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Bergrallyecup: Gossendorf

Stefan Wiedenhofer behält die Nummer 1

Die Ausgangsposition fürs Finale hätte spannender nicht sein können: Die ersten drei Piloten waren nur durch sieben Punkte getrennt.

Fotos: H. Rieger

Was für ein Finale! Die Ausgangsposition für den letzten Lauf hätte spannender nicht sein können: Die ersten drei Piloten in der hubraumstärksten Allradklasse – Stefan Wiedenhofer, Felix Pailer und Werner Karl – waren nur durch sieben Punkte getrennt. Wer wird AMF-Pokalsieger, und wer krönt sich zum Tagessieger in Gossendorf? Rupert Schwaiger (Porsche 911 3,5l Biturbo) startete fulminant, brannte im ersten Training mit 46,97 Sekunden die erste Bestzeit in den Asphalt und ließ dann den zweiten Lauf aus, weil die Kupplung streikte. Auch Stefan Wiedenhofer fuhr nur einen Trainingslauf, danach wurde die Wasserpumpe am Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 getauscht. Im zweiten Heat erzielte Felix Pailer mit 47,50 Sekunden Bestzeit.

Am Nachmittag entwickelte sich ein Herzschlagfinale um den Tagessieg zwischen Stefan Wiedenhofer, Rupert Schwaiger und dem Mürztaler Werner Karl im Audi S2R quattro, das schließlich Wiedenhofer im Mitsubishi Mirage R5 Evo 2 hauchdünn mit 0,18 Sekunden vor Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo) und Werner Karl (0,38 Sekunden Rückstand) für sich entschied. Für den Weizer war dies heuer der erste Tagessieg, der natürlich entsprechend gefeiert wurde. Auf Gesamtplatz vier: der Haslauer Lancia-Pilot Felix Pailer vor einem wieder stark agierenden Manuel Seidl im Porsche 997 GT3 Cup.

Sensationell auf Platz sechs: der Wiener Roland Hartl mit dem Gruppe-A-Mitsubishi Evo 6 vor dem schnellsten Zwei-Liter-Piloten Michael Wels aus Gleisdorf im VW Scirocco 16V; Platz acht für einen stark fahrenden Karl-Heinz Binder im Ford Sierra RS 500. Ebenso sensationell wie Hartl einzustufen ist der neunte Gesamtrang des Krieglachers Peter Probhardt im Gruppe-N-Mitsubishi Lancer Evo 9. Die Top 10 im Gesamtklassement vervollständigte schlussendlich der schnellste 1600er, Spezialtourenwagenpilot Christian Speckl im VW Golf 16V.

Klassenwertung:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD

Der Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 Evo 2) bewies Nervenstärke und peitschte seinen Boliden mit 0,38 Sekunden Vorsprung zum zweiten Klassensieg der heurigen Saison und somit auch zu seinem ersten Cupsieg in der hubraumstärksten Allraddivision. Er wird somit beim Saisonauftakt Mitte März 2018 mit der #1 an den Start gehen; auf Platz zwei Werner Karl im Audi S2R quattro, der damit im Endklassement Platz drei belegte. Felix Pailer im Lancia Delta Integrale sicherte sich mit dem dritten Rang in Gossendorf den Vizetitel bei den 4WD-"Big Bangers". Kemal Hasic schließlich wurde guter Vierter im Subaru Impreza STI. Ein Seuchenjahr gab es für Gastgeber Markus Binder im Ford Cosworth, der auch diesmal mit Motorschaden ausfiel.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD

Die Erfolgsgeschichte des Koglhofer Bergrallye-Evergreens Rupert Schwaiger ging auch 2017 weiter: Als einziger Pilot war er nicht nur in allen sieben Läufen der heurigen Saison auf dem obersten Treppchen, sondern feierte auch zwei Jubiläen – den insgesamt zehnten Pokalsieg sowie den 25. Cupsieg seiner Motorsportkarriere. Für den vierten Porsche-Doppelsieg der heurigen Saison sorgte der Gleisdorfer Manuel Seidl mit einer Topleistung im 997 GT3 Cup vor einem prächtig aufgelegten Karl-Heinz Binder, der seinen Ford Sierra RS 500 spektakulär den Berg hinauftrieb. Auf Platz vier: der Loipersdorfer Bernhard Lenz, der sich mit einer starken Vorstellung im BMW M3 auch die Vizemeisterschaft in dieser Klasse sicherte.

