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Bergrallyecup: Pöllauberg

Karl Schagerl siegt auch in Pöllauberg

Der Niederösterreicher Karl Schagerl (VW Golf TFSI-R) war auch in Pöllauberg beim zweiten Lauf der Saison 2017 nicht zu bezwingen.

Fotos: H. Rieger

Die steirische Armada, angeführt von Porsche-Pilot Rupert Schwaiger, musste sich schließlich um 1,34 Sekunden geschlagen geben. Rupert Schwaiger fuhr zwar zunächst im dritten Rennlauf mit 55,13 Sekunden Tagesbestzeit, aber Schagerl konterte mit 54,45 und verbesserte damit seinen eigenen Streckenrekord aus dem Jahr 2015 um 0,21 Sekunden. Es war der zweite Tagessieg in Folge für den Niederösterreicher. Schwaiger, der einen heroischen Kampf lieferte, musste sich mit Platz zwei begnügen; Platz drei für den Mürztaler Werner Karl (Audi S2R quattro), der sich mit dem Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 Evo 2) ein sehenswertes Duell lieferte und damit das Ergebnis vom Saisonauftakt umdrehte.

Mit Platz fünf erzielte der Gleisdorfer Manuel Seidl (Porsche 997 GT3 Cup) ein Topergebnis. Der mit großem Einsatz und enormen Kämpferherz agierende Porsche-Pilot ließ im ersten Trainingslauf sogar Rupert Schwaiger hinter sich. Auf Platz sechs folgte mit dem Kärntner Hannes Kaufmann bereits der erste Monopostopilot, dessen Premiere mit dem neuen Dallara F307 als durchaus positiv bezeichnet werden kann. Mit Platz sieben zog Gastgeber Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) sowohl in sportlicher als auch organisatorischer Hinsicht eine durchaus zufriedenstellende Bilanz.

Gesamtachter und damit auch bester Zwei-Liter-Pilot: Der Tiroler Thomas Strasser junior, der seinen VW Scirocco spektakulär den Berg hinaufpeitschte. Der Niederösterreicher Jürgen Halbartschlager (VW Golf) bewies mit Platz neun einmal mehr, dass er zu den schnellsten Gipfelstürmern Österreichs zählt. Die Top Ten im Gesamtklassement komplettierte der Hartberger Monopostopilot Martin Scherf in einem Formel-Renault-2.0-Boliden. Bemerkenswert war auch der elfte Platz von insgesamt 82 Startern für den Schweizer Ford-Cosworth-Piloten Romeo Nüssli auf den für ihn doch ungewohnten Bergrallyeterrain.

Klassenwertungen:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD
Einmal mehr eine Klasse für sich: Der Niederösterreicher Karl Schagerl (VW Golf TFSI-R), der nach dem Sieg beim Saisonauftakt auch diesmal alles fest im Griff hatte. Erneut gab es ein Hundertstelduell um Platz zwei, wobei der Langenwanger Werner Karl (Audi S2R quattro) in Pöllauberg die Stoßstange um 0,25 Sekunden vorne hatte. Der Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 Evo 2) bewies mit Platz drei einmal mehr, welch großes Potential sowohl in ihm als auch im Auto steckt. Gastgeber Felix Pailer fuhr in seinem Lancia Delta Integrale auf einen feinen vierten Platz und blieb damit weiter auf Schlagdistanz zu den führenden in dieser Klasse. Der Bad Gamser Ford-Cosworth-Pilot Werner Hofer belegte mit konstant guten Zeiten Platz fünf vor Ewald Scherr, einem weiteren Ford-Cosworth-Piloten, der diesmal mit Platz sechs eine gute Leistung bot.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD
In dieser Division gab es einen Porsche-Doppelsieg. Der Koglhofer Rupert Schwaiger (Porsche 911 3,5l Biturbo) sicherte sich seinen zweiten Sieg in Folge vor dem sensationell fahrenden Gleisdorfer Manuel Seidl, der seinen Porsche 997 GT3 Cup sehenswert die 1.999 Meter hinaufpeitschte. Karl-Heinz Binder (Ford Sierra RS 500) fing im letzten Lauf noch den bis dahin drittplazierten Bernhard Lenz (BMW M3) ab, der aber mit dem vierten Platz nach einer Topvorstellung durchaus zufrieden sein konnte. Thomas Weberhofer fuhr den am Berg gewiss nicht leicht zu fahrenden Opel Omega 3,6l Biturbo auf einen guten fünften Platz vor dem Niederösterreicher Andreas Müllner im BMW M3. Der "Diesler" der Nation, Mario Hohenwarter, fuhr im 3er-Golf-TDI auf Platz sieben vor dem Oberösterreicher Manuel Forstenlechner im VW Golf G60. Daniel Sailer bewies einmal mehr seine Driftqualitäten – der neunte Platz war eher sekundär, seine Show galt den Fans.

