimrennen gegenüber den Franzosen klar das Nachsehen. Lediglich Tiago Monteiro gelang der Einzug in Q3, doch mit exakt einer Sekunde Rückstand auf Lopez blieb dem Zweiten der Gesamtwertung nur Rang vier übrig. Rob Huff und Norbert Michelisz betrieben zumindest erfolgreiche Schadensbegrenzung und fuhren in Q2 auf die Plätze neun und zehn.

Damit wird die erste Startreihe der umgekehrten Startaufstellung des Eröffnungsrennens am Sonntag eine reine Honda-Reihe sein. "Das ist toll", meinte Michelisz. "Wir dachten, dass es mit den 80 Kilogramm schwierig werden könnte, aber jetzt können wir sicherlich eine Menge Punkte holen."

Schwache Vorstellung von Lada

Volvo konnte die starke Vorstellung aus den Freien Trainings, als Neuzugang Nestor Girolami zweimal die Bestzeit gefahren war, im Qualifying nicht ganz wiederholen. Girolami und Teamkollege Thed Björk fuhren zwar beide in die Top 10, verpassten als Sechster beziehungsweise Achter aber den Einzug in Q3.

Unter ihre Erwartungen blieben die Lada-Piloten. Lediglich Nick Catsburg gelang der Einzug in Q2, wo er aber nur Achter wurde, nachdem er sich an einem Reifenstapel den linken Außenspiegel abgefahren hatte. Bei Hugo Valente und Gabriele Tarquini sorgte eine Fehleinschätzung des Teams dafür, dass beide als 13. beziehungsweise 14. nach Q1 die Segel streichen mussten. "Als ich in die Box kam, lag ich auf Position sechs, und nach Beratungen mit meinem Ingenieur waren wir uns sicher, dass es für Q2 reichen würde. Hat es aber nicht, genau wie bei Gabriele", sagt Valente. "Das ist schade, denn unser Tempo wäre für die Top 10 gut gewesen."

Diese verpassten auch James Thompson (Münnich-Chevrolet) und Gregoire Demoustier (SLR-Citroen) auf den Plätzen elf und zwölf. Hinter Valente und Tarquini kam Gaststarter Ryo Michigami (Honda) auf Rang 15, gefolgt von John Filippi (Campos-Chevrolet), Ferenc Ficza, Daniel Nagy (beide Zengö-Honda) sowie Tom Coronel (ROAL-Chevrolet). Der Niederländer fuhr nach einem Motorwechsel keine konkurrenzfähige Zeit und wird am Sonntag in beiden Rennen vom Ende des Feldes starten.

Das Eröffnungsrennen über 13 Runden startet am Sonntag um 7:35 Uhr MESZ, das eine Runde längere Hauptrennen folgt dann um 8:50 Uhr.

Citroen gleicht im MAC3-Duell mit Honda aus

Nach der starken Vorstellung im Qualifying war Citroen auch im Team-Zeitfahren MAC3 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) im japanischen Motegi klar das Maß der Dinge. Das Citroen-Trio in der Besetzung Yvan Muller, Jose-Maria Lopez und Tom Chilton war mit Abstand die schnellste Mannschaft und schlug Honda im Wettbewerb über zwei gezeitete Runden auf dem 4,801 Kilometer langen Twin Ring Motegi um mehr als eine Sekunde.

Mit ihrer Zeit von 3:59.494 Sekunden blieben die drei Citroen-Piloten, zu denen zum dritten Mal in dieser Saison Tom Chilton gehörte, als einzige Mannschaft unter der Marke von vier Minuten. Für Citroen war es am neunten Rennwochenende der Saison MAC3-Sieg Nummer fünf, womit die Franzosen mit Honda gleichzogen. Auf dem Slovakiaring hatten sich beide Hersteller zeitgleich den Sieg geteilt.

Während die drei Citroen-Piloten zwei problemlose Runden fuhren, ging bei den Rivalen die Strategie nicht ganz auf. Bei Honda war Rob Huff vor dem Wettbewerb auserkoren worden, als Dritter Fahrer die Zeit zu setzen. Doch nach einem guten Start bog der Brite als Führender des Trios in die erste Kurve ein. Zudem kam Norbert Michelisz, der sich hinter Tiago Monteiro als Dritter eingereiht hatte, in der ersten Runde am Ausgang von Kurve vier aufs Gras.

Auch bei Lada ging die Taktik nicht auf. Gabriele Tarquini führte das Trio an, doch Hugo Valente, der bei der russischen Mannschaft die Zeit setzen sollte, ging nach einem schlechten Start von Nick Catsburg als Zweiter auf die beiden Runden. In deren Verlauf hielt der Franzose seinen niederländischen Teamkollegen sichtbar auf, sodass Lada die Zeit letztlich 0,427 Sekunden langsamer als Honda war.

Durch den MAC3-Sieg baute Citroen in der Herstellerwertung seinen Vorsprung vor Honda auf 204 Punkte aus. Damit könnten die Franzosen angesichts der bevorstehenden Absage des Thailand-Rennens schon morgen den dritten Titelgewinn in Folge unter Dach und Fach bringen.

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