Eine Topleistung bot auch Manuel Forstenlechner, der sich im VW Golf 3 G60 Platz fünf vor Andreas Müllner, einem weiteren BMW-M3-Piloten, sicherte. Hervorzuheben ist auch der siebente Platz von VW-Käfer-Pilot Karlheinz Schauperl, der sich in diesem stark besetzten Feld am Ende den fünften Gesamtrang sicherte. Auf Platz acht mit kontinuierlich guten Zeiten: der Burgenländer Mario Kremener (BMW M3 E36) vor Ronald Reiß, der wieder einmal den Ford Escort Turbo aus der Garage geholt hatte. Die Top 10 in dieser Klasse vervollständigte Rundstreckenpilot Dominik Wallner vor Drifterass Daniel Sailer (beide BMW E30), der einmal mehr die Fans begeisterte. Leider mit technische Problemen ausgefallen: Gerhard Moser im VW Polo G60 R.

• E1 bis 2.000 cm³

Zwei Punkte fehlten dem Gleisdorfer Michael Wels (VW Scirocco 16V) zum Cupsieg in dieser Division – und wer dachte, Taktik sei angesagt, irrte gewaltig. In überzeugender Manier feierte er nicht nur seinen vierten Klassensieg, sondern auch den Cupsieg bei der Zwei-Liter-Abordnung. Auf Platz zwei: der Leobener Heiko Fiausch im Opel Astra GSI, der bei den letzten Läufe endlich ohne technische Probleme sein wahres Potential zeigen konnte.

Auf Platz drei: ein immens stark fahrender Markus Blasl (Opel Kadett C Coupé 16V), der bereits jetzt auf dem Niveau seines Vaters, des Drifterkönigs Hermann Blasl, agiert. Mit diesem dritten Platz sicherte sich das Team auch den Vizetitel. Ebenso sensationell war der vierte Rang des zweifachen Europameisters im Automobilslalom Patrick Mayer im VW Golf 1 16V vor Pechvogel Harald Daurer, der bei einem Ausritt im dritten Rennlauf seinen VW Golf 1 arg deformierte.

Bemerkenswert war auch der gute sechste Rang von Patrick Wendolsky in einem weiteren 1er-Golf vor dem Weststeirer Werner Jud im VW Golf 2, der damit im Endklassement den ausgezeichneten dritten Platz belegte. Auf Platz acht ein weiterer VW-Golf-Pilot: Jürgen Steiner vor Johann Harrer im Alfa Romeo 145. Die Top 10 beschloss schließlich Gernot Schauperl im VW Scirocco vor dem jungen Helmut Fähnrich im Opel Corsa B. Ausgefallen sind Manfred Majkovski, der sein Renault-Maxi-Kitcar nach Ausfall des Servo bei einem Überschlag arg kaltverformte. Markus Müllner und Markus Burghart mussten nach Technikproblemen w.o. geben.

• E1 bis 1.600 cm³

Eine Klasse für sich war Christian Speckl im VW Golf 16V, der sich mit diesem Sieg auch einen Stockerlplatz im Endklassement sicherte. Der Steirer Andreas Krammer (Alfa Romeo 33), heuer nur ein Mal in dieser Rennserie am Start, wurde guter Zweiter vor Florian Pyringer im VW Golf 1, der damit auch einen vielbejubelten Cupsieg in dieser Division holte. Auf Platz vier und somit Vizemeister: der Edelsgruber Manuel Blasl im VW Golf vor einem sensationell fahrenden Günter Strohmeier, der im Alfasud auch Cupsieger der 1400er-Spezialtourenwagen wurde; ein guter sechster Platz für den Steirer Gregor Hutter (Alfa Romeo 145) vor Michael Schnidar aus Bärnbach im Honda Civic VTEC. Robert Wagner (VW Golf) und Josef Rabl (Audi 80) belegten die Plätze acht und neun, wobei Rabl den Stockerlplatz im Endklassement nur um einen Punkt verpasste.