• E1 bis 2.000 cm³
Diese Klasse war mit 18 Boliden am stärksten besetzt und bot auch die größte Action, wobei drei Piloten durch Ausritte im ersten Rennlauf bereits w.o. geben mussten. Am ärgsten erwischte es dabei den Brucker Patrick Baumegger, der von der Strecke abkam, sich nach mehreren Überschlägen aber selbst aus seinem Peugeot 206 RC befreien konnte. Nach einem Routinecheck im Krankenhaus konnte aber Entwarnung gegeben werden, und er verfolgte den dritten Rennlauf bereits wieder unter den Zuschauern. Auch bei Heiko Fiausch (Opel Astra 16V) und Hermann Blasl (Opel Kadett C 16V) blieben ungewollte Ausritte in die Botanik nicht ohne Folgen – keine Verletzungen, aber das Rennen war gelaufen.

Vielbejubelt wurde der Sieg des Tirolers Thomas Strasser junior im VW Scirocco 16V, dessen Hauptaugenmerk auch heuer der deutsche Bergpokal ist; auf Platz zwei im VW Golf der Niederösterreicher Jürgen Halbartschlager, der nun mit dem diesmal drittplatzierten Michael Wels, der nach einer Rasenmäheraktion im zweiten Lauf den letzten Lauf ohne Stoßstange absolvierte, zu den Topfavoriten zählt. Auf Platz vier ein stark fahrender Diethard Sternad, der auch in zwei Wochen sein Heimrennen im Alfa Romeo 156 STW bestreiten wird. Mit dem Salzburger Franz Roider belegte ein weiterer STW-Pilot im Ford Mondeo Platz fünf vor Slalomass Patrick Mayer aus Niederösterreich im VW Golf 1 16V.

Platz sieben für den Niederösterreicher Rene Panzenböck im spektakulären Renault Clio R3 Maxi. Manfred Majkovski schraubte mit dem Team um Peter Ramler und Didi Weiß bis knapp vor Beginn, der gute achte Platz war der verdiente Lohn. Dahinter folgte mit Jürgen Steiner, Werner Jud, Markus Müllner und Harald Daurer eine VW-Golf-GTI-Meute vor Manuel Raab im ersten Opel, der bei seinem Debüt im Corsa 16V einen bemerkenswerten 13. Platz nach Hause fuhr. Auf Platz 14 im Renault Mégane Coupé der Leibnitzer Martin Povoden vor Newcomer Helmut Fähnrich im Opel Corsa B.

• E1 bis 1.600 cm³
Diese Klasse war fest in den Händen zweier Niederösterreicher: In sehenswerter Manier sicherte sich Christian Speckl den Sieg vor Florian Pyringer und dem Steirer Manuel Blasl (alle VW Golf). In einem Ford Fiesta RS wurde Michael de Cillia guter Vierter vor dem Weststeirer Michael Schnidar im spektakulär lackierten Honda Civic VTEC. Platz sechs ging an Joe Rabl, der im Audi 80 wieder eine gute Leistung bot. Mit technischen Problemen nicht am Start: Thomas Lukas Moser im 1er-Golf.

• E1 bis 1.400 cm³
Günter Strohmeier unterstrich seine Anwartschaft auf die Titelverteidigung mit einem Sieg im Alfasud vor Lokalmatador Johannes Holzer aus Kaindorf im VW Polo 80C. Auf Platz 3: Ex-Rallycrosser Gerhard Schermann aus dem Burgenland im Suzuki Swift GTI vor dem jungen Christian Biesinger im VW Polo.

• Klasse A über 2.000 cm³
Nachdem der Wiener Roland Hartl nach Technikproblemen bereits vor dem Rennen seinen Mitsubishi Evo 6 abstellen musste, gab es ein reines Markenduell, das Reinhold Taus wie beim Saisonauftakt in Lödersdorf vor Andi Perhofer (beide Subaru WRX STI) für sich entschied. In zwei Wochen ist Revanche angesagt.

