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DTM: Nürburgring

Doppelsieg für Mercedes - Auer ohne Punkte

Robert Wickens siegt bei der DTM am Nürburgring vor Teamkollege Paul di Resta und Marco Wittmann - Ekström bleibt Tabellenführer, Auer mit Dreher.

Fotos: DTM

Doppelsieg für Mercedes am Nürburgring: Robert Wickens gewinnt den 14. Lauf der DTM 2017 vor Paul di Resta (2.) und Marco Wittmann (3.). Bruno Spengler (4./BMW), Maro Engel (5./ Mercedes), Mattias Ekström (6./Audi), Jamie Green (7./Audi), Timo Glock (8./BMW), Augusto Farfus (9./BMW) und Tom Blomqvist (10./BMW) komplettierten die Top 10.

Mattias Ekström bleibt mit 136 Punkten Spitzenreiter in der Fahrerwertung. Lucas Auer (127) und Rene Rast (124) liegen hinter dem Audi-Mann.

"Glückwunsch an Rob und Paul, die beide ein phantastisches Wochenende hingelegt haben. Nach dem Vierfacherfolg gestern, heute ein Doppelsieg - so ein starkes Ergebnis hat das Team absolut verdient", freut sich Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz. "Man hat heute gemerkt, dass die Saison in die heiße Phase geht. Das war ein sehr hartes Rennen mit ganz breiten Ellenbogen. Schade natürlich für Luggi, aber Fehler passieren nun mal auch im Sport. Ich bin sicher er wird sich ärgern, aber den Vorfall auch schnell abhaken."

Erster Saisonsieg für Wickens

"Ich habe es nicht erwartet. Es war ein super Rennen! Wir mussten richtig um den Sieg kämpfen. Ich hatte einen tollen Kampf mit Marco und auch mit Audi und BMW nach dem Boxenstopp. Es hat richtig Spaß gemacht!", freut sich Wickens über seinen ersten Saisonsieg.

"Vielleicht hätte ich Robert in der letzten Runde noch einholen können. Wir haben das Rennen zur Mitte anführen könne, hatten dann aber einen schlechten Boxenstopp. Ich musste viele Überholmanöver starten, um wieder durchzukommen. Über zwei zweite Plätze müssen wir aber glücklich sein. Es ist ein tolles Ergebnis für das Team, aber es hätte auch anders aussehen können", so der zweitplatzierte di Resta. "Es gab viel Kontakt und Audi war vielleicht nicht ganz fair. Aber die weiten es ja immer mal aus. Wir schauen aber voraus. Es kommen jetzt die letzten beiden Rennwochenenden. Jetzt geht es rund und ich denke, wir müssen unsere Ellenbogen ausfahren. Es scheint, als würde jetzt jeder etwas härter auf sein Ziel zusteuern."

"Ich weiß nicht, wie das Rennen für alle anderen war, aber für mich war es war sehr schwierig. Ich war überhaupt nicht zufrieden mit meinem Auto, da ging gar nichts. Ich habe nur gekämpft mit den Reifen, die waren am Kochen. Ich wusste, dass wir von der Pace her keine Chance haben. Deshalb habe ich versucht, mich aus den Zweikämpfen rauszuhalten. Aber die Punkte sind wichtig für die Meisterschaft, die nehme ich gerne mit", erklärt Ekström.

Enttäuschung bei Audi

"Es war kein gutes Rennen für uns. Man hat von Anfang bis Ende gesehen, dass wir keine Pace hatten. Wir mussten mit abbauenden Reifen kämpfen, was normalerweise kein Problem für uns ist und sicherlich dem hohen Gewicht geschuldet ist. Deshalb müssen wir mit dem sechsten und siebten Platz fast zufrieden sein", sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass.

"Wir hatten keine Chance gegen Mercedes", resümiert der drittplatzierte Wittmann. "Besonders am Anfang war Paul extrem schnell, aber vor dem Boxenstopp hatte ich eine bessere Pace und konnte ihn überholen. Im zweiten Stint konnte ich gut mit Robert mithalten und hatte einen kleinen Kampf mit ihm. Durch das Hinterherfahren bekam ich Graining auf den Vorderreifen. Dann ging leider nichts mehr."

Guter Start von Di Resta: Der Schotte kommt gut weg, geht an Pole-Mann Wittmann vorbei und biegt als Erster in die Kurve ein. Maxime Martin zuckte beim Start zu früh und wurde für seinen Frühstart mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Rockenfeller und Rast wählten eine aggressive Strategie und steuern schon in der ersten Runde ihre Box an, um ihren Pflicht-Boxenstopp zu absolvieren.

Auer nicht in den Punkten

Schreckmoment für Lucas Auer in der sechsten Runde: Der Tiroler, zu dem Zeitpunkt auf Rang drei liegend, fährt zu weit über einen Kerb und verliert das Heck seines Mercedes. Nach einem Dreher kann der Samstags-Sieger sein Rennen fortsetzen, fällt aber auf Platz 13 zurück. Im Hinblick auf den engen Meisterschaftskampf könnten den jungen Tiroler die verlorenen Punkte durch seinen Fahrfehler schmerzen.

An der Spitze war Wittmann dem Führenden di Resta dicht auf den Fersen und setzt den Mercedes-Mann unter Druck. In Runde 15 kam Wittmann am Ende der Start-Ziel-Geraden am Schotten vorbei und ging in Führung. Nur eine Runde später bogen die beiden zu ihrem Reifenwechsel an die Box. Und beide verloren nach dem Boxenstopp einige Positionen: Di Resta musste sich Augusto Farfus und Tom Blomqvist geschlagen geben, Wittmann musste Wickens ziehen lassen.

Zwischen Timo Glock und Nico Müller ging es richtig zur Sache: Der BMW-Fahrer beschwerte sich über Funk, dass Müller früher als gewöhnlich bremst. Kurz darauf krachte Glock in das Heck von Müllers Audi, der offensichtlich vor der Schikane früher bremste. Glock musste den Notausgang nehmen und der Schweizer schleppte sein stark beschädigtes Auto zurück an die Box. Dort war das Rennen für den Abt-Fahrer dann vorbei. Die Sportkommissare werden die Beteiligten im Anschluss des Rennens zum Vorfall befragen.

Zu früh gebremst?

"Man darf nicht funken und muss die Boxentafel zeigen. Das war überhaupt nichts", weist Abt-Teamchef Hans-Jürgen Abt die Vorwürfe von sich, dass man mit Müller eine Safety-Car-Phase provozieren und so Ekström nach vorne bringen wollte. "Glock ist ihm hinten reingefahren und dann hat Nico gesehen, dass es raucht und er einen Reifenschaden hat. Dann ist er an die Box gekommen", ergänzt er.

"Timo hat sich über Funk beschwert, dass Müller extrem früh und hart gebremst hat. So ein Manöver gehört hier überhaupt nicht hin. Beim zweiten Mal hat es dann gerappelt. Die Stewards müssen sich das anschauen, aber schön war es nicht", schildert BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt die Situation aus Sicht der Münchner.

In zwei Wochen geht der DTM-Meisterschaftskampf weiter: Vom 23. bis 24. September gastiert der Rennzirkus in Spielberg für das vorletzte Rennwochenende des Jahres.

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