• Klasse A über 2.000 cm³

Der Wiener Roland Hartl im Mitsubishi Evo 6 war diesmal einziger Starter in dieser Klasse, kam aber im Gesamtklassement auf den ausgezeichneten sechsten Platz.

• Klasse A bis 2.000 cm³

Der Kärntner Renault-Mégane-Pilot Patrick Orasche feierte nicht nur einen unangefochtenen Klassensieg, sondern sicherte sich auch souverän den Meistertitel in dieser Division. Nicht nur der zweite Platz in Gossendorf, sondern auch der Vizetitel ging an den Weizer Opel-Kadett-Piloten Thomas Lickel.

• Division N über 2.000 cm³

Eindrucksvoll war einmal mehr die Leistung des Krieglachers Peter Probhardt im Mitsubishi Evo 9: Gesamtrang neun über alle Klassen hinweg und der Cupsieg waren der Lohn für eine grandiose Saison.

• Division N bis 2.000 cm³

Mit seinem ersten Saisonsieg sicherte sich der Steirer Markus Raith im Honda Civic Type R auch den dritten Platz im Endklassement. Auf Platz zwei: der Breitenauer Wolfgang Schutting im Renault Clio Williams, der sich damit auch den Cupsieg holte. Auf Platz drei und "Vize" dieser Klasse: Patrick Flechl im Opel Astra GSI.

• Historisch über 2.500 cm³

Der Kärntner Gerald Glinzner (Porsche 911 SC) stand bereits vor dem Saisonfinale als Cupsieger fest, bestätigte dies aber mit dem sechsten Klassensieg der heurigen Saison eindrucksvoll. Auf Platz zwei, nur eine Zehntelsekunde zurück: der Hatzendorfer Harald Neuherz in seinem spektakulären und soundstarken Audi S1 quattro vor Reinhold Prantl im Porsche Carrera RS, der damit auch am Ende auf dem Podium stand. Auf Platz vier: Herbert Neubauer. In seiner erst zweiten vollen Saison überzeugte der Burgenländer auch diesmal.

• Historisch bis 2.500 cm³

Ein Jubiläum feierte der Lödersdorfer Mario Krenn im Ford Escort RS 2000: Sechster Sieg im siebenten Rennen der heurigen Saison, und zum zehnten Mal in Folge der Meistertitel in der historischen Klasse. Auf Platz zwei: Markus Pirkner im VW Scirocco II. Mit dieser Topplatzierung erreichte er auch den dritten Rang im Klassement; Topleistung auch vom Steirer Patrick Ulz im Alfasud TI, der damit die 1600er-Klasse gewann und auch Cupsieger dieser Division wurde; Platz vier schließlich für Manfred Zöchling im VW Golf GTI vor Franz Haidn im BMW 325 E30, der heuer kontinuierlich punktete und sich damit auch den Vizemeistertitel sicherte. Adi Hochecker wurde im Opel Kadett C Coupé guter Sechster vor dem zweitbesten 1600er, Erwin Mandl aus Weiz im NSU TT; leider das Aus nach technischen Problemen für den Mellacher August Gratzer im Lancia Beta Montecarlo.

Nächste Veranstaltung: der Ball des Bergrallyecups in der Komm-Zentrum-Festhalle von Leitersdorf samt Jahressiegerehrung am Samstag, dem 18. November 2017, veranstaltet von Markus Binder und dem MSC Gossendorf.

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