• Klasse A bis 2.000 cm³
Helmut Harrers erster Auftritt mit dem neu aufgebauten Honda Civic Type R (Gruppe A) wurde nach einer beherzten Fahrt auch gleich mit einem Sieg belohnt; auf Platz zwei mit nur knapp einer Sekunden Rückstand der Kärntner Patrick Orasche im Renault Mégane Coupé, der den dritten Lauf nach Technikproblemen nicht mehr bestreiten konnte; guter dritter Platz für den amtierenden Meister Patrick Lorenser aus Feldbach im Honda Civic Type R, der aber seine Zukunft im Bergrennsport offen ließ. Der dritte Honda-Pilot in dieser Klasse, Ado Ramic, belegte bei seinem Comeback den fünften Platz; nach technischem Defekt nicht am Start: Bernd Werfring (Opel Kadett GSI).

• Division N über 2.000 cm³
Diesmal als Solostarter unterwegs, glänzte der Cupsieger 2016, Dieter Holzer, im Mitsubishi Evo 8 auch diesmal mit Topzeiten, die im Gesamtklassement einen hervorragenden Top-20-Platz einbrachten.

• Division N bis 2.000 cm³
Der Bergmeister 2016 der Division 1 und 2, Chris André Mayer, sicherte sich im Honda Civic Type R den Sieg in dieser Division vor einem wiederum stark fahrenden Wolfgang Schutting im Renault Clio Williams; auf Platz drei ein neuer Name auf dem Podium: Markus Raith im Honda Civic Type R vor Patrick Flechl, der im Opel Astra GSI nach einer Schrecksekunde im ersten Wertungslauf noch den guten vierten Platz holte.

• Historisch über 2.500 cm³
Der Kärntner Gerald Glinzner war auf seinem soundstarken Porsche Carrera einmal mehr eine Klasse für sich. Mit 6,47 Sekunden Vorsprung sicherte er sich den Sieg vor einem immer stärker werdenden Herbert Neubauer im Lancia Delta Integrale, der sich wieder einmal ein sehenswertes Duell mit Reinhard Prantl (Porsche Carrera) lieferte und diesen mit einem Hauch von 0,4 Sekunden auf Platz drei verwies.

• Historisch bis 2.500 cm³
Einmal Racer, immer Racer: Mario Krenn war auch diesmal unschlagbar. Der Lödersdorfer sicherte sich mit 0,86 Sekunden Vorsprung in seiner überaus erfolgreichen Karriere einen weiteren Sieg vor dem Niederösterreicher Markus Pirkner im neu aufgebauten VW Scirocco – sehenswerte Duelle sind vorprogrammiert; auf Platz drei ein stark fahrender Niederösterreicher, Adi Hochecker im Opel Kadett C Coupé, vor VW-Golf-GTI-Pilot Rene Warmuth, der auch diesmal mit Platz vier ein Topresultat einfuhr. Karlheinz Stranner wurde im wunderschönen Fiat 131 Abarth guter Fünfter vor dem beständig punktenden Niederösterreicher Franz Haidn im BMW 325 E30. Nach Technikproblemen im Training musste August Gratzer seinen Lancia Beta Montecarlo abstellen.

• Historisch bis 1.600 cm³
Patrick Ulz war prächtig aufgelegt und spektakulär unterwegs. Er sicherte sich Platz eins vor Gerald Schröcker, beide Alfasud TI, der aber nicht locker lassen wird. Platz drei mit kontinuierlich guten Zeiten für den VW-Golf-Piloten Thomas Tkaletz, auf Platz vier im Mini Cooper BMC der Tiroler Dominik Neumann vor dem PS-unterlegenen Erwin Mandl im NSU TT, der aber anklingen ließ, dass das neue Einsatzauto in Kürze fertig sein würde. Pech hingegen für den Tiroler Josef Obermoser, der nach einem Leitplankenkuss vorzeitig die Heimreise antreten musste.

• Division FIA/E1 und FIA/E2
Länderkampf zwischen Deutschland und der Schweiz: Der Schweizer Topgipfelstürmer Romeo Nüssli steigerte sich von Lauf zu Lauf und sicherte sich den Sieg im Ford Escort Cosworth vor einem weiteren Schweizer Dany Kistler in seinem spektakulären Audi RS2 quattro. Beide Piloten könnten auch in zwei Wochen am Demmerkogl dabei sein. Dahinter folgten auf Platz drei Daniel Litke im Renault Clio R5 Cup sowie Patrick Manuel Vogel (Suzuki Swift GTI), beide aus Deutschland.

• Formelfahrzeuge
Die Monopostoklasse sicherte sich der Kärntner Hannes Kaufmann beim Debüt mit seinem neuen Dallara F307 vor dem Hartberger Martin Scherf (Formel Renault 2.0). Mit einer Topleistung auf Platz drei: Ex-Autocross-Staatsmeister Andreas Hasler im Radical SR4.

Der nächste Lauf findet am 17. April in St. Andrä/Höch am Demmerkogel in der Südsteiermark statt.

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